Palantir: Das KI-Unternehmen für Regierungen?
Das US-amerikanische Softwareunternehmen Palantir verzeichnete in diesem Jahr einen beeindruckenden Kursanstieg und erreichte eine Marktkapitalisierung von rund 140 Milliarden US-Dollar. Die größten Kunden des Unternehmens sind US-Regierungsbehörden wie die CIA und NSA. Palantir konnte sogar die Aktienperformance von NVIDIA im bisherigen Jahresverlauf (Year to Date) übertreffen.
Mini Future
Was macht Palantir?
Palantir Technologies, gegründet im Jahr 2003, ist ein US-amerikanisches Softwareunternehmen, das sich auf Datenanalyse mittels Künstliche Intelligenz (KI) und LLM (Large Language Models) spezialisiert hat. Zum Kreis der Gründer gehört der deutsch-amerikanische Unternehmer Peter Thiel, welcher sich als Mitbegründer von PayPal und früher Investor bei Facebook einen Namen machte. Das Unternehmen bietet seinen Kunden Software-as-a-Service (SaaS)-Lösungen an, insbesondere mit den Hauptprodukten Palantir Gotham und Palantir Foundry.
Palantir Gotham richtet sich an Regierungsorganisationen und unterstützt diese bei der Erkennung von Datenmustern zur Überwachung und Terrorismusbekämpfung. Palantir Foundry hingegen ist für den kommerziellen Einsatz konzipiert und ermöglicht Unternehmen, Abläufe zu optimieren, Risiken zu managen und neue Erkenntnisse zu gewinnen.
Im Jahr 2023 stammten etwa 55 % des Umsatzes von Palantir aus Geschäften mit Regierungsorganisationen, während der Rest von privaten Unternehmen generiert wurde.
Die US-Regierung als größter Kunde
Im Mai dieses Jahres gewann Palantir die Ausschreibung für einen Fünfjahresvertrag mit dem US-Verteidigungsministerium im Wert von 480 Millionen US-Dollar. Das US-Verteidigungsministerium hat KI als disruptive und kritische Technologie erkannt. Palantir soll seine Software einsetzen, um Datenpunkte zu analysieren und Muster zu erkennen, welche für strategische und militärische Entscheidungen genutzt werden sollen.
Nach der Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten wird erwartet, dass die Verteidigungsausgaben steigen. Einige Investoren sehen Palantir daher in einer ausgezeichneten Position, von diesen erhöhten Budgets zu profitieren, insbesondere da die US-Regierung bereits jetzt der größte Kunde des Unternehmens ist.
Auch im Raumfahrtsektor ist Palantir aktiv: Mitte dieses Jahres wurde bekannt gegeben, dass das Unternehmen als alleiniger Softwarepartner im Joint Venture Starlab fungiert. Starlab plant den Bau kommerzieller Raumstationen und wird dabei von SpaceX, dem bekannten Raumfahrtunternehmen von Elon Musk, unterstützt. Dieses Engagement unterstreicht Palantirs Position als Schlüsselakteur in verschiedenen innovativen Technologien und Industrien.
Palantir mit sehr hoher Bewertung
Anfang November veröffentlichte Palantir seine Quartalszahlen für das dritte Quartal des Geschäftsjahres. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum konnte der Umsatz um rund 30 Prozent gesteigert werden, was die Erwartungen der Analysten deutlich übertraf. Besonders der private Sektor trug, mit einer Umsatzsteigerung von beeindruckenden 54 Prozent, erheblich zu diesem Wachstum bei. Auch die Umsatzprognose für das gesamte Geschäftsjahr wurde auf 2,809 Milliarden US-Dollar angehoben.
Palantir hat mittlerweile Lockheed Martin als das Unternehmen mit der größten Marktkapitalisierung im Verteidigungssektor abgelöst. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von rund 300 ist Palantir selbst im Technologie-Sektor sehr hoch bewertet. Im September dieses Jahres wurde Palantir in den S&P 500 aufgenommen und plant, sich ab dem 26. November an der Technologiebörse NASDAQ listen zu lassen – mit der Hoffnung, in den NASDAQ 100 aufgenommen zu werden.
Einige Analysten, darunter ein Analyst von RBC (Royal Bank of Canada), warnen vor der aktuell sehr hohen Bewertung. Sie sehen die Gründe dafür weniger in den fundamentalen Geschäftsdaten als vielmehr in den Hoffnungen auf zukünftige lukrative Aufträge, insbesondere von der neuen US-Regierung.
Mit guten Quartalszahlen und Aussichten auf weitere Regierungsaufträge konnte Palantir die Erwartungen der Analysten übertreffen. Doch durch die sehr hohen Kennzahlen kommt es auch vermehrt zu Zweifeln, wie gerechtfertigt die hohe Bewertung von Palantir ist.
Risiken
Anleger sind dem Risiko ausgesetzt, dass Emittent und Garant ihre Verpflichtungen aus dem Produkt und der Garantie - beispielsweise im Falle einer Insolvenz (Zahlungsunfähigkeit / Überschuldung) oder einer behördlichen Anordnung von Abwicklungsmaßnahmen - nicht erfüllen können. Eine solche Anordnung durch eine Abwicklungsbehörde kann im Falle einer Krise des Garanten auch im Vorfeld eines Insolvenzverfahrens ergehen. Ein Totalverlust des eingesetzten Kapitals ist möglich. Das Produkt unterliegt als Schuldverschreibung keiner Einlagensicherung.
Wegen der Hebelwirkung besteht bei Hebelprodukten, wie z.B. bei den hierin genannten Turbo-Optionsscheinen und Mini Futures, ein erhöhtes Verlustrisiko (Totalverlustrisiko).
Der Wert des Zertifikats kann während der Laufzeit durch die marktpreisbestimmenden Faktoren auch deutlich unter den Erwerbspreis fallen, wenn der Wert des Basiswerts fällt.
Die Entwicklung der Aktienkurse der jeweiligen Unternehmen ist von vielen unternehmerischen, konjunkturellen und ökonomischen Einflussfaktoren abhängig, die der Anleger bei der Bildung seiner Marktmeinung zu berücksichtigen hat. Der Aktienkurs kann sich auch anders entwickeln als erwartet, wodurch Verluste entstehen können.
Da die Währung des als Basiswert zugrundeliegenden Index nicht Euro ist und der Index Aktien und Wertpapiere enthält, die in anderen Währungen notieren (z.B. US-Dollar), hängt der Wert des Zertifikats auch vom Umrechnungskurs zwischen der jeweiligen Fremdwährung (z.B. US-Dollar) und Euro (Währung des Zertifikats) ab. Dadurch kann der Wert des Zertifikats (in Euro) über die Laufzeit erheblich schwanken.
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