Aufbruch in der europäischen Raumfahrt- und Verteidigungsindustrie?
In den letzten Jahren hat sich das Bild der Verteidigungsindustrie in der Gesellschaft gewandelt. Der Verteidigungssektor nimmt in der öffentlichen Diskussion einen immer größeren Raum ein. Ebenso will Europa verstärkt eigenständige Projekte in der Raumfahrt vorantreiben. Diese veränderten Rahmenbedingungen spiegeln sich auch in den Börsenkursen insbesondere der europäischen Unternehmen der Raumfahrt- und Verteidigungsindustrie wider.
14,25% p.a. Multi Aktienanleihe mit Barriere (Worst-Of) auf Airbus, MTU Aero Engines, Rheinmetall
Bemühungen eine eigene Raumfahrtindustrie aufzubauen
Europa strebt eine größere Souveränität in der Raumfahrt an, um zukünftig möglichst unabhängig von dominierenden Großmächten wie den USA, Russland und China zu sein. Dies setzt die eigenständige Entwicklung und den Betrieb kritischer Technologien wie Kommunikations-, Navigations- und Verteidigungssatelliten voraus. Darüber hinaus stärkt eine eigenständige Raumfahrtindustrie die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit Europas, fördert Innovationen und schafft hochwertige Arbeitsplätze. Angesichts der wachsenden geopolitischen Bedeutung des Weltraums will Europa eine aktivere Rolle in der internationalen Raumfahrt spielen und langfristig eine führende Position in Zukunftsmärkten wie dem Weltraumbergbau und der Erdbeobachtung einnehmen.
Airbus SE, Safran SA, Thales SA und Leonardo S.p.A. sind zentrale Akteure der europäischen Raumfahrtindustrie. Airbus entwickelt über seine Tochtergesellschaft Airbus Defence and Space wichtige Raumfahrzeuge, Satelliten und Trägersysteme, darunter die bekannte Trägerrakete Ariane, die in enger Zusammenarbeit mit der Europäischen Weltraumorganisation ESA eine Schlüsselrolle spielt. Safran ist vor allem durch das Joint Venture ArianeGroup mit Airbus von Bedeutung, in dem es die Triebwerke für die Ariane-Raketen liefert und damit einen wichtigen Beitrag zur europäischen Trägersystemtechnologie leistet. Thales ist über seine Tochtergesellschaft Thales Alenia Space führend in der Entwicklung von Satelliten für Kommunikations- und Wissenschaftsmissionen und arbeitet eng mit der ESA zusammen. Leonardo ist mit seiner Tochtergesellschaft Telespazio besonders stark in der Satellitentechnologie vertreten und bietet wichtige Dienstleistungen in den Bereichen Satellitenkommunikation, Erdbeobachtung und Weltrauminfrastruktur an. Diese Unternehmen spielen mit ihren spezialisierten Technologien eine zentrale Rolle in der europäischen und internationalen Raumfahrt.
Europas Verteidigungsindustrie
Lange Zeit wurden die europäischen Verteidigungsausgaben vernachlässigt. Das vorgegebene Zwei-Prozent-Ziel wurde von vielen NATO-Partnern in den vergangenen Jahren nie erreicht. Staatliche Ausgaben wurden lieber in andere Bereiche investiert, so gab es jahrelang die sogenannte Friedensdividende. Nach dem Kiel Military Procurement Tracker werden die deutschen militärischen Einsparungen in den letzten 30 Jahren allein auf 400 bis 600 Milliarden Euro geschätzt. Im Jahre 2004 konnte die Bundesrepublik eine Anzahl von 2.160 Panzern verzeichnen. Bis zum Jahr 2020 reduzierte sich diese Anzahl auf 806 Fahrzeuge. Diese Zahl zeigt den akuten Handlungsbedarf Angesichts der sich verschärfenden geopolitischen Spannungen. Unternehmen wie Rheinmetall oder auch das italienische Unternehmen Leonardo S.p.A. könnten hiervon profitieren.
Rheinmetall
Eines der medial präsentesten Unternehmen in diesem Kontext dürfte sicherlich der deutschen Rüstungskonzern Rheinmetall darstellen. Das Papperger Unternehmen stellt unter anderem Großwaffensysteme wie den Leopard-2-Panzer und dessen Munition her. Anfang März hat die Bundesregierung mehr als hundert gepanzerte Fahrzeuge bestellt. Nach Einschätzung des Kieler Instituts für Weltwirtschaft ist dieses Tempo jedoch viel zu langsam: Um den Bestand von vor 20 Jahren zu erreichen, würde es bei dem derzeitigen Beschaffungstempo mehrere Jahr zehnte dauern. Je nach politischer Lage könnten daher in den nächsten Jahren weitere Großaufträge des Bundes anstehen. Doch nicht nur der Bund ist Abnehmer von Rheinmetall-Produkten. Ende vergangenen Jahres gab das Unternehmen in einer Pressemitteilung bekannt, dass es von der ungarischen Regierung den Auftrag erhalten hat, den Panzer Panther KF51 zur Serienreife zu entwickeln. Ein Umstand, welcher die Wahrscheinlichkeit zukünftiger gut gefüllt er Auftragsbücher nicht reduziert.
Airbus
Airbus stellt nicht nur zivile Flugzeuge und Raumfahrttechnologie her. So sucht Europa derzeit nach Alternativen zum ukrainischen Logistikflugzeug Antonow An-124 und wendet sich dabei verstärkt an Airbus. Airbus Defence and Space koordiniert das ESOCA-Projekt, das nach kurz- und langfristigen europäischen Lösungen für den strategischen Lufttransport sucht. Mögliche Optionen sind der Einsatz speziell modifizierter Airbus BelugaST- oder BelugaXL-Flugzeuge für den Transport übergroßer Fracht. Neben dem ESOCA-Projekt ist Airbus in der Verteidigungsindustrie stark engagiert. Zudem spielt Airbus eine zentrale Rolle bei der Herstellung des A400M Atlas, einem vielseitigen militärischen Transportflugzeug, das sowohl für humanitäre Einsätze als auch militärische Operationen genutzt wird. Im Raumfahrtsektor beteiligt sich Airbus an der Entwicklung der Ariane 6-Trägerrakete und liefert Satellitensysteme für Kommunikations- und wissenschaftliche Missionen. Diese Projekte unterstreichen Airbus' führende Rolle in der europäischen Verteidigungs- und Raumfahrtindustrie.
Die angestrebte Eigenständigkeit könnte bestimmten Aktien Auftrieb verleihen
Die Bemühungen der EU sich in den Bereichen Raumfahrt und Rüstungsindustrie eigenständiger aufzustellen bedeuten, dass es diesbezüglich einen hohen Investitionsdruck geben könnte, welcher bestimmten europäischen Firmen eine gute Auftragslage verschaffen könnte.
Solactive Europe Aerospace and Defense Index
Der Solactive Europa Aerospace and Defense Index ermöglicht eine Partizipation an zehn Unternehmen, welche in den Bereichen Raumfahrt- und Verteidigungsindustrie operieren und somit auch von einer veränderten Auftragslage profitieren könnten. Durch die Verteilung in zehn Unternehmen können Anleger breiter gestreut in einen Bereich investiert sein. Nachfolgend gibt es eine Übersicht der aktuellen Indexzusammensetzung.
Partizipationszertifikat auf den Solactive Europe Aerospace and Defense Index
Risiken
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Die Entwicklung der Aktienkurse der jeweiligen Unternehmen ist von vielen unternehmerischen, konjunkturellen und ökonomischen Einflussfaktoren abhängig, die der Anleger bei der Bildung seiner Marktmeinung zu berücksichtigen hat. Der Aktienkurs kann sich auch anders entwickeln als erwartet, wodurch Verluste entstehen können.
Anleger sind dem Risiko ausgesetzt, dass Emittent und Garant ihre Verpflichtungen aus dem Produkt und der Garantie - beispielsweise im Falle einer Insolvenz (Zahlungsunfähigkeit / Überschuldung) oder einer behördlichen Anordnung von Abwicklungsmaßnahmen - nicht erfüllen können. Eine solche Anordnung durch eine Abwicklungsbehörde kann im Falle einer Krise des Garanten auch im Vorfeld eines Insolvenzverfahrens ergehen. Ein Totalverlust des eingesetzten Kapitals ist möglich. Das Produkt unterliegt als Schuldverschreibung keiner Einlagensicherung.
Wegen der Hebelwirkung besteht bei Hebelprodukten, wie z.B. bei den hierin genannten Turbo-Optionsscheinen und Mini Futures, ein erhöhtes Verlustrisiko (Totalverlustrisiko).
Da die Währung des als Basiswert zugrundeliegenden Index nicht Euro ist und der Index Aktien und Wertpapiere enthält, die in anderen Währungen notieren (z.B. US-Dollar), hängt der Wert des Zertifikats auch vom Umrechnungskurs zwischen der jeweiligen Fremdwährung (z.B. US-Dollar) und Euro (Währung des Zertifikats) ab. Dadurch kann der Wert des Zertifikats (in Euro) über die Laufzeit erheblich schwanken.
Der Wert des Zertifikats kann während der Laufzeit durch die marktpreisbestimmenden Faktoren auch deutlich unter den Erwerbspreis fallen, wenn der Wert des Basiswerts fällt.
Protect Multi Aktienanleihen beziehen sich auf mehrere Basiswerte, womit der Grad der Abhängigkeit der Wertentwicklung der Basiswerte voneinander (sog. Korrelation) wesentlich für die Beurteilung des Risikos ist, dass mindestens ein Basiswert seine Barriere erreicht. Anleger sollten auch beachten, dass bei mehreren Basiswerten für die Bestimmung des Auszahlungsbetrags in der Regel der Basiswert maßgeblich ist, der sich während der Laufzeit der Wertpapiere am schlechtesten entwickelt hat (sogenannte Worst-of-Strukur), das heißt, dass das Risiko eines Verlustes des investierten Kapitals bei Worst-of-Strukturen wesentlich höher ist als bei Wertpapieren mit nur einem Basiswert.