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Chinesische Wirtschaft 2023: zurück zur Normalität?

19. Jan. 2023 | 3 Minuten zu lesen

Im vergangenen Jahr verlangsamte sich das Wachstum der chinesischen Wirtschaft. Die Maßnahmen zur Eindämmung von Covid haben die Industrie gebremst und die Konsumentenstimmung gedämpft. Auch nach deutlichen Unmutsäußerungen über die Maßnahmen in der Bevölkerung hat die Regierung die Einschränkungen nun weitgehend aufgehoben und legt ihren Fokus wieder auf die Förderung des Wirtschaftswachstums.

Die chinesische Wirtschaft scheint 2022 die Talsohle erreicht zu haben. Die Einschränkungen zur Bekämpfung der schnell übertragbaren Omikron-Variante erwiesen sich als kostspielige und unwirksame Maßnahmen. Dies führte zu einer geringeren Produktivität und schwächerer Inlandsnachfrage. Währenddessen führte die Abschwächung der Weltwirtschaft dazu, dass die Nachfrage nach Exportgütern deutlich nachließ. Aus diesen Gründen verfehlte das Wirtschaftswachstum den angestrebten Wert von 5.5% bei weitem.

Überraschende Wende

Dennoch haben die Entscheidungsträger der chinesischen Politik die Welt überrascht, indem sie sich für eine Kehrtwende bei den Covid-Massnahmen entschieden und ihre Politik wieder auf die Förderung des Wirtschaftswachstums ausrichteten. Seit November sind fast alle Covid-Einschränkungen aufgehoben worden. Ohne verpflichtende Quarantäne- und übermäßige Testverordnungen konnte die Bevölkerung endlich wieder ein normales Leben führen, wie sie es vorher gewohnt war. Während der Neujahrsferien feierte die Bevölkerung in ganz China diesen Kurswechsel. Kinos, Restaurants, Hotels und Vergnügungsparks durften sich über eine erhöhte Besucherfrequenz freuen. Im Rahmen einer Neujahrsoffensive flogen etliche Gruppen von chinesischen Geschäftsleuten nach Europa und Japan, um sich nach zusätzlichen Exportmöglichkeiten umzuschauen. Diese Reisen wurden von der chinesischen Regierung bezahlt.

Für Ordnung sorgen

Die Kehrtwende betrifft nicht nur die Covid-Maßnahmen. Die Regierung hat zusätzliche Unterstützung versprochen, um den Arbeitsmarkt und das Einkommen zu stützen, mit dem Ziel, die inländische Nachfrage anzukurbeln. Die Regierung hat Vorschriften, die in der Vergangenheit Technologiekonzerne, Immobilienentwickler und den Bereich Online-Bildung eingeschränkt haben, abgeschafft. Didi, ein Fahrdienstvermittler, stand im Mittelpunkt der Technologie-Regulierung. Dessen App wurde damals aus den großen App-Stores verbannt, ist nun jedoch wieder verfügbar. Außerdem sieht die chinesische Regierung vor, die Bilanzen der Immobilienentwickler zu verbessern und das bekannte Problem der unvollendeten Gebäude zu lösen.

China rückt wieder in den Fokus der Investoren

Investoren aus aller Welt befürworteten die neuen Rahmenbedingungen. Der MSCI® China Index hat sich seit November deutlich erholt. Doch das Potenzial einer vollständigen Wiedereröffnung ist noch nicht ausgeschöpft. Die rasche Wiedereröffnung führt zu mehr Ansteckungen. Auf kurze Sicht schränkt die höhere Inzidenz die Produktion und das Konsumverhalten ein. Ab dem zweiten Quartal 2023 wird ein schnellerer Wiederanstieg des Konsumverhaltens erwartet (Factor Investing Research, Vescore), insbesondere in den Bereichen Einzelhandel und Freizeit aufgrund der allmählich aufgebauten Immunität. In der Zwischenzeit sollte die Lockerung der Geld- und Steuerpolitik dazu beitragen, dass die chinesische Wirtschaft schneller auf ihren Wachstumspfad zurückkehrt. Im Gegensatz zu den großen Industrieländern liegt die Inflationsrate weiterhin unter dem Zielwert von 3%, was es der Chinesischen Zentralbank erlaubt, bei Bedarf den Zinssatz weiter zu senken. Die jüngsten Zahlen aus den USA zeigen, dass sich die Inflation weiter abkühlt und der Arbeitsmarkt stark bleibt. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Weltwirtschaft einer Rezession entgeht, wird größer. Die Exporte in China könnten sich weiter verbessern, wenn die Weltwirtschaft wieder auf den Wachstumspfad zurückkehrt. Darüber hinaus hat die chinesische Regierung in den letzten Jahren mehrere Wirtschaftsreformen vorangetrieben, um die technologiegestützte und kohlenstoffarme grüne Wirtschaft voranzubringen. Bestimmte Bereiche könnten sich in Zukunft als neuer Wachstumsmotor erweisen, wie das schnelle Wachstum der chinesischen Elektrofahrzeugindustrie zeigt.

Das Vertrauen in die chinesische Wirtschaft hat sich in den letzten Monaten wieder gefestigt. Trotz der Verunsicherung, durch die sich schnell ausbreitende Covid-Welle sind die Aussichten für die chinesische Wirtschaft, das Wachstumsziel im Jahr 2023 wieder zu erreichen, durchaus vielversprechend, auch wenn einige politische und wirtschaftliche Risiken für Investments in China weiter fortbestehen.

Vontobel China New Vision Index

Im Frühling 2021 hat der Nationale Volkskongresses der Volksrepublik China den neusten Fünfjahresplan verabschiedet. Diese Pläne beschreiben die angestrebten wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und politischen Ziele des Landes. Schwerpunkte sind der Binnenmarkt, die digitale Wirtschaft sowie der Umweltschutz.

Diesen Fünfjahresplan hat Vontobel mithilfe eines Strategic Certificate auf den Vontobel China New Vision Index investierbar gemacht. Das Zertifikat bietet eine Lösung, mit der Anleger unkompliziert am weiten Universum der China A­Aktien partizipieren können.

Da die Währung des als Basiswert zugrundeliegenden Index nicht Euro ist und der Index Aktien und Wertpapiere enthält, die in anderen Währungen notieren (z.B. US-Dollar), hängt der Wert des Zertifikats auch vom Umrechnungskurs zwischen der jeweiligen Fremdwährung (z.B. US-Dollar) und Euro (Währung des Zertifikats) ab. Dadurch kann der Wert des Zertifikats (in Euro) über die Laufzeit erheblich schwanken.

Der Wert des Zertifikats kann während der Laufzeit durch die marktpreisbestimmenden Faktoren auch deutlich unter den Erwerbspreis fallen, wenn der Wert des Basiswerts fällt.

Anleger sind dem Risiko ausgesetzt, dass Emittent und Garant ihre Verpflichtungen aus dem Produkt und der Garantie - beispielsweise im Falle einer Insolvenz (Zahlungsunfähigkeit / Überschuldung) oder einer behördlichen Anordnung von Abwicklungsmaßnahmen - nicht erfüllen können. Eine solche Anordnung durch eine Abwicklungsbehörde kann im Falle einer Krise des Garanten auch im Vorfeld eines Insolvenzverfahrens ergehen. Ein Totalverlust des eingesetzten Kapitals ist möglich. Das Produkt unterliegt als Schuldverschreibung keiner Einlagensicherung.

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