Soft Commodities: Das Wetter spielt mit
Das Wetterphänomen El Niño sorgte 2023 bei den Agrarrohstoffen einmal mehr für Preiskapriolen. Neben Kakao hat sich Orangensaft besonders stark verteuert. Seit kurzem zählt das vitaminreiche Getränk zum Basiswertspektrum der Vontobel- Hebelprodukte. Neu im Sortiment der Soft Commodities ist außerdem der Future auf Lebendrind (Live Cattle) – auch hier kann El Niño eine Rolle spielen.
Einflussfaktor Wetter
Anfang der 1990er Jahre landete die australisch-neuseeländische Band „Crowded House“ mit „Weather with you“ einen ihrer größten Erfolge. Wobei viele Musikfans den Folkrock-Song weniger als Hitparadenstürmer als vielmehr hartnäckigen Ohrwurm im Gedächtnis haben dürften. Ohne es jemals geworden zu sein, würde sich „Weather with you“ gut als eine Art Hymne für Agrarrohstoffe eignen. Das Wetter spielt in diesem Segment eine
sehr wichtige Rolle. Für Händler, Analysten und Investoren zählt die meteorologische Lage in den Anbauund Aufzuchtregionen der auch als „Soft Commodities“ bezeichneten Waren zum ständigen Wegbegleiter.
2023 waren die Auswirkungen besonders intensiv. Vor allem das Wetterphänomen El Niño hat die Preise kräftig durcheinandergewirbelt. Insgesamt lagen die Soft Commodities im vergangenen Jahr zwar nur moderat im Plus. Das kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass es bei einzelnen Agrarrohstoffen teilweise zu extremen Preisschwankungen kam. Per Jahresende 2023 zeigte sich auch zwischen den Naturwaren in der Wertentwicklung eine starke Divergenz.
Performance ausgewählter Agrarrohstoffe
Erholungspotenzial bei Weizen
Eine besonders wilde Achterbahnfahrt erlebte Weizen. So legte der am Chicago Board of Trade (CBOT) gehandelte Wheat Future gegen Mitte letzten Jahres plötzlich sprunghaft um bis zu 20 Prozent zu. Zuvor war die Schwarzmeer-Getreide-Initiative zusammengebrochen und Russland griff zudem ukrainische Schwarzmeerhäfen an. Aber so rasant es mit dem Preis nach oben ging, so schnell waren die Gewinne auch wieder dahin. Am Ende des Jahres gehörte Weizen mit einem Minus von nahezu einem Fünftel zu den größten Verlierern unter den Agrarrohstoffen. Mit ein Grund dafür: In Australien wurde in der vergangenen Saison dank vergleichsweise günstiger
Wetterbedingungen eine Weizen-Rekordernte eingefahren. Die starken Verluste eröffnen möglicherweise Spielraum für eine Erholung. So hat das US Landwirtschaftsministerium die Prognose für die globale Weizenernte 2023 / 24 deutlich gesenkt. Zudem befinden sich die Lagerbestände auf dem niedrigsten Stand seit acht Jahren.
El Niño als Unsicherheitsfaktor
Zurück zu El Niño. Je nach Dauer und Schweregerad kann das alle drei bis vier Jahre auftretende Phänomen in einigen Teilen der Welt komplette Ernten vernichten und in anderen Regionen für günstige Erntebedingungen sorgen. Nach Angaben der Weltorganisation für Meteorologie wird das derzeitige El Niño voraussichtlich noch bis Mai 2024 andauern. Bis dahin muss weiterhin mit starken Preisschwankungen bei Agrarrohstoffen gerechnet werden. Die Schwere der Wetteranomalie dürfte voraussichtlich auch bestimmen, ob die Kakao- und Kaffeepreise hoch bleiben. Der ICE Cocoa Future legte im vergangenen Jahr beachtlich zu, der nächstfällige Kontrakt auf Coffee entwickelte sich zwar auch positiv, blieb jedoch deutlich hinter Kakao zurück.
El Niño könnte sich auch auf die Preise von Lebendrind (Live Cattle) auswirken, je nachdem wie stark die Weideflächen von dem Wetterphänomen betroffen sind. Momentan gehen Marktbeobachter davon aus, dass der US-Bestand an Kälbern und Mastrindern in diesem Jahr weiter abnehmen wird. Allerdings könnte es ebenfalls zu einem Rückgang des Fleischkonsums kommen, sollte die US-Wirtschaft in eine Rezession schlittern. Daher rechnen die Märkte per Saldo damit, dass die Preise für Lebendrind in diesem Jahr zwar zulegen, aber nicht zu sehr in die Höhe schießen werden.
Orangensaft: Rohstoff mit Hollywoodcharakter
Zu den größten Gewinnern unter den Soft Commodities zählte 2023 Orangensaft – besser gesagt gefrorenes Orangensaftkonzentrat. Um mehr als die Hälfte legte der an der ICE (Intercontinental Exchange) gehandelte FCOJ A-Future (Frozen Concentrated Orange Juice) zu. Eine wichtige Rolle spielte der Terminkontrakt auf Orangensaft schon in der Komödie „Die Glücksritter“ aus dem Jahr 1983. Mithilfe eines gefälschten Berichts des USAgrarministeriums über eine scheinbar miserable Ernte treiben zwei von Dan Aykroyd und Eddie Murphy dargestellte Gauner den Future an der New Yorker Warenterminbörse in die Höhe. Das Duo verkauft noch zu Höchstpreisen und wird reich. Doch dann fliegen die „Glücksritter“ auf, mit der Ernte ist alles in Ordnung. Prompt rauscht der Future in den Keller, was wiederum die beiden Filmbösewichte in den Ruin treibt.
40 Jahre nach der Premiere war die US-Orangenernte tatsächlich miserabel – historisch schlecht sogar. Laut Angaben des Departement of Agriculture ist die US-Produktion in der Saison 2022 / 23 um mehr als ein Viertel auf 2,3 Millionen Tonnen Orangen eingebrochen. Das war die schlechteste US-Ernte sei 56 Jahren. Schuld an der Misere hatte die Krankheit „Citrus Greening“. Die auch als „Gelber Drache“ bekannte Seuche hat in Florida ganze Plantagen verwüstet. Für die Saison 2023 / 24 rechnet das Washingtoner Landwirtschaftsministerium indes damit, dass sich sowohl die US-amerikanische als auch die weltweite Orangen-Produktion wieder deutlich erhöht. Das könnte für Preisdruck sorgen.
Vontobel stockt das Angebot auf
Wer auf die Preisentwicklung von Soft Commodities setzen möchte, muss nicht wie einst die „Glücksritter“ Eddy Murphy und Dan Aykroyd einen aufwendigen Geheimplan aushecken. Mit Hebelprodukten von Vontobel auf die entsprechenden Futures geht das wesentlich unkomplizierter. Anleger können sowohl steigende Kurse (Long) ins Kalkül ziehen als auch auf fallende Notierungen (Short) setzen. Über eine große Bandbreite von Hebeln lässt sich zudem das Risiko steuern. Generell sollten sich Anleger bei einem Investment über die besonders hohen Schwankungen bei Rohstoffpreisen bewusst sein, auch bedingt durch die beschriebenen klimatischen und geopolitischen Faktoren. Neu im Programm bei Vontobel sind Turbo Optionsscheine Open End (Calls und Puts) auf den ICE FCOJ-A-Future (gefrorenes Orangensaftkonzentrat) sowie den Live Cattle Future (Lebendrind). Einige
Beispiel finden Sie in den Produkttabellen. Aber auch zahlreiche weitere Soft Commodities wie Kaffee, Kakao, Weizen, Sojabohnen oder Baumwolle sind über Hebelprodukte von Vontobel handelbar.
ICE FCOJ-A Future (Orange Juice)
Live Cattle Future (CME)
Wheat Soft Red Future (CBOT)
Risiken
Wegen der Hebelwirkung besteht bei Hebelprodukten, wie z.B. bei den hierin genannten Turbo-Optionsscheinen und Mini Futures, ein erhöhtes Verlustrisiko (Totalverlustrisiko).
Der Wert des Zertifikats kann während der Laufzeit durch die marktpreisbestimmenden Faktoren auch deutlich unter den Erwerbspreis fallen, wenn der Wert des Basiswerts fällt.
Anleger sind dem Risiko ausgesetzt, dass Emittent und Garant ihre Verpflichtungen aus dem Produkt und der Garantie - beispielsweise im Falle einer Insolvenz (Zahlungsunfähigkeit / Überschuldung) oder einer behördlichen Anordnung von Abwicklungsmaßnahmen - nicht erfüllen können. Eine solche Anordnung durch eine Abwicklungsbehörde kann im Falle einer Krise des Garanten auch im Vorfeld eines Insolvenzverfahrens ergehen. Ein Totalverlust des eingesetzten Kapitals ist möglich. Das Produkt unterliegt als Schuldverschreibung keiner Einlagensicherung.
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