Linde-Delisting sorgt nicht nur im DAX für Stühlerücken
Die Entscheidung von Linde, den DAX zu verlassen, hat in der Finanzwelt für Aufregung gesorgt. Der DAX verliert damit sein wertvollstes Unternehmen. Die Commerzbank, welche nach ihrem Abstieg aus dem DAX im Jahr 2018 erfolgreich umstrukturiert wurde und ihre Gewinne stark gesteigert hat, kehrt nun wieder zurück in die oberste deutsche Börsenliga. Der Rückzug von Linde beeinflusst zudem auch die Zusammensetzung anderer europäischer Leitindizes, wie dem STOXX Europe 50 und dem Euro Stoxx 50, was wiederum Fonds und ETFs zum Handeln zwingt.
Linde verlässt den DAX: Warum der Industriegigant den deutschen Leitindex verlässt
Der Industriegas-Riese Linde gehörte dem deutschen Leitindex seit dessen Gründung im Jahr 1988 an und etablierte sich über die letzten Jahrzehnte zu dessen Flaggschiff. Nun entschieden die Anteilseigner auf einer außerordentlichen Hauptversammlung an der Ostküste der USA, die Frankfurter Wertpapierbörse verlassen zu wollen, womit auch die Voraussetzung der DAX-Mitgliedschaft wegfiel.
Das Management begründet die Rückzugspläne mit einem Mehraufwand bei der Bilanzierung und mit Bewertungsfragen. Seit der „Fusion unter Gleichen“ mit dem US-amerikanischen Konkurrenten Praxair im Jahr 2018 hat sich das deutsche Traditionsunternehmen jedoch immer weiter von seinen Wurzeln entfernt. Der formale Sitz des Konzerns liegt in Dublin, der Steuersitz in London und die operative Führung überwiegend in den USA. Jetzt zieht sich Linde auch von der Frankfurter Börse zurück, was Kritiker der damaligen Fusion als letzten Schritt einer heimlichen Übernahme durch die Amerikaner interpretieren.
Commerzbank: Rückkehr in den DAX unterstreicht erfolgreichen Wandel
Als führende Bank im deutschen Mittelstand verfügt die Commerzbank über ein umfangreiches Portfolio an Finanzdienstleistungen für Privat- und Unternehmerkunden. Der Wiederaufstieg in den Leitindex würde den erfolgreichen Wandel des Unternehmens unterstreichen, insbesondere nachdem es im Jahr 2018 aufgrund eines vorläufigen und nicht testierten Jahresabschlusses aus dem DAX abgestiegen ist.
Die Commerzbank verzeichnete 2022 den höchsten Gewinn seit zehn Jahren und steigerte ihren Überschuss um mehr als 200 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf EUR 1,4 Milliarden. Dieses Ergebnis hatte auch die Erwartungen der Analysten übertroffen, welche lediglich mit einem Gewinn von EUR 1,35 Milliarden rechneten. Vor allem die Zinseinnahmen aus dem Firmenkundengeschäft verhalfen der Commerzbank im vergangenen Geschäftsjahr zurück auf die Erfolgsspur. Das operative Ergebnis auf Gesamtkonzernebene stieg auf EUR 2,1 Milliarden im Vergleich zu EUR 1,18 Milliarden im Jahr zuvor. CEO Manfred Knof ist zuversichtlich, dass die aktuelle Unternehmensstrategie greift und dass die Trendwende geschafft wurde. Für das laufende Jahr hat sich Knof das Ziel gesetzt, das Konzernergebnis weiter zu steigern und deutlich über dem Ergebnis von 2022 zu liegen.
Linde-Rückzug sorgt auch für freien Platz in europäischen Leitindizes
Durch den Rückzug von Linde verliert nicht nur der DAX ein schwergewichtiges Mitglied. Auch zwei wichtige europäische Leitindizes sind von diesem Delisting betroffen. Der STOXX Europe 50 besteht aus 50 großen, börsennotierten Unternehmen in Europa und gilt als eines der wichtigsten Aktienindizes in Europa. Wichtig ist zu berücksichtigen, dass er sich von dem Euro Stoxx 50 unterscheidet, welcher ausschließlich Unternehmen aus dem Euro-Währungsraum beinhaltet. Die italienische Großbank Unicredit wird Linde im Euro Stoxx 50 ersetzten, der Rüstungs- und Technologiekonzern Safran entsprechend im STOXX Europe 50. Safran ist ein französisches Unternehmen, das in der Luft- und Raumfahrtindustrie tätig ist und Produkte und Dienstleistungen in den Bereichen Luftfahrt, Verteidigung und Sicherheit anbietet.
Umschichtungen durch Indexänderungen: Folgen für Fonds
Indexänderungen können erhebliche Auswirkungen auf den Markt haben, insbesondere auf Fonds, die Indizes real nachbilden, wie physisch replizierende ETFs. Wenn eine Aktie aus einem Index ausscheidet oder eine neue Aktie hinzugefügt wird, müssen diese Fonds ihre Bestände entsprechend anpassen. Da physisch replizierende ETFs Aktien tatsächlich kaufen, um den Index abzubilden, kann die Nachfrage nach den neuen Indexmitgliedern steigen, was sich auf die Aktienkurse auswirken kann. Daher können Indexaufnahmen zu einem Anstieg der Nachfrage nach den betroffenen Aktien führen, was wiederum zu Kurssteigerungen führen kann.
Protect Multi Aktienanleihen beziehen sich auf mehrere Basiswerte, womit der Grad der Abhängigkeit der Wertentwicklung der Basiswerte voneinander (sog. Korrelation) wesentlich für die Beurteilung des Risikos ist, dass mindestens ein Basiswert seine Barriere erreicht. Anleger sollten auch beachten, dass bei mehreren Basiswerten für die Bestimmung des Auszahlungsbetrags in der Regel der Basiswert maßgeblich ist, der sich während der Laufzeit der Wertpapiere am schlechtesten entwickelt hat (sogenannte Worst-of-Strukur), das heißt, dass das Risiko eines Verlustes des investierten Kapitals bei Worst-of-Strukturen wesentlich höher ist als bei Wertpapieren mit nur einem Basiswert.
Der Wert des Zertifikats kann während der Laufzeit durch die marktpreisbestimmenden Faktoren auch deutlich unter den Erwerbspreis fallen, wenn der Wert des Basiswerts fällt.
Anleger sind dem Risiko ausgesetzt, dass Emittent und Garant ihre Verpflichtungen aus dem Produkt und der Garantie - beispielsweise im Falle einer Insolvenz (Zahlungsunfähigkeit / Überschuldung) oder einer behördlichen Anordnung von Abwicklungsmaßnahmen - nicht erfüllen können. Eine solche Anordnung durch eine Abwicklungsbehörde kann im Falle einer Krise des Garanten auch im Vorfeld eines Insolvenzverfahrens ergehen. Ein Totalverlust des eingesetzten Kapitals ist möglich. Das Produkt unterliegt als Schuldverschreibung keiner Einlagensicherung.
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