Das Rückgrat der Weltwirtschaft – Durchwachsene Aussichten für Logistikkonzerne
Am Dienstag, den 25.07.2023, legte Kühne + Nagel Zahlen für das erste Halbjahr 2023 vor. Diese fielen wie erwartet deutlich schwächer aus. Der bereinigte Rohertrag sowie der Nettogewinn brachen stark ein. Nach den Corona-Jahren, die für die Branche hochprofitabel waren, zeichnet sich nun eine Normalisierung des Marktumfelds ab. Können sich die Logistikkonzerne nach dem Abschwung wieder stabilisieren?
Ein tiefer Fall
Auf den ersten Blick zeichnen die Zahlen, die Kühne + Nagel vergangene Woche präsentierte, ein besorgniserregendes Bild der Lage. Der Rohertrag fiel im zweiten Quartal um 24 Prozent auf ca. 2,3 Mrd. Schweizer Franken im Vergleich zur Vorjahresperiode. Hinsichtlich des Gewinns verzeichnet das Unternehmen einen noch tieferen Einbruch von 50 Prozent auf nun 398 Millionen Franken. Dennoch reagierte der Markt eher gelassen auf die Zahlen, was wohl daran lag, dass die Abschwächung im Geschäft bereits von Analysten erwartet wurde. Denn die höheren Preise, die das Unternehmen während der Corona-Pandemie von den Kunden verlangen konnte, lassen sich nun nicht mehr durchsetzen. Dies zeichnete sich auch schon im vorherigen Quartal ab. Ein Treiber des Rückgangs im Rohertrag, war das schwierige Marktumfeld im Bereich der Luftfracht. Diese war während der Pandemie der „Highflyer“, da sie im Vergleich zur Seefracht deutlich zuverlässiger war. Jetzt scheint sich das Blatt jedoch zu wenden, da die Mengen im Bereich Luftfracht nun rückläufig sind. Zwar schrumpfte auch in der Seefracht der Gesamtmarkt leicht, dies ist jedoch weniger problematisch für Kühne + Nagel, da das Unternehmen auf diesem Gebiet deutlich effizienter wirtschaftet.
Eine in der Branche viel beachtete Kennzahl, welche die Effizienz eines Logistikunternehmens erfassen soll, ist die Konversionsrate. Sie setzt EBIT und Rohertrag ins Verhältnis und lag bei Kühne + Nagel im ersten Halbjahr bei ca. 24 Prozent. Im ersten Halbjahr 2019 lag diese nur bei knapp 13 Prozent, was daraufhin deutet, dass das Unternehmen im Vergleich zu Vor-Corona-Zeiten deutlich effizienter geworden ist. Um in Zukunft wieder auf Wachstumskurs zu kommen, setzt das Unternehmen auf eine neue Strategie, welche im März unter dem Namen „Roadmap 2026“ vorgestellt wurde. Im Zuge dessen sollen neue Wachstumspotentiale in Asien, Afrika und dem Nahen Osten erschlossen werden. Außerdem will das Management stärker auf das Angebot von profitablen Dienstleistungen setzten. Ob diese neue Strategie ihren gewünschten Effekt zeigt, ist jedoch noch unklar.
Der Blick auf die Konkurrenz
Auch die DSV Group stellte am Dienstag vergangene Woche (25.07.2023) Halbjahreszahlen vor. Diese zeigen, dass der Logistikkonzern aus Dänemark mit ähnlichen Problemen wie Kühne + Nagel zu kämpfen hat. Denn der Umsatz sank im zweiten Quartal um ca. 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Folglich litt auch der Gewinn des Unternehmens deutlich. Grund dafür sind insbesondere die Umsatzrückgänge in der Luft- und Seefracht. Ein stabilisierender Faktor ist jedoch die Landverkehrssparte, welche nur geringe Einbußen verzeichnet. Daneben ist die Konversionsrate in Höhe von 41,5 Prozent deutlich über den Vor-Corona-Niveaus. Da das Management von DSV für das zweite Halbjahr eine leichte Erholung in den Handelsvolumen erwartet, hob es die Ergebnisprognose für das Gesamtjahr leicht an. Langfristig will CEO Jens Björn Andersen durch weltweite Unternehmenszukäufe wachsen und steht daher bereits mit einigen bisher noch unbekannten Kandidaten im Dialog.
Ein weiterer Big-Player aus Dänemark ist A. P. Møller-Mærsk. Das Unternehmen ist in 130 Ländern aktiv und weltweit führend im Bereich der Seefracht, auf den ca. drei Viertel des Umsatzes fallen. Im Gegensatz zu Kühne + Nagel und DSV steht der Halbjahresbericht für das aktuelle Geschäftsjahr noch aus. Dieser soll aller Voraussicht nach am Freitag, den 4. August, veröffentlicht werden. Analysten erwarten auch für Møller-Mærsk einen Rückgang in den Umsätzen. Wie stark dieser jedoch wirklich ist, wird sich erst noch zeigen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Einbrüche in Umsatz und Gewinn für die Unternehmen der Branche auf den ersten Blick gravierend wirken mögen, diese jedoch durch das Ende des Corona-Booms bedingt sind und von den Märkten bereits erwartet wurden. Außerdem scheinen die Unternehmen nun deutlich effizienter zu wirtschaften. Der leicht erhöhte Ausblick von DSV kann möglicherweise auch als ein positives Signal für die Zukunft gewertet werden. Für Anleger, die der Meinung sind, dass sich das Geschäft in den kommenden Monaten stabilisieren wird, könnte eine Aktienanleihe die richtige Wahl sein. Denn diese bietet die Möglichkeit bei seitwärts tendierenden Aktienkursen der Unternehmen einen attraktiven Kupon zu realisieren.
Der Wert des Zertifikats kann während der Laufzeit durch die marktpreisbestimmenden Faktoren auch deutlich unter den Erwerbspreis fallen, wenn der Wert des Basiswerts fällt.
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