Allgemein
Anlage- und Hebelprodukte können an den Börsen Stuttgart und Frankfurt, sowie außerbörslich (OTC = over the counter) über Ihren Broker gehandelt werden. Eine vollständige Liste aller Broker, über die Sie unsere Produkte handeln können, finden Sie hier.
Die Handelszeiten sind: 08:00 bis 22:00 Uhr MEZ.*
*Partizipationszertifikate und Strategische Zertifikate können von 09:15 - 17:15 Uhr MEZ gehandelt werden.
Da Vontobel als Market-Maker auftritt, stellen wir sowohl im Börsenhandel als auch im außerbörslichen Handel Kurse. Deshalb sind die Preise in der Regel identisch. Anders ist es bei ausverkauften Zertifikaten: Wenn das gesamte Emissionsvolumen verkauft ist, gibt es keine weiteren Stücke mehr. In diesem Fall bietet Vontobel nur noch einen Rücknahmepreis an. Da Vontobel in einem sollchen Fall an der Börse dann nur noch als Käufer agiert, wird der Verkaufspreis durch Angebot und Nachfrage bestimmt. Dadurch können die Kurse vom theoretischen Wert des Produkts abweichen.
Vontobel übernimmt für seine Produkte die Rolle des Market-Makers. Das bedeutet, wir sorgen für ausreichende Liquidität im Handel und stehen bei Bedarf als Käufer oder Verkäufer zur Verfügung. Dadurch müssen Sie nicht darauf warten, dass ein anderer Anleger genau dieselbe Stückzahl kaufen oder verkaufen möchte wie Sie. Dieses Prinzip gilt sowohl für den Handel an der Börse als auch für den außerbörslichen Handel.
Beim Kauf unserer Produkte zahlt der Anleger in erster Linie die Geld-Brief-Spanne, also die Differenz zwischen Ankaufs- und Verkaufskurs. Alle weiteren Gebühren, die von Vontobel erhoben werden, sind bereits im Produktpreis enthalten. Weitere mögliche Kosten, wie Transaktions- oder Depotführungsgebühren, fallen separat an und werden von der Bank berechnet, bei der das Depot geführt wird und können dort erfragt werden.
Strukturierte Wertpapiere sind Schuldverschreibungen, die von der Emittentin ausgegeben werden. Als Käufer sind Sie daher Gläubiger und Ihr Risiko ist auf das ursprünglich investierte Kapital begrenzt. Das bedeutet, dass keine zusätzlichen Zahlungen oder Nachschüsse verlangt werden können.
Vontobel wurde 1924 gegründet und bietet an 27 Standorten weltweit seine Dienstleistungen an.
Als internationales Investmenthaus mit Schweizer Wurzeln ist Vontobel auf die Bereiche Private Clients und Institutional Clients spezialisiert. Unser Erfolg in diesen Bereichen gründet auf einer Kultur der Eigenverantwortung und dem Bestreben, die Erwartungen unserer Kundinnen und Kunden zu übertreffen. Die Aktien der Vontobel Holding AG sind an der SIX Swiss Exchange kotiert und befinden sich mehrheitlich im Besitz der Gründerfamilie – eine Konstellation, die sowohl unternehmerische Unabhängigkeit als auch die Sorgfaltspflicht und Transparenz eines börsenkotierten Unternehmens garantiert.
Vontobel ist einer der führenden Emittenten von Zertifikaten und Hebelprodukten in Europa.
Die Stärken liegen in der Technologieführerschaft und einem hohen Qualitätsniveau. Mit verschiedenen Marktzugangsmöglichkeiten für aktive Anleger bietet Vontobel Liquidität und Market-Making-Kompetenz in Schweizer Qualität.
Das Rating der Vontobel Holding AG ist A3 (Moody's) mit stabilem Ausblick*.
*Letzte Aktualisierung: 19.08.2025
Unter markets.vontobel.com finden Sie alle von Vontobel emittierten Zertifikate und Hebelprodukte sowie eine Vielzahl von kostenlosen Dienstleistungen und Informationen - nutzen Sie sie jetzt!
Um ein Zertifikat zu erwerben, müssen Sie ein Konto bei einer Bank oder einem Broker haben. Bevor Sie mit den Finanzinstrumenten handeln können, für die Sie sich interessieren, werden Sie von Ihrer Bank oder Ihrem Broker einer Prüfung des Risiko-/Renditeprofils unterzogen.
Grundwissen
Strukturierte Wertpapiere sind innovative Anlageinstrumente, welche aus der Kombination eines oder mehrerer Basiswerte mit mindestens einer derivativen Komponente entstehen. Eben diese Zusammensetzung der verschiedenen Finanzinstrumente wird dabei „Strukturierung“ genannt.
Strukturierte Wertpapiere für jedes Portfolio...
Genau diese Kombination der Basiswerte mit den derivativen Instrumenten macht es möglich, dass die verschiedensten Chance-/Risikoprofile und daher die Präferenzen von Anlegern abgebildet werden können. Entsprechend lässt sich für jede Marktsituation – ob steigende, fallende oder seitwärts-tendierende Märkte – und jedes Risikoprofil das passende Produkt finden
...und für jede Marktsituation
Strukturierte Wertpapiere, welche auf fallende Kurse ausgerichtet sind, steigern ihren Wert, wenn der Kurs des Basiswertes sinkt. Andersherum ist es bei Produkten, die auf steigende Kurse setzen. Diese legen an Wert zu, wenn sich die Erwartung steigernder Kurse der Basiswerte tatsächlich erfüllt. Zudem kann ein Produkt auf seitwärts tendierende Marktphasen ausgerichtet sein. Die Kursentwicklung d es Basiswertes ist also ein zentrales Element für die Wertentwicklung der Strukturierten Produkte.
Was dient als Basiswert bei den Strukturierten Wertpapiere?
Strukturierten Wertpapieren liegt ein Basiswert zugrunde. Dabei handelt es sich um dasjenige Finanzinstrument, auf den sich das Produkt bezieht. Als Basiswerte können die verschiedensten Anlageklassen wie Aktien, Rohstoffe, Währungen, Indizes, Kryptowährungen etc. herangezogen werden.
Der ISIN-Code ist ein 12-stelliger alphanumerischer Code zur eindeutigen Identifizierung von Finanzinstrumenten. Es kann nicht mehr als einen ISIN-Code für dasselbe Instrument geben, und zwei verschiedene Instrumente können nicht denselben ISIN-Code haben.
Jedes Zertifikat bzw. jeder Optionsschein ist durch einen zugrundeliegenden finanziellen Vermögenswert gekennzeichnet, der seine Wertentwicklung bestimmt.
Der zugrundeliegende finanzielle Vermögenswert, auf Englisch "underlying", entspricht dem Referenzwert, von dem die Wertentwicklung des Zertifikats abhängt und der als Referenz für die Berechnung des Preises des Zertifikats herangezogen wird. Er kann finanzieller Natur sein (z.B. Aktie, Aktienindex, thematischer Index) oder realer Natur (wie Edelmetalle, Rohstoffe oder "Commodities").
Eine Aktie ist die Mindesteinheit der Beteiligung eines Aktionärs am Grundkapital einer Gesellschaft. Die Aktie kann in Form eines Zertifikats oder eines Hebelproduktes zugrunde liegen.
Aktienindizes bilden den Wert eines Korbs von Aktien ab. Die Wertentwicklung eines Index hängt von der Entwicklung der Aktien ab, aus denen er besteht. Der Wert eines Indexes wird als gewichteter Durchschnitt der Kurse der einzelnen Aktien gemäß ihres Gewichtes im Index berechnet.
Ein Index kann der Basiswert eines Zertifikats oder eines Hebelproduktes sein.
Ein thematischer Index ist ein an ein Anlagethema gekoppelter Index, der von einem "Indexanbieter" (z.B. "Vontobel" selbst oder "Solactive") konstruiert und berechnet wird und die Wertentwicklung von Unternehmen, die einem bestimmten Sektor angehören oder bedeutende Investitionen oder Einnahmen in einer bestimmten Aktivität haben, 1:1 abbildet. "Künstliche Intelligenz", "Kernenergie", "Metaverse", "Cyber Security"... dies und vieles mehr sind die Anlagethemen, in die Sie derzeit investieren können!
Ein ETF ist eine besondere Art von Investmentfonds mit zwei Hauptmerkmalen:
- er wird wie eine Aktie an der Börse gehandelt;
- sein einziges Anlageziel ist die Nachbildung des Index, auf den er sich bezieht (Benchmark), durch eine völlig passive Verwaltung.
Die Hauptunterschiede zwischen einer Anlage in eine Aktie und einer Anlage in ein Zertifikat mit der gleichen Aktie als Basiswert sind:
- Dividenden: Die Aktie kann eine Dividendenrendite erwirtschaften, während ein Zertifikat niemals Dividenden ausschüttet: Dividenden werden in den meisten Fällen zur Strukturierung des Zertifikats selbst verwendet;
- Hebelwirkung: Hebelzertifikate ermöglichen eine Vervielfachung der Wertentwicklung des Basiswerts: Anleger partizipieren daher überproportional an der Wertentwicklung des Basiswerts;
- Kapitalschutz: Einige Zertifikate können kapitalgeschützt oder bedingt kapitalgeschützt sein. Das bedeutet, dass das Zertifikat bei einer den Erwartungen des Anlegers widersprechenden Wertentwicklung einen vollständigen oder teilweisen Schutz des eingesetzten Kapitals bieten kann;
- Emittentenrisiko: Zertifikate weisen ein Emittentenrisiko auf, das bei einem direkten Kauf der zugrunde liegenden Aktie nicht besteht;
- Cap: Zertifikate können einen Cap vorsehen, d.h. eine maximal erzielbare Rendite;
- Preis: Der Preis eines Zertifikats kann vom Preis der zugrunde liegenden Aktie abweichen. Das Multiple ist der Parameter, der die Menge des Basiswerts angibt, die durch ein Zertifikat repliziert wird.
Zertifikate können als Alternative zur Direktanlage in die zugrunde liegende Aktie betrachtet werden, wenn die Anlage einer asymmetrischen Partizipation dient. Erfolgt die Anlage hingegen zu Zwecken der Portfolioabsicherung, können Zertifikate auch eine ergänzende Anlage zum direkten Kauf der zugrunde liegenden Aktie sein. Zertifikate des Typs "Short" können nämlich zur Absicherung der Position in der zugrunde liegenden Aktie verwendet werden.
Sowohl Zertifikate als auch Exchange Traded Funds (ETFs) sind derivative Finanzinstrumente. Die wesentlichen Unterschiede sind:
- Hebelwirkung: Zertifikate können in manchen Fällen eine potenziell höhere Hebelwirkung aufweisen als gehebelte ETFs;
- Dividende: Im Gegensatz zu einigen ETFs schütten Zertifikate keine Dividenden aus;
- Vermögenstrennung: ETFs verfügen über ein vom Emittenten getrenntes Vermögen (Sondervermögen), was eine Garantie für den Fall eines Emittentenausfalls darstellt; Zertifikate unterliegen dem Emittentenausfallrisiko;
- Fälligkeit: Im Gegensatz zu ETFs, die kein Fälligkeitsdatum haben, haben Zertifikate im Allgemeinen (mit Ausnahme von Zertifikaten des Typs "Open End") ein Fälligkeitsdatum, das bei Erreichen die automatische Ausübung durch den Emittenten und die Zahlung des Auszahlungsbetrags bestimmt.
Faktor-Optionsscheine
Zertifikate mit festem Hebel bieten die Möglichkeit, von Markttrends zu profitieren, entweder an steigenden (Long) oder an fallenden Kursen (Short), indem sie die tägliche Wertentwicklung eines bestimmten Basiswertes (Aktie, Aktienindex, Edelmetall, Zinssatz oder Rohstoff) mit dem fixen Hebel (1fach, 2fach, 3fach, 4fach, 5fach oder 7fach) multiplizieren.
Faktor-Optionsscheine vervielfachen die Wertentwicklung (vor Kosten, Steuern oder sonstigen Belastungen) des zugrunde liegenden Finanzinstruments (Aktie, Aktienindex, Edelmetall, Zinssatz oder Rohstoff) durch konstante Hebelwirkung.
Der Bewertungskurs (oder Strike) ist der täglich gemessene Wert des Basiswerts, der es ermöglicht, die tägliche Performance von Faktor-Optionsscheinen zu berechnen.
Faktor-Optionsscheine sind sehr kurzfristige Produkte, die sich für den Intraday-Handel (d.h. innerhalb eines einzigen Handelstages) eignen. Wird das Produkt über einen einzigen Handelstag hinaus im Portfolio gehalten, kann es aufgrund des sogenannten Compounding-Effekts zu Unterschieden zwischen der Wertentwicklung des Basiswerts, multipliziert mit dem Hebel, und der tatsächlichen Wertentwicklung des Produkts kommen.
Jedes Faktor-Optionsschein bildet mit täglich konstantem Hebel die Wertentwicklung des zugrundeliegenden Basiswertes ab. Maßgeblich für die Wertentwicklung ist die Performance-Multiplikation, indem der Faktor-Optionsschein die tägliche Veränderung des zugrunde liegenden Basiswertes überproportional durch eine konstante Hebelwirkung nachbildet.
Gebühren für die Fremdkapitalfinanzierung
Die Kosten im Zusammenhang mit der Finanzierung von Fremdkapital bestehen aus zwei Posten:
- dem Anteil, der sich auf die Finanzierungsspanne bezieht.
- dem aktuellen Zinssatz. Der Zinssatz spiegelt die Kapitalkosten wider, die für die Finanzierung der entsprechenden Investition in den zugrunde liegenden finanziellen Vermögenswert anfallen würden.
Faktor-Optionsscheine bieten einen Mechanismus zur untertägigen Neuberechnung des Bewertungskurses, um Verluste im Falle extremer Veränderungen des zugrunde liegenden Finanzinstruments zu begrenzen. Dieser Mechanismus wird aktiviert, wenn ein bestimmter Schwellenwert, die Neuberechnungsbarriere oder "Schwelle", erreicht wird, um zu verhindern, dass die Verluste das investierte Kapital übersteigen. Sobald der Schwellenwert erreicht ist, wird das Produkt ausgesetzt, und der Bewertungskurs wird zurückgesetzt, indem die Berechnung der Indexperformance wieder aufgenommen wird, als ob ein neuer Handelstag begonnen hätte. Im Falle eines ungünstigen Szenarios könnte der Anleger dennoch Kapitalverluste erleiden. Aus diesem Grund kann die Schwelle ( auch "Reset Barriere" genannt) nicht als schützende Barriere angesehen werden, sondern dient lediglich dazu, weitere Verluste bis zur Höchstgrenze des investierten Kapitals zu begrenzen.
Die "Reset Barriere" ist nicht zu verwechseln mit der Knock-Out Barriere, die in anderen Hebelprodukten wie Turbo-Optionsscheinen oder Mini-Future zu finden ist.
Die Basis für die Berechnung von Faktor-Optionsscheinen wird von Tag zu Tag auf der Grundlage des Schlusskurses (oder Fixingkurses) des zugrunde liegenden finanziellen Vermögenswerts bestimmt. Aus diesem Grund kommt es bei Zeiträumen, die länger als ein einziger Handelstag sind, zum sogenannten Compounding-Effekt.
Wird das Produkt länger als einen Tag im Portfolio gehalten, kann die Wertentwicklung des Faktor-Optionsscheins sogar erheblich von der Wertentwicklung des zugrunde liegenden finanziellen Vermögenswerts über denselben Zeitraum multipliziert mit dem Hebel abweichen. Dieser Unterschied könnte sich bei sehr starken Marktbewegungen noch verstärken.
Faktor-Optionsscheine haben eine konstante Hebelwirkung, während Optionsscheine eine dynamische Hebelwirkung haben. Aufgrund des täglichen Beschränkungsmechanismus sind Faktor-Optionsscheine sehr kurzfristige Anlagen, im Gegensatz zu Optionsscheinen, die eher für den kurz- bis mittelfristigen Handel geeignet sind (3 Monate bis 1 Jahr).
Faktorzertifikate haben eine konstante Hebelwirkung, während gedeckte Optionsscheine eine dynamische Hebelwirkung haben. Aufgrund des täglichen Beschränkungsmechanismus sind Faktorzertifikate sehr kurzfristige Anlagen, im Gegensatz zu gedeckten Optionsscheinen, die eher für den kurz- bis mittelfristigen Handel geeignet sind (3 Monate bis 2 Jahre).
Angesichts des breiten Spektrums der von Vontobel auf dem deutschen Markt gelisteten Faktor-Optionsscheinen kann es vorkommen, dass man zwei (oder mehr) Produkte mit demselben Basiswert und derselben Hebelwirkung findet und sich fragt, worin die Unterschiede zwischen diesen Produkten bestehen.
Die Unterschiede können vielfältig sein, wobei die wichtigsten zu nennen sind:
- Emissionsdatum und Fälligkeitsdatum: Ein Zertifikat kann jüngeren Datums sein und/oder ein späteres Fälligkeitsdatum haben.
- Kursniveau des Zertifikats: Ein Zertifikat kann höher bewertet sein als das andere.
Optionsscheine
Optionsscheine sind derivative Finanzinstrumente, die es ermöglichen, eine Position auf einen Basiswert (Aktie, Index, Rohstoff oder Währung) einzunehmen. Optionsscheine ermöglichen eine gehebelte Partizipation an steigenden Kursen (Call Optionsschein) oder an fallenden Kursen (Put Optionsschein).Der Hebeleffekt drückt sich dadurch aus, dass Anleger mit einem deutlich geringeren Kapitaleinsatz eine Position aufbauen, verglichen mit einer Direktinvestition in den Basiswert selbst.
Sie entsprechen den so genannten "Plain Vanilla"-Optionen, d. h. Optionen mit einer einfacheren Struktur.
Call Optionsscheine bieten die Möglichkeit, von der Aufwärtsbewegung und damit von der Wertsteigerung eines bestimmten Finanzinstruments zu profitieren. Ein Call Optionsschein gibt nämlich das Recht (aber nicht die Verpflichtung), den Basiswert bei Fälligkeit (im Falle von europäischer Art) oder sogar vor Fälligkeit (im Falle von amerikanischer Ausübungsart) zu einem im Voraus festgelegten Preis, dem so genannten Ausübungspreis oder Strike, kaufen zu können.
Ein Call Optionsschein auf Generali mit einem Ausübungspreis von 10 Euro bietet
Mit Put-Optionsscheinen können Anleger von etwaigen Rückgängen des Basiswerts profitieren. Ein Put-Optionsschein gibt nämlich das Recht (aber nicht die Pflicht), den Basiswert bei Fälligkeit (im Falle von europäischer Art) oder sogar vor Fälligkeit (im Falle von amerikanischer Art) zu einem im Voraus festgelegten Preis, dem so genannten Ausübungspreis oder Strike, verkaufen zu können.
Optionsscheine können sowohl zu Spekulationszwecken als auch zur Umsetzung von Absicherungsstrategien für bestehende Anlageportfolios eingesetzt werden. Mit Put Optionsscheinen können sich Anleger beispielsweise gegen das Verlustrisiko von Basiswerten absichern, die sich bereits in ihrem Portfolio befinden. Im Falle eines Rückgangs des Basiswerts gleicht der mit dem Put Optionsschein erzielte Gewinn idealerweise die Verluste aus, die sich aus der negativen Wertentwicklung des zugrunde liegenden Basiswertes im Portfolio ergeben.
Der Marktpreis eines Optionsscheins entspricht dem inneren Wert plus dem Zeitwert. Der Anleger erzielt einen Gewinn, wenn das Produkt zu einem höheren Wert als dem, zu dem es gekauft wurde, wieder verkauft wird.
Der innere Wert ist der positive Wert, den der Anleger im Falle einer sofortigen Ausübung des Optionsscheins erhalten würde. Dieser Wert entspricht der Differenz, sofern sie positiv ist, zwischen dem Wert des Basiswerts und dem Ausübungspreis (im Falle eines Call Optionsscheins) bzw. zwischen dem Ausübungspreis und dem Wert des Basiswerts (im Falle eines Put Optionsscheins).
Der Zeitwert eines Optionsscheins ist die Differenz zwischen dem aktuellen Preis des Optionsscheins und seinem inneren Wert. Er repräsentiert die Wahrscheinlichkeit, dass der Basiswert eines Calls bis zum Verfallstag einen höheren Kurs erreicht, was die Option "ins Geld" bringt. Bei einem Put-Optionsschein verhält es sich genau umgekehrt. Der Zeitwert nimmt während der Laufzeit ab und ist am Verfallstag null. Wenn ein Optionsschein keinen inneren Wert hat (also aus dem Geld ist), entspricht sein Preis ausschließlich dem Zeitwert. Produkte mit längeren Laufzeiten haben einen höheren Zeitwert als Optionsscheine mit kürzeren Laufzeiten.
Die Sensitivität des Wertes des Optionsscheins gegenüber dem Zeitablauf wird mit dem Theta gemessen.
Wenn die Optionsscheine einen positiven inneren Wert haben.
Bei Europäischen Optionsscheinen hat der Anleger ein Interesse an der Ausübung der Optionsscheine, wenn der Innere Wert am Fälligkeitstag positiv ist. In diesem Fall wird ein Betrag in Höhe der Differenz zwischen dem Wert des zugrunde liegenden Basiswertes und dem Ausübungspreis im Falle von Call Optionsscheinen oder der Differenz zwischen dem Ausübungspreis und dem Wert des zugrunde liegenden Basiswertes im Falle von Put Optionsscheinen zurückgezahlt.
Bei American-Style Optionsscheinen wird der Marktpreis mit dem inneren Wert verglichen. Im Falle einer vorzeitigen Ausübung des Optionsscheins, d. h. einer Ausübung vor dem Verfallstag, geht der Zeitwert ("Zeitwert") verloren und der Optionsschein wird in Höhe seines inneren Wertes (falls positiv) eingelöst.
Wenn die Optionsscheine einen inneren Wert von Null haben.
Da der Innere Wert den Gewinn darstellt, den der Anleger im Falle der Ausübung erzielen würde, kann dieser nicht negativ sein (der Innere Wert ist größer oder gleich Null). Bei einem inneren Wert von Null besteht der Preis des Optionsscheins nur aus dem Zeitwert.
Wenn bei Optionsscheinen europäischer Art der innere Wert am Fälligkeitstag null ist, hat der Anleger kein Interesse an der Ausübung der Optionsscheine und realisiert einen Verlust in Höhe des investierten Kapitals, d. h. der beim Kauf des Produkts gezahlten Prämie.
Bei Optionsscheinen amerikanischer Art kann der Anleger, wenn der innere Wert Null ist, entscheiden, ob er die Optionsscheine im Portfolio behält oder sie zum Marktpreis verkauft (mit einem möglichen teilweisen oder vollständigen Verlust des investierten Kapitals).
Das Delta gibt an, um wie viel sich der Kurs des Optionsscheins verändert, wenn sich der Wert des Basiswerts um eine Einheit verändert. Dieser Indikator nimmt einen Wert an zwischen:
- 0 und +1 für Call Optionsscheine (positives Delta)
- 0 und -1 für Put Optionsscheine (negatives Delta)
Das Delta ist stark von der "Moneyness" des Optionsscheins abhängig, also davon, ob der Optionschein einen inneren Wert hat. Je näher der Optionsschein am Ausübungspreis liegt, desto geringer ist das Delta.
Die Volatilität ist ein Maß für die Intensität der Kursschwankungen eines bestimmten Basiswerts. Eine höhere Volatilität erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass der Optionsschein ausgeübt wird (der Optionsschein hat eine höhere Wahrscheinlichkeit, "im Geld" zu sein, d. h. sein innerer Wert ist positiv). Diese Dynamik führt zu einem Anstieg des Optionsscheinpreises selbst.
Es gibt zwei Arten von Volatilität:
- Implizite Volatilität: spiegelt die Erwartungen des Marktes an die künftige Entwicklung des Basiswerts wider;
- Historische Volatilität: basiert auf den vergangenen Kursveränderungen des Basiswerts während eines bestimmten Zeitraums.
Die Auswirkung der impliziten Volatilität auf den Kurs des Optionsscheins wird durch einen Indikator namens Vega gemessen. Das Vega ist immer positiv, nähert sich aber im Falle von Optionsscheinen, die tief "im Geld" oder "aus dem Geld" sind, der Null an.
Ein Rückgang der Volatilität des Basiswerts, d.h. der Unsicherheit über die zukünftige Kursentwicklung des Basiswerts, wirkt sich immer negativ auf den Preis des Call Optionsscheins und den Preis des Put Optionsscheins aus. Umgekehrt wirkt sich ein Anstieg dieses Parameters immer positiv auf den Kurs des Call Optionsscheins und den Kurs des Put Optionsscheins aus.
Die Restlaufzeit ist die verbleibende Zeit bis zur endgültigen Fälligkeit des Optionsscheins. Der Zeitablauf wirkt sich negativ auf den Preis des Optionsscheins aus, da sein Zeitwert mit dem Näherrücken der Fälligkeit abnimmt. Je mehr die verbleibende Zeit bis zur Fälligkeit abnimmt, desto unwahrscheinlicher ist es, dass der Optionsschein den Status "im Geld" erreichen wird.
Die Verringerung des Zeitwerts ist im Laufe der Zeit nicht gleichmäßig und fällt tendenziell stärker aus, je näher der Optionsschein and das Fälligkeitsdatum rückt.
Eine Änderung der Zinssätze kann den Marktpreis von Optionsscheinen beeinflussen.
Der Kauf eines Call-Optionsscheins stellt ein Darlehen dar, das der Verkäufer dem Käufer des Optionsscheins gewährt, der seine Wertpapiere schließlich bei Fälligkeit zurückzahlen wird. Je höher der Zinssatz ist, desto höher wird der Preis des Optionsscheins sein.
Die umgekehrte Regel gilt für Put-Optionsscheine, bei denen ein Anstieg der Zinssätze zu einem Rückgang des Preises des Optionsscheins selbst führen kann.
Die Auswirkungen der Zinssätze auf den Kurs des Optionsscheins lassen sich mit der Rho-Kennzahl messen.
Die Zahlung einer an den Basiswert gekoppelten Dividende (oder der Anstieg der erwarteten Dividendenrendite) wirkt sich durch die Verringerung des Wertes des Basiswerts negativ auf den Kurs eines Call-Optionsscheins und positiv auf den Kurs eines Put-Optionsscheins aus.
Die Auswirkung der erwarteten Dividende auf den Kurs des Optionsscheins lässt sich mit der Kennzahl Phi messen.
Bonus Zertifikate
Bonus-Zertifikate sind Anlageprodukte, die dem Inhaber die Möglichkeit geben, bei Fälligkeit eine Rückzahlung des Nennwerts zuzüglich einer Bonusrendite zu erhalten, wenn der zugrunde liegende Basiswert die Barriere nie berührt hat. Hat der zugrunde liegende Basiswert bei Fälligkeit den Bonus übertroffen, folgt das Zertifikat im Prinzip linear dem Basiswert.
Bonus-Zertifikate sind Instrumente, die kurz- bis mittelfristig zu Anlage- oder sogar Absicherungszwecken eingesetzt werden können und bei seitwärts tendierenden, leicht steigenden oder leicht fallenden Märkten potenziell höhere Renditen als der zugrunde liegende Basiswert ermöglichen. Sie können daher eine Alternative zur Direktanlage in den zugrunde liegenden Basiswert darstellen.
Die vier Haupttypen, die sich aus der Kombination dieser Merkmale ableiten lassen, sind somit: Bonus-Zertifikat, Bonus-Cap-Zertifikat, Reverse-Bonus-Zertifikat und Reverse-Bonus-Cap-Zertifikat.
Das Bonus-Zertifikat zahlt am Laufzeitende den Bonusbetrag zurück, wenn die Barriere während des Beobachtungszeitraums nicht berührt wurde. Ist die Wertentwicklung des Basiswerts besser als der Bonus, folgt das Zertifikat im Prinzip auf linearer Basis.
Es gibt drei Fälligkeitsszenarien:
- Hat der Basiswert die Barriere nie berührt und notiert er am Laufzeitende über dem Bonus-Level, erhält der Anleger einen der Wertentwicklung des Basiswertes entsprechenden Betrag, der über dem Nominalwert und über dem Bonusbetrag liegt.
- Hat der Basiswert die Barriere nie berührt und notiert er am Verfalltag über der Barriere, aber unter dem Bonus-Level, erhält der Anleger den Bonusbetrag.
- Hat der Basiswert die Barriere berührt, erhält der Anleger einen Betrag, der der Wertentwicklung des Basiswerts entspricht: Der Betrag ist höher als der Nominalwert, wenn der Basiswert bei Fälligkeit über dem Anfangsreferenzkurs notiert, ansonsten niedriger.
Fälligkeitsszenarien: In der Regel fallen Bonus- und Cap-Level zusammen. In diesem Fall gibt es zwei Fälligkeitsszenarien:
1. Hat der Basiswert die Barriere nie durchbrochen und notiert er am Verfalltag über der Barriere, erhält der Anleger den Bonusbetrag.
2. Hat der Basiswert die Barriere durchbrochen, erhält der Anleger einen Betrag, der der Wertentwicklung des Basiswerts entspricht: Der Betrag ist höher als der Nominalwert, wenn der Basiswert bei Fälligkeit über dem Anfangsreferenzkurs notiert, andernfalls niedriger. In jedem Fall ist der maximale Rückzahlungsbetrag gleich dem Cap.
Für den Fall, dass der Bonuslevel und der Cap nicht übereinstimmen, gibt es drei Szenarien bei Fälligkeit:
- Hat der Basiswert den Anfangsreferenzkurs nie berührt und notiert er am Laufzeitende über dem Anfangsreferenzkurs und über dem Bonusbetrag bzw. Cap, erhält der Anleger den Bonusbetrag bzw. Cap;
- Wenn der Basiswert die Barriere nie berührt hat und am Laufzeitende über der Barriere und unter dem Bonusbetrag notiert, erhält der Anleger den Bonusbetrag;
- Hat der Basiswert die Barriere berührt, erhält der Anleger einen Betrag, der der Wertentwicklung des Basiswerts entspricht: Der Betrag ist höher als der Nominalwert, wenn der Basiswert bei Fälligkeit über dem Anfangsreferenzkurs notiert, ansonsten niedriger. In jedem Fall entspricht der maximale Rückzahlungsbetrag dem Cap.
Bonuszertifikate ermöglichen in folgenden Szenarien höhere Renditen als eine Direktanlage in den Basiswert
- Seitwärts gerichtete Entwicklung des Basiswerts:
Unter der Annahme, dass der Basiswert am Laufzeitende wieder in seine Ausgangssituation zurückgekehrt ist und die Barriere nie berührt hat, hätte eine Investition in den Basiswert zu einer Null-Performance geführt, eine Investition in das Bonus- oder Bonus Cap-Zertifikat zu einer positiven Performance, die der Bonus-Rendite entspricht.
- Mäßig rückläufige Entwicklung des Basiswerts:
Unter der Annahme, dass der Basiswert fällt, ohne dass die Barriere berührt wird, hätte eine Investition in den Basiswert zu einer negativen Wertentwicklung geführt, eine Investition in das Bonus oder Bonus Cap-Zertifikat hätte stattdessen zu einer positiven Wertentwicklung geführt, die der Bonus-Rendite entsprochen hätte.
- Mäßig positive Entwicklung des Basiswerts:
Unter der Annahme, dass sich der Basiswert positiv und unterhalb der Bonusrendite entwickelt hat und die Barriere nie berührt wurde, hätte eine Investition in den Basiswert zu einer positiven Wertentwicklung geführt, aber immer noch weniger als eine Investition in das Bonus- oder Bonus Cap-Zertifikat.
Bonus-Zertifikate ermöglichen in folgenden Szenarien höhere Renditen als eine Direktanlage in den Basiswert
- Seitwärts gerichtete Entwicklung des Basiswerts:
Unter der Annahme, dass der Basiswert am Laufzeitende wieder in seine Ausgangssituation zurückgekehrt ist und die Barriere nie berührt hat, hätte eine Investition in den Basiswert zu einer Null-Performance geführt, eine Investition in das Bonus- oder Bonus Cap-Zertifikat zu einer positiven Performance, die der Bonus-Rendite entspricht.
- Mäßig rückläufige Entwicklung des Basiswerts:
Unter der Annahme, dass der Basiswert fällt, ohne dass die Barriere berührt wird, hätte eine Investition in den Basiswert zu einer negativen Wertentwicklung geführt, eine Investition in das Bonus oder Bonus Cap-Zertifikat hätte stattdessen zu einer positiven Wertentwicklung geführt, die der Bonus-Rendite entsprochen hätte.
- Mäßig positive Entwicklung des Basiswerts:
Unter der Annahme, dass sich der Basiswert positiv und unterhalb der Bonusrendite entwickelt hat und die Barriere nie berührt wurde, hätte eine Investition in den Basiswert zu einer positiven Wertentwicklung geführt, aber immer noch weniger als eine Investition in das Bonus- oder Bonus Cap-Zertifikat.
- Marktrisiko: Wirtschaftskrisen, das Auftreten neuer Wettbewerber und Veränderungen in der Wirtschaft können den Preis der Basiswerte und damit auch den Preis der Bonuszertifikate negativ beeinflussen und zu einem teilweisen oder vollständigen Verlust des investierten Kapitals führen.
- Währungsrisiko: Jede andere Währung als der Euro, in der die Basiswerte notiert werden, kann ihren Wert im Verhältnis zum Euro ändern, was sich auf den Preis der Bonuszertifikate auswirkt.
- Emittentenrisiko: Die mögliche Unfähigkeit des Emittenten (Vontobel Financial Products GmbH, garantiert durch die Bank Vontobel AG), die Produkte zu garantieren, kann zu einem Teil- oder Totalverlust des investierten Kapitals führen.
- Liquiditätsrisiko: Der Market Maker verpflichtet sich, Kurse zu normalen Marktbedingungen zu stellen, ohne eine rechtliche Verpflichtung gegenüber dem Anleger einzugehen. Bei außergewöhnlichen Bedingungen oder extrem volatilen Märkten kann es seitens des Market Makers zu Kursunterbrechungen kommen.
Turbo-Optionsscheine
Turbo-Optionsscheine gehören zur Kategorie der Knock-Out Hebelprodukte und ermöglichen es dem Anleger, auf steigende Kurse (Turbo Long) oder fallende Kurse (Turbo Short) eines bestimmten Basiswerts (Aktien, Aktienindizes, Rohstoffe, Edelmetalle, Währungen) zu setzen. Turbo-Optionsscheine verfügen über einen automatischen Knock-Out-Mechanismus, der bei Berührung des Basiswerts mit dem Knock-Out-Level zu einem vorzeitigen Verfall des Produkts und damit zum Verlust des gesamten eingesetzten Kapitals führt.
Turbo-Optionsscheine zeichnen sich durch die folgenden Merkmale aus:
- Basiswert (Aktie, Aktienindex, Rohstoff, Edelmetall oder Währung)
- Richtung (Long/Short)
- Basispreis und Knock-Out Barriere übereinstimmt
- Fälligkeit
- Bezugsverhältnis
- Wechselkurs
Anhand dieser Merkmale lässt sich der Grad der Hebelwirkung der einzelnen Produkte bestimmen. Er variiert je nach dem Abstand zwischen dem Kurs des Basiswerts und der Knock-Out Barriere, wobei er zunimmt, wenn die Differenz zwischen den beiden abnimmt. Im Umkehrschluss nimmt die Hebelwirkung ab, wenn die Differenz zwischen Basispreis und Knock-Out Barriere zunimmt. Zum Zeitpunkt des Kaufs durch den Anleger ist der Hebel und damit das Risiko seiner Position jedoch im Wesentlichen festgelegt, da unabhängig von den Schwankungen des Basiswerts und des Hebels während der Laufzeit der Position die Wertentwicklung des Turbo-Optionsscheins bei Schließung der Position der Wertentwicklung des Basiswerts multipliziert mit dem Hebel entspricht, sofern alle anderen Faktoren gleich bleiben.
Turbo Optionsscheine bieten eine Hebelwirkung, was bedeutet, dass kleine Kursveränderungen des Basiswerts zu überproportional großen Gewinnen oder Verlusten führen können.
Das Besondere an Turbo Optionsscheinen ist die Knock-Out-Schwelle. Berührt oder unterschreitet der Kurs des Basiswerts diese Schwelle, verfällt der Turbo- Optionsschein und wird wertlos. Turbo Optionsscheine können eine begrenzte oder unbegrenzte Laufzeit haben (Open-End Turbo Optionsscheine).
Turbo-Optionsscheine verfügen über einen Mechanismus, der bei Berührung oder Überschreitung der Knock-Out Barriere durch den Basiswert zu einem vorzeitigen Verfall des Produkts und damit zum Verlust des gesamten eingesetzten Kapitals führt. Bei Turbo-Optionsscheinen fällt der Basispreis mit der Knock-Out-Barriere zusammen.
Dieser Mechanismus kann jedoch einen Schutz für den Anleger darstellen, da er die Möglichkeit hat, das Risikoniveau seiner Position wie bei einer Stop-Loss Order im Voraus festzulegen und klar zu definieren, welchen Betrag er im Falle einer ungünstigen Entwicklung des Basiswerts zu verlieren bereit wäre.
Im Gegensatz zu Faktor-Optionsscheinen mit konstantem Hebel haben Turbo-Zertifikate nicht den charakteristischen Aufzinsungseffekt und eignen sich daher auch für einen mittelfristigen bis längerfristigen Anlagehorizont im Portfolio. Das Fehlen des Aufzinsungseffekts ermöglicht es dem Turbo-Optionsschein, das investierte Kapital vollständig oder zum Teil zurückzugewinnen, falls der Basiswert nach einer ungünstigen Marktentwicklung wieder auf sein Ausgangsniveau zurückkehrt.
Der Hauptunterschied zwischen Faktor-Optionsscheinen und Turbo-Optionsscheinen liegt in der Knock-Out-Funktion. Faktor-Optionsscheine haben keine Knock-Out Barriere, während Turbo-Optionsscheine eine solche haben. Berührt oder unterschreitet der Kurs des Basiswerts während der Laufzeit die Knock-Out Barriere, verfällt das Turbo-Optionsschein wertlos. Faktor-Optionsscheine können hingegen nicht durch einen Knock-Out vorzeitig wertlos werden. Allerdings bieten sie ein anderes Risiko durch die Möglichkeit eines sogenannten Schwellen-Ereignisses mit möglichem Totalverlust.
Gerade wegen der konstanten Hebelwirkung und der täglichen Gefahr eines Schwellenereignisses sind Faktor-Optionsscheine sehr kurzfristige Anlagen, während Turbo-Optionsscheine eher für mittelfristigere bis längeren Anlagehorizonte geeignet sind.
Turbo-Optionsscheine und Mini-Futures sind beides Hebelprodukte, die es Anlegern ermöglichen, überproportional an der Kursentwicklung eines Basiswerts zu partizipieren. Der Hauptunterschied liegt in der Laufzeit (bei Turbo-Optionsscheinen mit begrenzter Laufzeit) und der Art der Knock-Out-Barriere. Mini-Futures haben in der Regel eine unbegrenzte Laufzeit, während Turbo-Optionsscheine eine feste oder begrenzte Laufzeit haben können oder ohne Laufzeitbegrenzung verfügbar sind (Open-End Turbo-Optionsscheine). Bei Turbo-Optionsscheinen entspricht die Knock-Out-Barriere dem Basispreis, während bei Mini-Futures die Stop-Loss-Barriere (die Knock-Out-Barriere) nicht mit dem Basispreis identisch ist. Dies bedeutet, dass bei Mini-Futures die Stop-Loss-Barriere einen gewissen Abstand zum Basispreis aufweisen kann, was das Risiko eines vorzeitigen Totalverlusts verringern kann aber nicht muss.
Turbo-Optionsscheine sind Produkte, die von Anlegern mit einem kurz- bis mittelfristigen Anlagehorizont genutzt werden können. Die Call- und Put-Turbo-Optionsscheine können jederzeit während des Handelstages gekauft oder verkauft werden, ohne auf den Verfallstag warten zu müssen. Open-End Turbo-Optionsscheine haben keine Laufzeitbegrenzung und können auch für längere Anlagehorizonte eingesetzt werden. Dank dieser Eigenschaft eignen sich Turbo-Optionsscheine sowohl für Anleger, die kurzfristig die Performance ihres Portfolios steigern möchten als auch für Anleger, die sie als mittelfristige Absicherung ihres Portfolios nutzen wollen. Die Vontobel-Produktpalette umfasst sowohl Turbo-Optionsscheine mit Laufzeitbegrenzung als auch Open-End Turbo-Optionsscheine, die keine Laufzeitbegrenzung haben und somit für Strategien mit einem längeren Zeithorizont eingesetzt werden können.
Turbo-Optionsscheine können sowohl zu spekulativen Zwecken als auch zur Umsetzung von Absicherungsstrategien für bestehende Anlageportfolios eingesetzt werden. Mit Turbo-Shorts können sich Anleger beispielsweise gegen das Verlustrisiko von Basiswerten absichern, die sich bereits in ihrem Portfolio befinden. Im Falle eines Rückgangs des Basiswerts gleicht der Gewinn des Turbo-Shorts die Verluste aus, die durch die negative Entwicklung des Basiswerts im Portfolio entstehen.
Turbo-Optionsscheine erwirtschaften keine laufenden Erträge wie Zinsen oder Dividenden.
Im Falle einer Dividendenzahlung wird am Ex-Dividenden-Tag der Kurs des zugrunde liegenden Basiswerts zum Schluss der vorherigen Handelssitzung angepasst.
Der Wert des Basiswerts wird daher von der Ex-Dividende beeinflusst, was im Falle eines Call Turbo-Optionsscheins zu einem Kursrückgang und im Falle eines Put Turbo-Optionsscheins zu einem Kursanstieg führt.
- Anleger können mit einem vergleichsweise geringen Kapitaleinsatz überproportional an den Kursbewegungen des Basiswerts profitieren. Turbo-Optionsscheine eignen sich besonders für kurzfristige Handelsstrategien, um auf schnelle Kursänderungen zu reagieren.
- Sie bieten Zugang zu einer breiten Palette von Basiswerten; zu den verschiedenen Anlageklassen gehören Aktien, Indizes, Rohstoffe Edelmetalle und Währungen.
-. Es ist möglich, sowohl auf steigende (Call) als auch fallende (Put) Kurse zu setzen. Sie können zu Spekulationszwecken oder zur Absicherung von Portfolios eingesetzt werden.
- Die Preisbildung bei Turbo-Optionsscheinen ist oft leicht nachvollziehbar. Im Vergleich zu klassischen Optionsscheinen spielt die Volatilität nur eine marginale Rolle bei der Preisbildung.
- Das Vorhandensein der Knock-Out-Barriere ermöglicht es, die Verluste zu begrenzen, die in jedem Fall auf das investierte Kapital beschränkt sind.
- Marktrisiko: Sollte sich der Basiswert entgegen dem gewünschten Anlageszenario entwickeln, wirkt auch der Hebel in die entgegengesetzte Richtung, was zu einem Teil- oder Totalverlust des eingesetzten Kapitals führt.
- Knock-Out-Risiko: Erreicht der Basiswert das Knock-Out-Niveau, wird das Produkt vorzeitig beendet, was zu einem Verlust des gesamten investierten Kapitals führt.
- Wechselkursrisiko: Jede andere Währung als der Euro, in der der Basiswert notiert wird, könnte seinen Wert im Verhältnis zum Euro verändern. Dieser Parameter fließt in die Berechnung des Preises des Turbo-Optionsscheins ein und beeinflusst daher dessen Wert zum Nachteil oder Vorteil des Anlegers.
- Emittentenrisiko: Die Unfähigkeit des Emittenten (Vontobel Financial Products GmbH, garantiert durch die Bank Vontobel AG), die Produkte zu garantieren, kann zu einem Teil- oder Totalverlust des investierten Kapitals führen.
- Liquiditätsrisiko: Der Market Maker verpflichtet sich, Kurse zu normalen Marktbedingungen zu stellen, ohne eine rechtliche Verpflichtung gegenüber dem Anleger einzugehen.
Bei außergewöhnlichen Bedingungen oder extrem volatilen Märkten kann es seitens des Market Makers zu Kursunterbrechungen kommen.
Mini Futures
Mini-Futures sind Hebelprodukte, die es Anlegern ermöglichen, überproportional an der Kursentwicklung eines Basiswerts (z.B. einer Aktie, Index, Rohstoff oder Währung) zu partizipieren. Durch den Hebeleffekt müssen Anleger nicht den ganzen Wert des Basiswerts investieren. Dies erhöht die Kapitaleffizienz des Anlegers. Mini-Future funktionieren mit einem Hebel, der die Kursbewegungen des Basiswerts vervielfacht, sowohl bei steigenden als auch bei fallenden Kursen. Mini-Futures haben keine feste Laufzeit, aber eine Stop-Loss-Schwelle, die das Risiko eines Totalverlusts begrenzen kann, aber nicht muss. In sehr volatilen Marktphasen kann es deshalb auch bei einer Stop-Loss Berührung ein Totalverlust in der Position eintreten.
Mini-Futures zeichnen sich durch die folgenden Merkmale aus:
- Zugrunde liegender Basiswert (Aktie, Index, Rohstoff oder Währung)
- Richtung (Long/Short)
- Basispreis
- Stop-Loss-Barriere
- Unbegrenzte Laufzeit- Finanzierungslevel
- Bezugsverhältnis
- Wechselkurs des Basiswertes
Die gehebelte Wirkung entsteht dadurch, dass Anleger nur einen Bruchteil des Preises des Basiswerts aufbringen, während der Emittent den restlichen Teil finanziert. Der sogenannte Basispreis beschreibt den vom Emittenten finanzierten Anteil am Basiswert. Der innere Wert eines Mini-Future lässt sich durch die Differenz zwischen dem Kurs des Basiswerts und dem Basispreis bilden.
Durch die Hebelwirkung von Mini-Futures ist eine überproportionale Partizipation an der Wertentwicklung eines Basiswerts möglich. Im Vergleich mit einer Direktinvestition in einen Basiswert erfordert eine Investition in einen Mini-Future einen geringeren Kapitaleinsatz. Mini-Futures haben einen Basispreis, der täglich neu berechnet wird, während die Stop-Loss Barriere monatlich neu berechnet wird.
Wichtiger Bestandteil von Mini-Futures ist die Stop-Loss Barriere. Erreicht der Basiswert diese Barriere, so verfällt ein Mini-Future automatisch, wobei abhängig von der Wertentwicklung des Basiswerts ein möglicher Rückzahlungsbetrag an Anleger zurückbezahlt werden kann.
Mini-Futures verfügen über einen Mechanismus, der bei Berührung oder Überschreitung dieses Niveaus durch den Basiswert zu einem vorzeitigen Verfall des Produkts und damit zum Verlust des gesamten eingesetzten Kapitals führen kann.
Bei einem Long Mini-Future liegt die Stop-Loss Barriere grundsätzlich oberhalb des Basispreises. Hat der Kurs des Basiswerts die Stop-Loss Barriere berührt oder unterschritten, wird der Handel des Long Mini-Futures ausgesetzt. Durch den Eintritt dieses Barrieren- oder Stop-Loss-Ereignisses wird für die Bestimmung des Restwertes des Produkts der Stop-Loss-Referenzpreis herangezogen. Liegt dieser relevante Kurs oberhalb des korrespondierenden Basispreises, ergibt sich ein positiver Rückzahlungsbetrag. Es kann aber durchaus sein, dass Mini-Futures wertlos verfallen.
Im Gegensatz zu Zertifikaten mit festem Hebel verfügen Mini-Futures nicht über den charakteristischen Compounding-Effekt und sind daher geeignet, auch mittelfristig im Portfolio gehalten zu werden, so dass der Anleger mit Strategien über mehrere Tage arbeiten kann. Das Fehlen des Compounding-Effekts ermöglicht es dem Produkt, das investierte Kapital vollständig zurückzugewinnen, wenn der Basiswert nach einer ungünstigen Entwicklung auf sein Ausgangsniveau zurückkehrt.
Im Gegensatz zu Faktor-Optionsscheinen mit konstantem Hebel, verfügen Mini-Futures über einen dynamischen Hebel. Zudem besitzen Mini-Futures eine Stop-Loss-Barriere, die bei Berührung zur vorzeitigen Beendigung des Produkts und zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen kann. Diese Art von Barriere gibt es bei Faktor-Optionsscheinen nicht.
Turbos haben einen viel kürzeren Anlagehorizont als Mini-Futures: Turbos haben kurze Verfallsdaten, während Mini-Futures kein Verfallsdatum oder einen sehr langen Zeithorizont haben (diese Unterscheidung gilt nicht für Open-End-Turbos, die kein Verfallsdatum haben). Ein weiterer wichtiger Unterschied besteht darin, dass bei Turbos der Strike- und der Knock-Out-Level übereinstimmen, was bei Mini-Futures nicht der Fall ist, die zwei separate Werte für Strike und Knock-Out haben. Schließlich bleiben bei Turbos die Strike- und Knock-Out-Werte während der gesamten Laufzeit des Produkts unverändert, während diese Werte bei Mini-Futures aufgrund der Finanzierungskosten, die der Anleger an den Emittenten zu zahlen hat, regelmäßig neu berechnet werden.
Mini-Futures sind Produkte, die von Anlegern mit einem kurz- bis mittelfristigen Anlagehorizont genutzt werden können. Long- und Short-Mini-Futures können jederzeit während des Handelstages gekauft und wieder verkauft werden. Dank dieser Eigenschaft eignen sich Mini-Futures sowohl für Anleger, die kurzfristig die Performance ihres Portfolios steigern wollen, als auch für Anleger, die sie als mittel- bis langfristige Absicherung ihres Portfolios einsetzen. Mini-Futures können durchaus ein geeignetes Instrument sein, um Portfolios gegen potenzielle Kursverluste abzusichern bzw. Verluste in anderen Positionen auszugleichen. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Absicherung sofort nach dem Kauf greift.
Mini-Futures können sowohl zu Spekulationszwecken als auch zur Umsetzung von Absicherungsstrategien für bestehende Anlageportfolios eingesetzt werden. Mit Mini Put Futures können sich Anleger beispielsweise gegen das Abwärtsrisiko von Basiswerten absichern, die sich bereits in ihrem Portfolio befinden. Denn im Falle eines Rückgangs des Basiswerts gleicht der Gewinn aus dem Mini Future Put die Verluste aus, die sich aus der negativen Entwicklung des Basiswerts im Portfolio ergeben.
Mini-Futures erwirtschaften keine laufenden Erträge wie Zinsen oder Dividenden.
Im Falle einer Dividendenausschüttung wird am Ex-Dividenden-Tag der Kurs des Basiswerts zum Schluss der vorangegangenen Handelssitzung angepasst.
Der Wert des Basiswerts wird also von der Ex-Dividende beeinflusst, was bei einem Mini-Future Call zu einem fallenden Kurs führt und umgekehrt bei einem Mini-Future Put zu einem steigenden Kurs.
- Sie ermöglichen es, die Wertentwicklung des Basiswerts mit einem Hebel zu multiplizieren, der während der Laufzeit des Produkts dynamisch ist, aber nach dem Kauf des Zertifikats fest bleibt.
- Sie bieten Zugang zu einer breiten Palette von Basiswerten; zu den verschiedenen Anlageklassen gehören italienische und ausländische Aktien und Indizes sowie Edelmetalle.
- Sie können zu Spekulationszwecken oder zur Absicherung des eigenen Portfolios eingesetzt werden.
- Es handelt sich um einfache Produkte. Die einzigen Faktoren, die den Preis bestimmen, sind die Wertentwicklung des Basiswerts und der Wechselkurs, wenn es sich um nicht in Euro gehandelte Basiswerte handelt.
- Das Vorhandensein der Knock-Out-Barriere ermöglicht eine Begrenzung der Verluste, die in jedem Fall auf das investierte Kapital begrenzt sind.
- Marktrisiko: Sollte sich der Basiswert entgegen dem gewünschten Anlageszenario entwickeln, wirkt auch der Hebel in die entgegengesetzte Richtung, was zu einem Teil- oder Totalverlust des eingesetzten Kapitals führt.
- Knock-Out-Risiko: Erreicht der Basiswert das Knock-Out-Niveau, wird das Produkt vorzeitig beendet, was zu einem Verlust des gesamten investierten Kapitals führt.
- Wechselkursrisiko: Jede andere Währung als der Euro, in der der Basiswert notiert werden könnte, könnte seinen Wert im Verhältnis zum Euro verändern. Dieser Parameter fließt in die Berechnung des Preises des Mini-Futures ein und beeinflusst somit dessen Wert zum Nachteil oder Vorteil des Anlegers.
- Emittentenrisiko: Die Unfähigkeit des Emittenten (Vontobel Financial Products GmbH, garantiert durch die Bank Vontobel AG), die Produkte zu garantieren, kann zu einem teilweisen oder vollständigen Verlust des investierten Kapitals führen.
- Liquiditätsrisiko: Der Market Maker verpflichtet sich, Kurse zu normalen Marktbedingungen zu stellen, ohne gegenüber dem Anleger eine rechtliche Verpflichtung einzugehen. Bei außergewöhnlichen Bedingungen oder extrem volatilen Märkten wird der Market Maker keinen Preis stellen.
Discount-Zertifikate
Discount-Zertifikate sind strukturierte Anlageprodukte, die Anleger die Möglichkeit bieten, günstiger in einen Basiswert wie eine Aktie oder einen Index zu investieren. Das Zertifikat wird von Anlegern zu einem Preis unterhalb des aktuellen Marktwerts des Basiswerts gekauft. Diesen Preisabschlag bezeichnet man als „Discount“. Im Gegenzug limitiert ein sogenannter Cap (Gewinnobergrenze) den möglichen Gewinn.
Beim Kauf eines Discount-Zertifikats erhält der Anleger einen ‚Risikopuffer‘, indem er weniger als den aktuellen Kurs des Basiswerts bezahlt. Am Laufzeitende wird geprüft, ob der Basiswert über dem Cap liegt. In diesem Fall erhält der Anleger den maximalen Rückzahlungsbetrag in bar. Liegt der Basiswert jedoch unter dem Cap, bekommt der Anleger den Basiswert selbst oder den Gegenwert in bar ausgezahlt. Technisch setzt sich das Produkt aus dem Kauf des Basiswerts und dem gleichzeitigen Verkauf einer Call-Option zusammen, wodurch der Discount entsteht. Diese Konstruktion begrenzt jedoch den maximalen Gewinn, da Kurssteigerungen über den Cap hinaus nicht mitgenommen werden können.
Der reduzierte Emissionspreis (Discount) kommt durch die in einem Discount-Zertifikat enthaltenen Bestandteile zustande. Der Abschlag auf die Low Exercise Price Option (LEPO) und die vereinnahmte Optionsprämie aus der verkauften Call-Option sorgen dabei für die notwendigen Mittel zur Finanzierung des Discounts. Bei einer LEPO handelt es sich um eine Option, deren Ausübungspreis sehr niedrig (nahe bei null) liegt.
Ein zentraler Vorteil von Discount-Zertifikaten ist der Preisabschlag (Discount) beim Kauf, wodurch Anleger günstiger in den Basiswert einsteigen können als bei einer Direktanlage. Hierdurch bietet das Zertifikat einen Risikopuffer – selbst bei moderaten Kursrückgängen ist es noch möglich, eine positive Rendite zu erzielen. Zudem können Anleger eine attraktive Seitwärtsrendite erzielen, auch wenn sich der Basiswert kaum bewegt oder nur leicht steigt.
Ein wesentlicher Nachteil eines Discount-Zertifikats ist, dass es dem Anleger nicht möglich ist, unbegrenzt von steigenden Kursen zu profitieren, da der Cap den maximalen Rückzahlungsbetrag begrenzt. Es besteht zudem das Emittentenrisiko, da es sich um eine Schuldverschreibung handelt und bei Insolvenz des Emittenten Verluste bis hin zum Totalverlust entstehen können. Außerdem partizipieren Anleger nicht an Dividendenzahlungen des Basiswerts – diese sind in die Preisstruktur des Zertifikats einkalkuliert.
Discount-Zertifikate eignen sich für Anleger, die eine leicht defensive Anlagestrategie verfolgen und von moderat steigenden oder seitwärts laufenden Kursen profitieren möchten. Sie sind ideal für Anleger, die zwar an der Wertentwicklung eines Basiswerts teilhaben möchten, aber gleichzeitig einen Risikopuffer durch den Preisabschlag schätzen. Besonders geeignet sind sie für Anleger, die nicht von starken Kursanstiegen ausgehen, da der Gewinn durch den Cap begrenzt ist. Zudem eignen sie sich für Anleger, die ihre Renditechancen gegenüber einer Direktanlage in ruhigen Marktphasen verbessern möchten. Der Anleger muss jedoch mit dem Emittentenrisiko und der begrenzten Gewinnchance umgehen können.
Inline-Optionsscheine
Inline-Optionsscheine sind Hebelprodukte, die gezielt für seitwärts verlaufende Märkte entwickelt wurden. Anleger spekulieren darauf, dass der Kurs des Basiswerts während der Laufzeit innerhalb eines vordefinierten Kurskorridors bleibt – zwischen einer oberen und einer unteren Barriere. Werden beide Barrieren eingehalten, erhält man bei Fälligkeit einen im Voraus festgelegten Auszahlungsbetrag, während der Schein bei Verletzung einer der Barrieren wertlos verfällt.
Nach Kauf läuft der Schein bis die Laufzeit endet oder eine Barriere verletzt wird. Falls sich der Kurs des Basiswerts bis zum Ende innerhalb des Korridors befindet, wird der feste Auszahlungspreis ausgezahlt. Wird eine Barriere berührt oder durchbrochen, tritt sofort ein Knock-Out ein und der Schein verfällt wertlos.
Inline-Optionsscheine bieten Anlegern die Möglichkeit, auch in seitwärts tendierenden Märkten attraktive Renditen zu erzielen. Sie profitieren davon, dass der Basiswert nicht stark steigen oder fallen muss, sondern lediglich innerhalb des definierten Kurskorridors bleibt. Ein weiterer Vorteil ist, dass die maximale Auszahlung bereits beim Kauf bekannt ist und man mit einem relativ geringen Kapitaleinsatz im Vergleich zur maximal möglichen Auszahlung eine überproportionale Rendite erzielen kann.
Es besteht das Risiko eines vollständigen Kapitalverlusts, wenn eine der beiden Barrieren während der Laufzeit berührt oder durchbrochen wird. Zudem reagieren Inline-Optionsscheine empfindlich auf steigende Volatilität, was zu sinkenden Kursen führen kann, selbst wenn der Basiswert weiterhin innerhalb des Korridors notiert. Da unvorhergesehene Kursbewegungen das Investment gefährden können, müssen Anleger den Markt ständig beobachten.
Man kann mit einem Inline-Optionsschein Gewinne realisieren, indem der Basiswert während der gesamten Laufzeit innerhalb des festgelegten Kurskorridors bleibt. In diesem Fall erhält der Anleger am Laufzeitende den vordefinierten Betrag, der über dem Kaufpreis des Scheins liegt, wodurch ein Gewinn entsteht. Alternativ kann ein Anleger den Schein auch vor Fälligkeit verkaufen, falls dessen Wert aufgrund einer kürzeren Restlaufzeit und einer stabilen Kursentwicklung gestiegen ist. So lassen sich Gewinne frühzeitig sichern, ohne bis zum Ende der Laufzeit warten zu müssen. In beiden Fällen beruht der Gewinn darauf, dass der Basiswert keine der Barrieren verletzt.
Inline-Optionsscheine eignen sich für Anleger, die von stabilen oder seitwärts gerichteten Märkten ausgehen und auch in ruhigen Marktphasen attraktive Renditen erzielen möchten. In Phasen geringer Volatilität ist die Wahrscheinlichkeit einer Barriereverletzung geringer, wodurch die volle Auszahlung möglich wird. Aufgrund ihrer Sensibilität gegenüber Laufzeit und Marktbewegungen eignen sich Inline-Optionsscheine zudem für kurzfristig orientierte Anleger, die von einer Wertsteigerung vor Fälligkeit profitieren und gegebenenfalls vorzeitig verkaufen möchten. Da jedoch bereits plötzliche Kursausschläge zum Totalverlust führen können, sollten sich Anleger dieses hohen Risikos stets bewusst sein. Insgesamt sind Inline-Optionsscheine somit besonders attraktiv für risikobewusste Anlegern, die den Markt aktiv beobachten und eine stabile Kursentwicklung erwarten.
Discount-Optionsscheine
Discount-Optionsscheine (Capped Warrants) sind strukturierte Hebelprodukte, die es Anlegern ermöglichen, überproportional an der Kursentwicklung eines Basiswerts zu partizipieren, allerdings nur bis zu einem vorher festgelegten Höchstbetrag (Cap). Der Discount entsteht dadurch, dass der Emittent gleichzeitig eine Call- oder Put-Position verkauft, wodurch der Emissionspreis niedriger ist als bei einer direkten Investition in den Basiswert. Im Gegenzug begrenzt der Cap jedoch die maximale Rendite, sodass Kurssteigerungen über diesen Wert hinaus nicht mehr mitgenommen werden können. Zudem besteht das Risiko eines Totalverlusts, wenn sich der Basiswert bis zum Laufzeitende ungünstig entwickelt. Discount-Optionsscheine kombinieren somit Chancen auf Hebelrenditen mit einer klar definierten Gewinnobergrenze und dem entsprechenden Risiko.
Discount-Optionsscheine kombinieren eine Long-Position mit einer Short-Position. Bei einem Discount-Call wird ein Call mit dem Basispreis des Optionsscheins gekauft und gleichzeitig ein Call mit einem Basispreis in Höhe des Caps verkauft – beide mit derselben Laufzeit. Beim Discount-Put wird analog ein Put gekauft und ein Put mit Cap-Basispreis verkauft. Der Preis des Discount-Optionsscheins ergibt sich aus der Differenz der Optionsprämien, wobei die Prämie aus der Short-Position den Preis vergünstigt und somit den Discount-Effekt schafft. Diese Kombination reduziert zudem die Sensitivitäten gegenüber Kurs- und Volatilitätsänderungen sowie den Zeitwertverlust im Vergleich zu klassischen Optionsscheinen.
Mehrere Faktoren beeinflussen den Preis eines Discount-Optionsscheins. Der Kurs des Basiswerts spielt dabei eine zentrale Rolle: Steigt dieser bei einem Discount-Call bis zum Cap, wirkt sich das positiv aus, während fallende Kurse den Preis mindern; bei einem Discount-Put ist es umgekehrt. Auch die Volatilität beeinflusst den Preis: Liegt der Basiswertkurs unterhalb des Basispreises, wirkt sich eine höhere Volatilität positiv aus, in der Nähe des Caps hingegen negativ. Zudem beeinflusst die Restlaufzeit den Preis – unterhalb des Caps wirkt sich eine kürzere Restlaufzeit negativ aus, oberhalb positiv. Schließlich haben auch Dividendenerwartungen einen Einfluss: Höhere Dividenden wirken sich bei Discount-Calls negativ und bei Discount-Puts positiv auf den Preis aus.
Ein Discount-Optionsschein unterscheidet sich vor allem durch seine Hebelwirkung und Funktionsweise von einem Discount-Zertifikat. Discount-Optionsscheine sind strukturierte Optionsprodukte mit Hebel, die es Anlegern ermöglichen, überproportional an Kursbewegungen bis zum Cap zu partizipieren. Discount-Zertifikate arbeiten hingegen ohne Hebel und eher wie direkte Investitionen mit Preisabschlag. Beim Discount-Optionsschein besteht das Risiko eines Totalverlusts, wenn der Basiswert am Ende außerhalb des relevanten Bereichs liegt, während der Anleger beim Discount-Zertifikat meist zumindest den Basiswert erhält, wenn der Cap nicht erreicht wird. Zudem hängt der Preis des Discount-Optionsscheins stärker von Volatilität und Zeitwertverfall ab, da er eine Optionskonstruktion darstellt, während das Discount-Zertifikat hauptsächlich durch den Preisabschlag und den Cap geprägt ist. Obwohl beide Produkte einen Discount bieten, ist der Optionsschein spekulativer und risikoreicher als das Zertifikat.
Ein Vorteil von Discount-Optionsscheinen ist, dass Anleger mit einem geringeren Kapitaleinsatz als bei klassischen Optionsscheinen investieren können, da der Discount-Effekt den Einstiegspreis senkt. Sie bieten zudem die Möglichkeit, überproportional von Kursbewegungen des Basiswerts bis zum Cap zu profitieren. Außerdem reduziert die Kombination aus Long- und Short-Position die Sensitivität gegenüber Volatilitätsänderungen und dem Zeitwertverfall im Vergleich zu klassischen Optionsscheinen. Die maximalen Gewinnchancen und Verlustrisiken sind darüber hinaus von Anfang an klar definiert.
Ein wesentliches Risiko von Discount-Optionsscheinen ist, dass sie im schlimmsten Fall wertlos verfallen, was zu einem Totalverlust des eingesetzten Kapitals führt. Bei einem Discount-Call-Optionsschein tritt dies ein, wenn der Basiswertkurs am Laufzeitende unter dem Basispreis liegt, bei einem Discount-Put-Optionsschein, wenn der Kurs des Basiswerts am Ende oberhalb des Basispreises notiert. Da Discount-Optionsscheine Inhaberschuldverschreibungen sind und bei einer Insolvenz des Emittenten ein Totalverlust droht, tragen Anleger ebenfalls stets das Emittentenrisiko.
Discount-Optionsscheine eignen sich für Anleger, die von einer moderaten Kursentwicklung des Basiswerts ausgehen. Discount-Call-Optionsscheine sind ideal für Anlegern, die erwarten, dass der Kurs während der Laufzeit leicht steigt – jedoch nicht über eine bestimmte Kursmarke (Cap) hinaus. Bei Discount-Put-Optionsscheinen erwarten Anleger einen moderaten Kursrückgang, ohne dass der Basiswert unter den Cap fällt. Die Produkte richten sich somit an Anlegern, die von einer eher stabilen Marktbewegung in eine prognostizierte Richtung ausgehen und dabei mit einem günstigeren Einstiegspreis sowie einer klar definierten Maximalrendite handeln möchten. Ungeeignet sind sie für Anleger, die an unbegrenzten Kursgewinnen partizipieren möchten.
Aktienanleihen
Eine Aktienanleihe bietet häufig einen vergleichsweisen hohen Kupon, welcher i.d.R. am Ende der Laufzeit ausbezahlt wird und dessen Attraktivität mit einem erhöhten Risiko einhergeht. Dieses Risiko spiegelt sich darin wider, dass die Rückzahlung des Nennbetrags davon abhängt, wie sich der Kurs des Basiswerts bis zum Laufzeitende entwickelt In diesem Zusammenhang ist der am Laufzeitbeginn des Produkts festgelegte Basispreis maßgeblich. Falls der Kurs des Basiswerts am Ende der Laufzeit auf oder über dem Basispreis liegt, erhält der Anleger den Nennbetrag. Liegt der Kurs des Basiswerts am Laufzeitende jedoch unterhalb des Basispreises werden dem Anleger entweder Stücke des Basiswerts geliefert oder es wird ein Barausgleich gezahlt. Der Anleger erhält somit weniger als den Nennbetrag zurück.
Die Auszahlung des Zinskupons erfolgt unabhängig von weiteren Bedingungen. Sie wird sowohl bei der Lieferung der zugrunde liegenden Aktien als auch bei einer vollständigen Rückzahlung der Aktienanleihe geleistet.
Eine Aktienanleihe mit Barriere unterscheidet sich dadurch, dass neben dem Basispreis ein weiteres Kursniveau, die Barriere, über die Rückzahlung des Nennbetrags am Laufzeitende entscheidet. Die Barriere liegt grundsätzlich unterhalb des Basispreises. Am Laufzeitende können sich für den Anleger drei Szenarien ergeben. Falls der Kurs des Basiswerts bei fortlaufender Barrierebeobachtung über die gesamte Laufzeit hinweg die Barriere nicht erreicht, wird dem Anleger der volle Nennbetrag zurückgezahlt. Unterschreitet der Kurs des Basiswerts die Barriere während der Laufzeit, wird dem Anleger am Laufzeitende der Basiswert unter Berücksichtigung des Bezugsverhältnisses geliefert. Es kann alternativ auch ein Barausgleich in derselben Höhe stattfinden. In diesem negativen Szenario kann es für den Anleger zu deutlichen Verlusten bis hin zu einem Totalverlust des eingesetzten Kapitals kommen. Wenn sich der Kurs des Basiswerts jedoch nach Erreichen der Barriere erholt und sich am Laufzeitende oberhalb des Basispreises befindet, erhält der Anleger dennoch den vollen Nennbetrag zurück. Den Kupon erhält der Anleger in jedem dieser Szenarien.
Multi Aktienanleihen mit Barriere (Worst-Of) erhöhen die Renditechancen, da der Rückzahlungserfolg von der Entwicklung mehrerer Basiswerte abhängt. Je niedriger die Korrelation der Basiswerte untereinander ist, umso höher kann die Kuponzahlung bzw. umso niedriger können die Barrieren ausfallen. Im Gegenzug fällt das Risiko im Vergleich zu klassischen Aktienanleihen aufgrund der Abhängigkeit der Rückzahlung von der Wertentwicklung mehrerer Basiswerte deutlich höher aus.
Bei Multi Aktienanleihen mit der Struktur „Worst-Of“ werden Art und Höhe der Rückzahlung in Abhängigkeit der Entwicklung des Basiswerts mit der schlechtesten Wertentwicklung bestimmt. Gegenüber Produkten ohne Worst-Of-Struktur besteht das erhöhte Risiko eines Verlusts des investierten Betrags. Dieses Risiko ist abhängig von dem Basiswert mit der schlechtesten Wertentwicklung (also „Worst-Of“) aller Basiswerte. Selbst wenn sich alle Basiswerte insgesamt oder einzelne Basiswerte positiv entwickeln, kommt es für die Bestimmung der Rückzahlung allein auf den Basiswert mit der schlechtesten Wertentwicklung an..
Beim Kauf oder Verkauf einer Aktienanleihe werden sogenannte Stückzinsen berücksichtigt. Diese Zinsen entsprechen dem Anteil der Kuponzahlung, der bis zum Kaufzeitpunkt bereits aufgelaufen ist. Kauft ein Anleger die Aktienanleihe beispielsweise einen Monat vor dem Fälligkeitstermin, erhält er bei Fälligkeit die Zinsen für die gesamte Laufzeit. Um dies auszugleichen, zahlt er dem Verkäufer beim Kauf die bis dahin angefallenen Stückzinsen. So bekommt der Anleger am Ende nur die Zinsen für den Zeitraum, in dem er die Aktienanleihe tatsächlich gehalten hat.