Discount-Optionsscheine
Discount-Optionsscheine könnten für Anleger interessant sein, die mit Hebelwirkung auf die steigende oder fallende Kursentwicklung eines bestimmten Basiswerts setzen möchten, allerdings nur bis zu einer erwarteten Grenze der Entwicklung. Dafür sind sie in der Regel günstiger als klassische Optionsscheine.
Die Grundidee
Ein Discount-Optionsschein mit Laufzeitbegrenzung des Typs Call verbrieft das Recht, bei Fälligkeit den Differenzbetrag zwischen dem Referenzpreis am Bewertungstag (maximal dem Cap) und dem Basispreis ausgezahlt zu bekommen, während ein Discount-Optionsschein des Typs Put das Recht verbrieft, bei Fälligkeit den Differenzbetrag zwischen dem Basispreis und dem Referenzpreis am Bewertungstag (maximal dem Cap) ausgezahlt zu bekommen. Der Auszahlungsbetrag wird jeweils unter Berücksichtigung des in den Produktbedingungen angegebenen Bezugsverhältnisses des Optionsscheins ermittelt.
Funktionsweise
Bei einem Discount-Call-Optionsschein wird eine Long-Position in einem Call (Basispreis in Höhe des jeweiligen Basispreises des Discount-Optionsscheins) mit einer Short-Position in einem Call (Basispreis in Höhe des Caps des Discount-Optionsscheins) verbunden. Beide Positionen haben die gleiche Laufzeit. Bei einem Discount-Put-Optionsschein wird eine Long-Position in einem Put (Basispreis in Höhe des jeweiligen Basispreises des Discount-Optionsscheins) mit einer Short-Position in einem Put (Basispreis in Höhe des Caps des Discount-Optionsscheins) verbunden. Beide Positionen haben die gleiche Laufzeit. Der Preis eines Discount-Optionsscheins berechnet sich aus der Differenz zwischen beiden Optionsprämien. Durch die erhaltene Optionsprämie der Short-Position entsteht der Discount-Effekt des Produkts, welcher den Discount-Optionsschein günstiger macht als klassische Optionsscheine. Durch die ausgleichende Wirkung der gegenläufigen Optionspositionen wird auch die Sensitivität des Discount-Optionsscheins gegenüber schwankenden Basiswertkursen, Volatilitätsveränderungen und abnehmenden Restlaufzeiten im Vergleich zu klassischen Optionsscheinen abgeschwächt.
Preisfaktoren
Kurs des Basiswerts (Delta): Bei einem Discount-Call-Optionsschein wirken sich steigende Kurse des Basiswerts bis zum Erreichen des Caps grundsätzlich positiv aus, fallende Kurse dagegen negativ. Bei einem Discount-Put-Optionsschein wirken sich fallende Kurse des Basiswerts bis zum Erreichen des Caps grundsätzlich positiv aus, steigende Kurse dagegen negativ. Am stärksten reagiert der Preis des Discount-Optionsschein in der Regel auf Kursveränderungen des Basiswerts, wenn dessen Preis sich nah am Basispreis bewegt
Volatilität/Schwankungsbreite (Vega): Bei einem Kurs des Basiswerts unterhalb des Basispreises wirkt sich eine höhere Volatilität positiv, eine fallende dagegen negativ auf den Preis des Discount-Optionsscheins aus. Bei einem Kurs des Basiswerts in der Nähe des Caps wirkt sich eine höhere Volatilität negativ, eine fallende dagegen positiv auf den Preis des Discount-Optionsscheins aus.
Restlaufzeit (Theta): Bei einem Kurs des Basiswerts unterhalb des Caps wirkt sich die abnehmende Restlaufzeit negativ auf den Preis des Discount-Optionsscheins aus. Bei einem Kurs des Basiswerts über dem Cap wirkt sich die abnehmende Restlaufzeit positiv auf den Preis des Discount-Optionsscheins aus.
Dividendenerwartung: Bei einem Discount-Call-Optionsschein wirken sich unerwartet höhere Dividendenausschüttungen grundsätzlich negativ aus, unerwartet niedrigere Ausschüttungen dagegen positiv. Bei einem Discount-Put-Optionsschein wirken sich unerwartet höhere Dividendenausschüttungen grundsätzlich positiv aus, unerwartet niedrigere Ausschüttungen dagegen negativ.
Laufzeit
Anleger sollten bei der Wahl des Discount-Optionsscheins beachten, dass das Produkt eine ausreichend lange Laufzeit aufweist, damit sich die Erwartung steigender/fallender Kurse entsprechend im Kurs niederschlagen kann. Aufgrund der enthaltenen Optionskomponenten reagiert der Discount-Optionsschein insbesondere bei langer Restlaufzeit oberhalb/unterhalb des Basispreises zunächst nicht so stark wie ein klassischer Optionsschein auf steigende/fallende Kurse. Bis zum Ende der Laufzeit ist dann die zunehmende Annäherung des Preises des Discount-Optionsscheins an dessen inneren Wert zu beachten.
Für welche Markterwartung können Discount-Optionsscheine interessant sein?
Für Anleger könnte die Investition in einen Discount-Call-Optionsschein interessant sein, wenn sie davon ausgehen, dass der Kurs des Basiswerts während der Laufzeit nur moderat ansteigt und nicht über eine bestimmte Kursmarke (Cap) hinaus zulegen wird. Notiert der Basiswert am Bewertungstag über dem Basispreis, so partizipiert der Anleger maximal bis zum Cap. Liegt der Basiswert darauf oder darüber, dann realisieren Anleger mit dem maximalen Rückzahlungsbetrag die Maximalrendite des Produkts. An weiteren Kurssteigerungen des Basiswerts oberhalb des Caps sind sie nicht mehr beteiligt.
Für Anleger könnte die Investition in einen Discount-Put-Optionsschein interessant sein, wenn sie davon ausgehen, dass der Kurs des Basiswerts während der Laufzeit nur moderat sinkt und nicht unter eine bestimmte Kursmarke (Cap) fallen wird. Notiert der Basiswert am Bewertungstag unter dem Basispreis, so partizipiert der Anleger maximal bis zum Cap. Liegt der Basiswert darauf oder darunter, dann realisieren Anleger mit dem maximalen Rückzahlungsbetrag die Maximalrendite des Produkts. An weiter fallenden Kursen des Basiswerts unterhalb des Caps sind sie nicht mehr beteiligt.
Welche Risiken bergen Discount-Optionsscheine?
Das Risiko für Anleger in Discount-Call-Optionsscheine liegt darin, dass der Kurs des Basiswerts zum Laufzeitende des Produkts sinkt. Im schlimmsten Fall schließt der Basiswert unterhalb des Basispreises, dann verfällt der Discount-Call-Optionsschein wertlos und Anleger erleiden einen Totalverlust.
Das Risiko für Anleger in Discount-Put-Optionsscheine liegt darin, dass der Kurs des Basiswerts zum Laufzeitende des Produkts steigt. Im schlimmsten Fall schließt der Basiswert oberhalb des Basispreises, dann verfällt der Discount-Put-Optionsschein wertlos und Anleger erleiden einen Totalverlust.
Daneben sind Discount-Optionsscheine Inhaberschuldverschreibungen, die vom Emittenten ausgegeben werden. Das bedeutet, dass Anleger auch immer das Emittentenrisiko tragen.
Die Entwicklung der Aktienkurse der jeweiligen Unternehmen ist von vielen unternehmerischen, konjunkturellen und ökonomischen Einflussfaktoren abhängig, die der Anleger bei der Bildung seiner Marktmeinung zu berücksichtigen hat. Der Aktienkurs kann sich auch anders entwickeln als erwartet, wodurch Verluste entstehen können.
Anleger sind dem Risiko ausgesetzt, dass Emittent und Garant ihre Verpflichtungen aus dem Produkt und der Garantie - beispielsweise im Falle einer Insolvenz (Zahlungsunfähigkeit / Überschuldung) oder einer behördlichen Anordnung von Abwicklungsmaßnahmen - nicht erfüllen können. Eine solche Anordnung durch eine Abwicklungsbehörde kann im Falle einer Krise des Garanten auch im Vorfeld eines Insolvenzverfahrens ergehen. Ein Totalverlust des eingesetzten Kapitals ist möglich. Das Produkt unterliegt als Schuldverschreibung keiner Einlagensicherung.