Zurück an der Börse: Der IPO von Douglas
Am vergangenen Donnerstag war es so weit: Die Frankfurter Börse begrüßte mit Douglas einen alten Bekannten zurück auf dem Parkett. Doch in den vergangenen knapp elf Jahren hat sich bei Douglas einiges getan: Wechsel des Mehrheitseigentümers, Verschlankung der Struktur.
Douglas-Filialen im Stadtbild Europas
Douglas ist aus den Innenstädten kaum wegzudenken: Mit 1.850 Filialen zählt das Unternehmen zu den größten Parfümerieketten Europas. DOUGLAS- und NOCIBÉ-Geschäfte gibt es in 22 Ländern. Neben den stationären Parfümerien gibt es auch eine E-Commerce-Plattform. Hier können die Kundinnen und Kunden die neuesten Beauty-Produkte bequem von zu Hause aus kaufen. Im Geschäftsjahr 2022/23 erwirtschaftete das Unternehmen einen Jahresumsatz von 4,1 Milliarden Euro. Zudem soll es bei den 1.850 Filialen nicht bleiben, bis 2026 sind weitere 200 in der Planung.
Alle Jahre wieder?
Ganz neu ist das Börsenparkett für Douglas nicht. Denn bis 2013 war Douglas bereits an der Börse und sogar im M-Dax gelistet. Allerdings als deutlich diversifizierteres Unternehmen. So waren neben der Parfümerie auch der Juwelier Christ, die Buchhandlung Thalia, das Modehaus Appelrath-Cüpper und der Schokoladenfachhändler Hussel unter dem Dach vereint. Von den fünf Sparten ist nur noch die Parfümeriekette übrig geblieben, alle anderen wurden inzwischen verkauft. Kurz vor dem Delisting stieg die Beteiligungsgesellschaft Advent in das Unternehmen ein. Um das Jahr 2015 herum übernahm CVC die Anteile von Advent und wurde damit neuer Mehrheitsaktionär.
Projekt „Tulpe“
Am Donnerstag, den 21.03.2024 erreichte das Projekt „Tulpe“, wie es intern genannt wurde, seinen Höhepunkt. Douglas kehrte auf das Börsenparkett zurück und eröffnete den Handel mit 25,50 Euro. Damit lag der Eröffnungskurs der Aktie unter dem Ausgabepreis der Aktie von 26 Euro. Die 26 Euro lagen auch am unteren Ende der bis zu 30 Euro reichenden Emissionsspanne. Am Ende des ersten Handelstags schloss die Douglas-Aktie jedoch bei 23,06 Euro.
Der Emissionserlös wird vollständig zur Schuldentilgung eingesetzt. Ziel ist es, die Verschuldung des Unternehmens in Höhe von 3,8 Milliarden Euro zu reduzieren. Die geringere Schuldenlast soll Umschuldungen zu niedrigeren Zinsen ermöglichen, die das Jahresergebnis verbessern könnten.
Die Verschuldung beträgt dann aber immer noch das 2,7-fache des EBITDA. Durch den Börsengang kommen 31,8 Prozent des Unternehmenswertes in neue Hände. Damit verwässert CVC seinen Anteil von 84 auf rund 55 Prozent, hält aber weiterhin die Mehrheit am Unternehmen. Auf rund zehn Prozent reduziert sich der Anteil der Familie Kreke.
Douglas in Zahlen
Mit 1,56 Milliarden Euro ist der Umsatz im ersten Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum um rund acht Prozent gestiegen. Rund ein Drittel des Umsatzes entfiel auf das Online-Geschäft. Dieses legte sogar um beinahe elf Prozent zu. Vorstandschef Sander van der Laan hat den Aktionären ein Umsatzwachstum von sieben Prozent pro Jahr in Aussicht gestellt. Um mehr als zehn Prozent auf rund 125 Millionen Euro verbesserte sich im ersten Quartal sogar der Jahresüberschuss. Im ersten Geschäftsquartal waren bereits 19 Neueröffnungen im Gange. In das erste Geschäftsquartal fielen sowohl Weihnachten als auch der Black Friday, die bekanntlich für eine erhöhte Konsumbereitschaft sorgen.
Der Börsengang kurz vor Ostern dürfte nicht ganz nach den Vorstellungen des Managements verlaufen sein: Der Emissionspreis war niedriger als erhofft. Dies mag wohl auch daran gelegen haben, dass Douglas das eingenommene Kapital nicht direkt für Wachstum, sondern zur Rückzahlung ausstehender Schulden verwendet.
Aktienanleihen mit Barriere
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