K+S – mit Rückenwind im Jahr 2023
Während die hohen Energiepreise vielen Unternehmen Kopfzerbrechen bereiten oder bereitet haben, verleihen die gestiegenen Preise im Geschäft mit Düngemitteln dem MDax-Konzern K+S erheblichen Rückenwind. Der jahrelange Abwärtstrend der Aktie aufgrund niedriger Kalipreise, deren Kurs im März 2020 einen neuen Tiefpunkt erreichte, sowie einer hohen Verschuldung, scheint vorerst gebrochen.
Wer ist K+S?
Bei der K+S Gruppe handelt es sich um ein international ausgerichtetes Rohstoffunternehmen mit Produktionsstätten in Europa, Nord-, Mittel- und Südamerika sowie Vertriebsstandorten in Asien. K+S vertreibt unter anderem Düngemittel auf nahezu allen Kontinenten. Darunter fällt beispielsweise die Düngung von Weizenfeldern in Europa, von Reisterrassen in Asien, aber auch Kaffeeplantagen in Südamerika.
Das Geschäft ist im Wesentlichen auf vier Segmente ausgerichtet: Landwirtschaft, Industrie, Verbraucher und Gemeinden. Im Bereich «Landwirtschaft» bietet das Unternehmen eine große Auswahl an Boden-, Fertigations- und Blattdüngern an, die für den stetig steigenden Bedarf in der Lebensmittelproduktion unverzichtbar geworden sind. Die im Segment «Industrie» hergestellten Kalium-, Magnesium- und Salzprodukte finden Anwendung in vielen Branchen wie beispielweise der Futtermittelherstellung für Tiere, der Pharmazie oder der Wasseraufbereitung. Im Segment «Verbraucher» liegt der Fokus auf hochwertigen Speisesalzprodukten, während im Segment «Gemeinden» das Geschäft mit Auftausalzen für Städte und Gemeinden organisiert ist.
Kern des Geschäfts von K+S bilden Produkte aus Kaliumchlorid und Magnesium. Gemessen an der Absatzmenge ist K+S weltweit der fünftgrößte und in Westeuropa der größte Hersteller von Kaliprodukten. Die Firmenstrategie umfasst die Optimierung des Bestandgeschäfts, den Ausbau und die Weiterentwicklung des Kerngeschäfts sowie den Aufbau und die Erschließung neuer Geschäftsfelder.
Bis 2030 möchte das Unternehmen seine CO2-Emissionen weiter senken um zehn Prozent gegenüber 2020. Bis 2050 wird die Klimaneutralität angestrebt.
Positive Geschäftsentwicklung
Zuletzt wurde das Unternehmen wie viele andere Unternehmen auch stark von den gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Folge der Covid-19-Pandemie beeinflusst. Die wirtschaftlichen Auswirkungen zeigten sich sowohl in anhaltenden Lieferengpässen, einer beschränkten und verteuerten Produktion sowie in dem entstehenden Inflationsdruck. Der Anstieg des Gaspreises an den Energiemärkten Europas strahlte auch auf die Ölpreise aus. In diesem Trend stiegen auch die Notierungen wichtiger Agrarrohstoffe seit Jahresbeginn 2021.
K+S hat im dritten Quartal 2022 den Umsatz mit 1,47 Milliarden Euro fast verdoppelt während sich das operative Ergebnis EBITDA mit 633 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahresquartal sogar mehr als verfünffacht hat. Höhere Durchschnittspreise konnten dabei geringere Absatzmengen sowie gestiegene Kosten für Energie, Material und Fracht ausgleichen. Nach Aussagen des Vorstandsvorsitzenden Dr. Burkhard Lohr nach Bekanntgabe der Neun-Monats-Ergebnisse, könnte 2022 für K+S das beste Jahr der Unternehmensgeschichte werden.
Beitrag zur Bekämpfung des Welthungers
Der Klimawandel und die wachsende Weltbevölkerung stellen die Landwirtschaft vor eine große Herausforderung. Bestehende Anbauflächen müssen ertragreicher bewirtschaftet werden und das trotz sich verändernder klimatischer Bedingungen. Das mineralische Düngemittel Kaliumchlorid wird bei Anbaukulturen wie Getreide, Mais, Reis und Sojabohnen angewendet. Dabei wird es entweder direkt als Granulat in die Äcker gebracht oder in Mischdüngeranlagen mit anderen Düngern gemischt.
Der Bereich Düngemittelspezialitäten unterscheidet sich vom Kaliumchlorid vor allem durch die Chloridfreiheit, unterschiedliche Nährstoffrezepturen wie Magnesium und Spurenelemente oder durch Wasserlöslichkeit. So finden diese Dünger Anwendung bei Kulturen mit erhöhtem Magnesiumbedarf wie bspw. Raps oder Kartoffeln oder bei chloridempfindlichen Kulturen wie Wein oder Gemüse.
K+S leistet durch seine Produkte und Leistungen insgesamt einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag zur Sicherung der Welternährung. Gleichzeitig könnte K+S mit seinem Geschäftsmodell an stetig wachsenden Weltbevölkerung und dem damit verbundene erhöhte Lebensmittelbedarf in Zukunft profitieren.
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