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Uran-Industrie – Eine Renaissance?

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19. Sep. 2023 | 3 Minuten zu lesen

Die Atomkraft, oftmals als gefährlich und umstritten betrachtet, rückt wieder in den Mittelpunkt globaler Diskussionen. In einer Zeit, in der der weltweite Energiehunger weiter steigt und gleichzeitig der Ruf nach einer Abkehr von fossilen Brennstoffen lauter wird, scheint die Atomenergie einen Ausweg zu bieten. Während einige Länder, wie z.B. Deutschland, die Kernenergie hinter sich gelassen haben, scheinen andere Staaten, insbesondere in Anbetracht der geopolitischen Lage und des Drangs nach Energieunabhängigkeit, erneut das Potenzial der Atomkraft für sich zu entdecken. Angesichts dessen erscheint es nicht verwunderlich, dass der Preis für Uran zuletzt wieder angestiegen ist.

Ein umstrittenes Thema

Die Diskussionen und Maßnahmen zum Übergang von fossilen Brennstoffen zu nachhaltigen Energiequellen sind weltweit in vollem Gange. Länder setzen verstärkt auf erneuerbare Energien wie Wind, Wasser und Solar, um in den kommenden Jahren die nachhaltige Energieproduktion zu steigern. Da Deutschland 2023 aus der Kernenergie ausgestiegen ist, steht es nun noch vor der Herausforderung, den radioaktiven Abfall zu lagern. Ursprünglich sollte bis 2031 ein Endlager gefunden werden, aber Experten sind diesbezüglich skeptisch. Kürzlich wurde berichtet, dass es bis 2046, im besten Fall, oder sogar bis 2068 dauern könnte. Berücksichtigt man zusätzliche Hürden, wie die Akzeptanz der Bevölkerung, steht Deutschland vor einer jahrzehntelangen Aufgabe, den Atommüll zu entsorgen.

In dieser Situation wird die Transmutation als mögliche alternative Abfallbehandlung diskutiert. Obwohl die Technologie noch in den Kinderschuhen steckt, könnten Zeit, Forschung und Kapital sie realisierbar machen. Durch diesen Prozess könnten bestimmte instabile Elemente aus verbrauchten Brennelementen umgewandelt und somit die Menge an radioaktivem Abfall erheblich reduziert werden.

Weltweite Zunahme der Atomreaktorprojekte

Insgesamt ist – mit wenigen Ausnahmen – derzeit ein globaler Trend zu erkennen, Kernenergie als eine primäre Energiequelle zu fördern. Angesichts aufkommender Diskussionen über die Energieunabhängigkeit vor dem Hintergrund geopolitischer Verwerfungen, ist dies nicht verwunderlich. Ein Beispiel für ein Land, das die Kernenergie massiv ausbaut, ist China. In einem Zeitraum von fünf Jahren nahm das Reich der Mitte 21 Reaktoren in Betrieb. Auch unsere Nachbarn in Frankreich bewegen sich in diese Richtung, denn die Grande Nation plant bereits eine Generation von Reaktoren. Polen verstärkt ebenfalls seine Investitionen in die Kernenergie und plant bis 2038 bis zu 80 kleine modulare Reaktoren (engl. Abkürzung „SMR“) zu bauen. Förderlich ist dabei auch, dass die EU-Kommission derartige Reaktoren als Technologien zur Dekarbonisierung anerkennt.

Die World Nuclear Association (WNA) hat festgestellt, dass die Zahl der Reaktorprojekte weltweit steigt. Mit 440 bereits in Betrieb gestellten und etwa 100 weiteren geplanten Reaktoren steht die Atomindustrie vor einer wahrhaftigen Renaissance. Dabei werden auch ältere Reaktoren länger betrieben als ursprünglich vorgesehen.

Hoher Uranpreis beflügelt Produzenten

In den letzten Jahren hat der Preis für Uran, dem primären Brennstoff der Kernenergie, einen starken Anstieg erlebt. Analyst Richard Hatch von Berenberg bemerkt, dass dieser derzeit seinen Höchststand seit dem Vorfall in Fukushima im Jahr 2011 erreicht hat. Während die Atomenergie nach der Katastrophe von Fukushima an Anziehungskraft verlor und die Uranpreise daraufhin kollabierten, kehrt die Atomkraft nun in den Fokus zurück. So sank der Uranpreis im Jahr 2011 auf 18 US-Dollar pro Pfund, während dieser heute bei ca. 66 US-Dollar notiert. Ein zentrales Element hinter dieser Preisbewegung ist das Ungleichgewicht von Angebot und Nachfrage, denn historisch gesehen hatten viele Bergbauunternehmen wenig Anreize, den Uranabbau zu erweitern.

Einer der Hauptakteure in dieser Branche ist Cameco, Kanadas führender Uranproduzent. Trotz einiger Herausforderungen im zweiten Quartal 2023 sieht sich das Unternehmen gut positioniert, um von den steigenden Preisen und der zunehmenden Nachfrage nach Uran zu profitieren. Die Herausforderungen sind dabei insbesondere Gewerkschaftsverhandlungen und schwächere Produktionsprognosen. Ein weiterer Akteur auf dem Markt ist NexGen Energy, ein kanadisches Unternehmen, das sich auf den Erwerb und die Entwicklung von Uranminen konzentriert. Das Vorzeigeprojekt des Unternehmens, Rook I, ist Kanadas größtes Projekt für den Uranabbau. Dieses Projekt befindet sich jedoch noch in der Entwicklungsphase, was NexGen zu einer riskanteren Investition für Anleger macht.

Das führende Land in Sachen Uranabbau ist nach Angaben der WNA Kasachstan mit knapp 43 Prozent der weltweiten Produktion. Ein bedeutender Akteur hierbei ist das Unternehmen National Atomic Company Kazatomprom. Das Kerngeschäft von Kazatomprom ist die Exploration neuer Uranvorkommen, der Betrieb von Uran Minen sowie die Herstellung von Brennelementen. Damit generierte das Unternehmen im zurückliegenden Geschäftsjahr ca. 2 Milliarden Euro Umsatz. Im vorherigen Geschäftsjahr waren es nur etwa 1,4 Milliarden. Der Gewinn in 2022 lag bei 935 Millionen Euro.

Der Vontobel Nuclear Energy Index

Um an den Entwicklungen in der Uranindustrie zu partizipieren, können Anleger eine Investition in den Vontobel Nuclear Energy Index in Erwägung ziehen. Mit einem Strategie-Zertifikat auf diesen Index können Privatanleger leicht in eine Auswahl von Atomenergie-Unternehmen investieren. Insbesondere vor dem Hintergrund des Einzeltitelrisikos in dieser Branche kann es sinnvoll sein, auf mehrere Pferde zu setzen. Der Index enthält 25 Unternehmen mit der höchsten Marktkapitalisierung, die sich auf Uranförderung oder Atomenergie spezialisieren, basierend auf dem FactSet Revere Business Industry Classification System (RBICS). Somit sind unter anderem die oben genannten Unternehmen im Index enthalten. Falls weniger als 25 solcher Unternehmen verfügbar sind, werden Firmen, die nukleare Technologien oder Dienstleistungen anbieten, hinzugefügt, wie z.B. der französische Baukonzern Vinci. Der Index erhebt eine Gebühr von 1,25 Prozent und wird in USD berechnet, was ein für Investoren ein Währungsrisiko birgt. Zusätzlich tragen Anleger u.a. auch das Emittentenrisiko.

Der Wert des Zertifikats kann während der Laufzeit durch die marktpreisbestimmenden Faktoren auch deutlich unter den Erwerbspreis fallen, wenn der Wert des Basiswerts fällt.

Da die Währung des als Basiswert zugrundeliegenden Index nicht Euro ist und der Index Aktien und Wertpapiere enthält, die in anderen Währungen notieren (z.B. US-Dollar), hängt der Wert des Zertifikats auch vom Umrechnungskurs zwischen der jeweiligen Fremdwährung (z.B. US-Dollar) und Euro (Währung des Zertifikats) ab. Dadurch kann der Wert des Zertifikats (in Euro) über die Laufzeit erheblich schwanken.

Anleger sind dem Risiko ausgesetzt, dass Emittent und Garant ihre Verpflichtungen aus dem Produkt und der Garantie - beispielsweise im Falle einer Insolvenz (Zahlungsunfähigkeit / Überschuldung) oder einer behördlichen Anordnung von Abwicklungsmaßnahmen - nicht erfüllen können. Eine solche Anordnung durch eine Abwicklungsbehörde kann im Falle einer Krise des Garanten auch im Vorfeld eines Insolvenzverfahrens ergehen. Ein Totalverlust des eingesetzten Kapitals ist möglich. Das Produkt unterliegt als Schuldverschreibung keiner Einlagensicherung.

Diese Information ist weder eine Anlageberatung noch eine Anlagestrategie- oder Anlageempfehlung, sondern Werbung. Die vollständigen Angaben zu den Wertpapieren, insbesondere zur Struktur und zu den mit einer Investition verbundenen Risiken, sind in dem Basisprospekt, nebst etwaiger Nachträge, sowie den jeweiligen Endgültigen Bedingungen beschrieben. Der Basisprospekt und die Endgültigen Bedingungen stellen das allein verbindliche Verkaufsdokument der Wertpapiere dar. Es wird empfohlen, dass potenzielle Anleger diese Dokumente lesen, bevor sie eine Anlageentscheidung treffen, um die potenziellen Risiken und Chancen der Entscheidung, in die Wertpapiere zu investieren, vollständig zu verstehen. Die Dokumente sowie das Basisinformationsblatt sind auf der Internetseite des Emittenten, Vontobel Financial Products GmbH, Bockenheimer Landstraße 24, 60323 Frankfurt am Main, Deutschland, unter prospectus.vontobel.com veröffentlicht und werden beim Emittenten zur kostenlosen Ausgabe bereitgehalten. Die Billigung des Prospekts ist nicht als Befürwortung der angebotenen oder zum Handel an einem geregelten Markt zugelassenen Wertpapiere zu verstehen. Bei den Wertpapieren handelt es sich um Produkte, die nicht einfach sind und schwer zu verstehen sein können. In dieser Information sind Angaben enthalten, die sich auf die Vergangenheit beziehen. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für künftige Ergebnisse.

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