Am Abend des 22.06.2023, veröffentlichte Siemens Energy eine Gewinnwarnung aufgrund von gravierenden Problemen bei der Tochtergesellschaft Gamesa. Der Kapitalmarkt strafte Siemens Energy infolgedessen ab. Die Aktie brach um ca. 37 Prozent ein, was laut Reuters dem drittgrößten Tagesverlust eines DAX-Unternehmens überhaupt entspricht. Seit diesem Fiasko stabilisierte sich die Aktie wieder oberhalb der Marke von EUR 15,00, durchbrach diese jedoch angesichts der heutigen Bekanntgabe der Quartalszahlen. Zeichnet sich vor diesem Hintergrund eine Erholung ab oder drohen dem Unternehmen weitere Rückschläge?
Das ewige Sorgenkind
Im Jahr 2016 fusionierte die Siemens AG ihre Windkraftsparte mit dem spanischen Konkurrenten Gamesa. Ziel war es, die Stärke von Siemens im Bereich Offshore-Windkraftanlagen durch Gamesas Expertise auf dem Onshore-Markt zu untermauern. Vor diesem Hintergrund war die Hoffnung groß, dass die neu geschaffene Tochter von einem Ausbau der Windkraft im Rahmen der Energiewende profitieren wird. Spätestens nach der Abspaltung von Siemens Energy, welche nun die Muttergesellschaft von Siemens-Gamesa ist, wurde jedoch deutlich, dass es sich hierbei um reines Wunschdenken handelte. Denn Siemens-Gamesa schreibt kontinuierlich rote Zahlen und verhagelt damit dem Gesamtkonzern die Bilanz. Im zweiten Quartal, das sich bei Siemens Energy über die ersten drei Monate des Jahres erstreckt, verzeichnete die Windkrafttochter beispielsweise einen Verlust vor Sonderposten von 374 Millionen Euro. In der Vorjahresperiode waren es 322 Millionen Euro. Dennoch prognostizierte das Management im Mai eine Verbesserung der Lage in der zweiten Jahreshälfte. Ungefähr einen Monat später wurde diese Prognose bereits wieder eingestampft. Denn in einer Ad Hoc Meldung am 22. Juni gab Siemens Energy bekannt, dass neue Probleme bei Gamesa aufgetreten sind. Im Detail geht es dabei um gravierende Qualitätsmängel bei Bauteilen für Onshore-Windkraftanlagen. Um diese Mängel zu beheben und bereits verbaute Teile auszutauschen, rechnete das Unternehmen bei Bekanntgabe mit Mehrkosten in Höhe von über einer Milliarde Euro. Angesichts dieser hohen Summe sah sich Siemens Energy dazu gezwungen, die Gewinnprognose für das Gesamtjahr zu verwerfen. Der Kapitalmarkt reagierte prompt. Die Aktie gab um ca. 37 Prozent nach und erlitt damit einen der größten Tagesverluste in der Geschichte des Deutschen Aktienindex.
Mit der heutigen Bekanntgabe der Zahlen für das dritte Quartal (07.08.2023), lieferte das Unternehmen eine genauere Schätzung zu den finanziellen Auswirkungen des Gamesa-Debakels. Das Management rechnet nun mit ca. 1,6 Milliarden an Mehrkosten. Laut Informationen des Handelsblatts erwarteten Analysten eine Zahl im Bereich von 1,5 bis 1,7 Milliarden Euro. Somit lag der Wert in dieser Bandbreite, was dahingehend eine gemischte Marktreaktion zur Folge hatte. Denn der Aktienkurs der Siemens Energy eröffnete mit minus 7 Prozent deutlich tiefer, erholte sich jedoch rasch. Im Laufe des Vormittags gab der Kurs hingegen wieder deutlich nach. In jedem Fall ermöglicht die verfeinerte Prognose zur finanziellen Belastung durch Siemens-Gamesa den Marktteilnehmern, diese Problematik besser in den Aktienkurs einzupreisen. Nichtsdestotrotz ist anzumerken, dass die angestoßene Untersuchung noch nicht endgültig abgeschlossen ist, weshalb sich die wahren Kosten wohl erst in Zukunft genau bestimmen lassen. Der Umsatz des Gesamtunternehmens entwickelte sich im Vergleich zum Vorjahresquartal positiv und stieg um 8 Prozent auf 7,5 Milliarden Euro. Bezüglich des Gewinns zeichnet sich ein anderes Bild ab. Denn während der Nettoverlust im dritten Quartal 2022 bei ca. 560 Millionen lag, wies das Unternehmen für das aktuelle Quartal aufgrund der Probleme bei Gamesa einen Verlust von 2,9 Milliarden aus.
Erholung im Sprinttempo?
Da die Aktie der Siemens Energy nun seit Bekanntgabe der Ad Hoc Meldung im Juni um ca. 39 Prozent nachgegeben hat (Stand: 07.08.2023, 13:00 Uhr), könnten optimistische Marktteilnehmer nun auf eine Kurserholung hoffen. Für Anleger, die überproportional an einer möglichen Aufwärtsbewegung partizipieren wollen, könnte ein Sprint-Zertifikat die richtige Wahl sein. Denn ein Sprint-Zertifikat ermöglicht dem Anleger innerhalb einer gewissen Kursbandbreite mit einem bestimmten Partizipationsfaktor an der Wertentwicklung eines Basiswerts teilzuhaben. Diese Kursbandbreite wird am unteren Ende durch den Basispreis und am oberen Ende durch den Cap des Produkts bestimmt.
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Vontobel bietet auf die Siemens Energy AG ein derartiges Zertifikat (WKN: VM0L2Y) mit einem Basispreis von EUR 16,25 und einem Cap von EUR 20,50 an. Innerhalb dieser Bandbreite partizipieren Anleger in der endfälligen Betrachtung mit einem Faktor von 2. Der Bewertungstag dieses Sprint-Zertifikats ist der 20. Dezember 2024.
Marktrisiko / Preisänderungsrisiko:
Der Wert des Zertifikats kann während der Laufzeit durch die marktpreisbestimmenden Faktoren auch deutlich unter den Erwerbspreis fallen, wenn der Wert des Basiswerts fällt.
Emittenten- / Bonitätsrisiko:
Anleger sind dem Risiko ausgesetzt, dass Emittent und Garant ihre Verpflichtungen aus dem Produkt und der Garantie - beispielsweise im Falle einer Insolvenz (Zahlungsunfähigkeit / Überschuldung) oder einer behördlichen Anordnung von Abwicklungsmaßnahmen - nicht erfüllen können. Eine solche Anordnung durch eine Abwicklungsbehörde kann im Falle einer Krise des Garanten auch im Vorfeld eines Insolvenzverfahrens ergehen. Ein Totalverlust des eingesetzten Kapitals ist möglich. Das Produkt unterliegt als Schuldverschreibung keiner Einlagensicherung.
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