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Neues Zinsumfeld – Kann sich die Deutsche Bank behaupten?

22. Aug. 2023 | 3 Minuten zu lesen

Die im Jahre 1957 gegründete Deutsche Bank AG gilt bis heute als die führende Privatbank in Deutschland. 2019 wurde das Geschäftsmodell grundlegend verändert, mit dem Hauptziel, als Globale Hausbank wahrgenommen zu werden. Mit ihren knapp 85.000 Mitarbeitern ist die Bank in 58 Ländern aktiv, wobei sie aktuell ein Vermögen in Höhe von 1,3 Billionen Euro verwaltet. Doch ist der Branchenriese im Umfeld steigender Zinsen nun auf Erfolgskurs?

Die besten Zahlen seit 2011

Mit einem Vorsteuergewinn in Höhe von 3,3 Mrd. Euro erzielte die Deutsche Bank das beste Ergebnis seit 2011. Der Großteil des Umsatzes wurde im Investment und Private Banking erwirtschaftet. Im Private Banking hat sich der Umsatz in der ersten Hälfte des Jahres um zehn Prozent erhöht. Dies lag auch daran, dass die Postbank-Kunden nun erfolgreich migriert wurden. Bezüglich der Erträge war vor allem das Privatkundengeschäft in Deutschland stark, denn hier wurden ca. 3 Mrd. Euro von den insgesamt 4,8 Mrd. Euro erwirtschaftet. Dies entspricht einem Plus von zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Insgesamt verwaltet die Deutsche Bank nun ein Privatkunden-Vermögen in Höhe von 541 Mrd. Euro verwaltet – auch hier konnte ein deutlicher Anstieg verzeichnet werden. Die treibenden Faktoren hierfür waren Nettomittelzuflüsse (ca. 7 Mrd. Euro) und der positive Marktwerteffekt (ca. 4 Mrd. Euro). Die Forderungen aus dem Kreditgeschäft sanken um eine Milliarde Euro, die Nachfrage wurde vor allem von den gestiegenen Zinsen beeinflusst, welche sich auch besonders in der Baufinanzierung in Deutschland niederschlagen.

Im Investment Banking sind die Erträge im Vergleich zum sehr starken Vorjahreszeitraum mit einem Minus von 15 Prozent deutlich gesunken, was auch dazu führte, dass der Vorsteuergewinn des ersten Halbjahres um 43 Prozent nachgab. Nichtsdestotrotz ist die Deutsche Bank weltweit in führender Position im Geschäft mit festverzinslichen Wertpapieren und Währungen. Ein Ziel ist es, mit strategischen Investitionen das wenig kapitalintensive Beratungsgeschäft zu diversifizieren und sich hierbei eine verbesserte Marktposition zu sichern.

Zudem wurde am 25.07.2023 bekannt gegeben, dass die Aktienrückkäufe in Höhe von 450 Mio. Euro für das Jahr 2023 freigegeben wurden. Das ist eine Steigerung von rund 50 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Daneben dürfte die Anleger freuen, dass die Dividende in jedem folgenden Geschäftsjahr um 50 Prozent erhöht werden soll und somit voraussichtlich ab 2025 die Hälfte des Gewinns ausgeschüttet wird.

Trübt sich die Lage im Kreditgeschäft ein?

Laut einer Berechnung, welche die KfW für das Handelsblatt durchgeführt hatte stagnierte die Vergabe neuer Darlehen im ersten Halbjahr. Dies liege vor allem an den hohe Zinsen und den schwachen Konjunkturaussichten. Die Zinsen sind nun wieder auf dem höchsten Stand seit 14 Jahren. Eine Stagnation des Neugeschäftes dürfte aktuell den Banken besonders schaden, da viele Kredite aus dem vergangenen Jahr kurzfristiger Natur waren, welche aufgrund erhöhter Einkaufspreise von Produkten oder einer Erhöhung des Warenlagers bei Unternehmen benötigt wurden. Wenn diese zusammen mit längerfristigen Krediten aus der Vergangenheit gleichzeitig auslaufen, könnte das diesen wichtigen Geschäftsbereich stark belasten.

Bei der Deutschen Bank sanken die Forderungen aus dem Kreditgeschäft des ersten Halbjahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um elf Milliarden Euro. Dies könnte zusammen mit der Unzufriedenheit vieler Kunden über die Einlagekonditionen und dem damit verbundenen Zurückhalten von Kapital zu einer größeren Lücke zwischen den Einlagen- und Kreditzinserträgen führen. Aktuell hat die Deutsche Bank einen Zinsüberschuss für das erste Halbjahr in Höhe von 7 Mrd. Euro. Dieser teilt sich vor allem zwischen der Unternehmens- (ca. 2,6 Mrd. Euro) und der Privatbank (ca. 3 Mrd. Euro) auf.

Aufgrund des schwachen Wirtschaftswachstumes in den USA und Europa und den normalisierten Zinssätzen könnte es in Zukunft vermehrt zu Insolvenzen von Unternehmen und privaten Haushalten kommen, sodass eine höhere Risikovorsorge erforderlich werden würde. Allerdings könnte sich der Kapitalmarkt wieder etwas erholen und einen Aufschwung erleben, wenn sich die Emittenten und Anleger auf das neue Marktumfeld einstellen. So gibt sich die Deutsche Bank in ihrem Halbjahresbericht trotz des erschwerten Umfelds teilweise optimistischund geht davon aus, dass die Erträge und Zinsüberschüsse sowohl in Europa als auch in den USA zwar langsamer, aber dennoch weiter, steigen sollten. Für Anleger, die von seitwärts tendierenden Kursen der Deutschen Bank-Aktie ausgehen, könnte eine Aktienanleihe Pro mit Barriere eine interessante Wahl sein. Vontobel bietet derzeit ein solches Produkt mit einem Kupon von 10,50 Prozent p.a. in Zeichnung an (WKN: VM01ZZ). Zeichnungsschluss bzw. Festlegungstag ist der 18.09.2023. Die Barriere dieser Aktienanleihe liegt bei 80 Prozent des anfänglichen Referenzpreises, der am Festlegungstag bestimmt wird. Hierbei ist zu beachten, dass die Barriere nur am Laufzeitende betrachtet wird. Unterschreitungen der Barriere vor Laufzeitende spielen also keine Rolle. Der Bewertungstag ist der 20.09.2024.

Der Wert des Zertifikats kann während der Laufzeit durch die marktpreisbestimmenden Faktoren auch deutlich unter den Erwerbspreis fallen, wenn der Wert des Basiswerts fällt.

Anleger sind dem Risiko ausgesetzt, dass Emittent und Garant ihre Verpflichtungen aus dem Produkt und der Garantie - beispielsweise im Falle einer Insolvenz (Zahlungsunfähigkeit / Überschuldung) oder einer behördlichen Anordnung von Abwicklungsmaßnahmen - nicht erfüllen können. Eine solche Anordnung durch eine Abwicklungsbehörde kann im Falle einer Krise des Garanten auch im Vorfeld eines Insolvenzverfahrens ergehen. Ein Totalverlust des eingesetzten Kapitals ist möglich. Das Produkt unterliegt als Schuldverschreibung keiner Einlagensicherung.

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