Chapeau – Der CAC40® startet durch!
Der französische Aktienmarkt gibt im Ländervergleich in diesem Jahr ein starkes Bild ab. Auch volkswirtschaftlich scheint es bei unseren französischen Nachbarn wieder besser voranzugehen, denn das Bruttoinlandsprodukt stieg im zweiten Quartal überraschend um ein Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Ein positiver Treiber war eine erhöhte Nachfrage aus dem Ausland. Gerade vor dem Hintergrund, dass die deutsche Wirtschaft schwächelt und im zweiten Quartal im Jahresvergleich sogar leicht schrumpfte, könnte sich für Anleger der Blick nach Westen lohnen.
Mini Futures
Eine robuste Wirtschaft
Trotz des Krieges in der Ukraine, der hartnäckigen Inflation und der Unruhen im Land zeigt sich die französische Wirtschaft robust. Denn entgegen aller Erwartungen stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im zweiten Quartal um ein Prozent im Vergleich zur Vorjahresperiode. Verglichen mit dem ersten Quartal 2023 ist eine Zunahme des BIP um 0,5 Prozent zu verzeichnen. Dieses Wachstum war insbesondere durch die Exporte getrieben, die um 2,7 Prozent zulegten. Die Nachfrage im Inland war hingegen rückläufig. Damit im Einklang steht die immer noch hohe Inflation im Land, die Verbrauchern zu schaffen macht. Diese zog insbesondere im August deutlich an. Denn der harmonisierte Verbraucherpreisindex, den insbesondere die Europäische Zentralbank genau im Auge behält, stieg von 5,1 Prozent im Juli auf 5,7 Prozent im August. Grund dafür war unter anderem ein erneuter Anstieg der Energiepreise. Vor allem vor dem Hintergrund, dass sich die Inflationsrate über die vorherigen drei Monate kontinuierlich reduzierte, ist dies ein herber Rückschlag. Obwohl der Anstieg des BIPs auf den ersten Blick sehr moderat erscheinen mag, ist dies dennoch ein Indiz dafür, dass die französische Wirtschaft in einer besseren Verfassung ist als die deutsche, denn das BIP der Bundesrepublik schrumpfte im zweiten Quartal im Vergleich zur Vorjahresperiode.
Ein starker Aktienmarkt
Angesichts des stärkeren Wachstums der französischen Wirtschaft stellt sich die Frage, ob der Aktienmarkt eine vergleichbare Performance vorweisen kann. Um diese zu beantworten, lohnt sich ein Blick auf den französischen Leitindex CAC40®: Dieser beinhaltet die 40 führenden Aktiengesellschaften, die an der Börse in Paris notiert sind. Die Performance des Index über die vergangenen zwölf Monate Jahresanfang liegt bei ca. plus 21 Prozent. Dies mag im Vergleich zum DAX® auf den ersten Blick schlechter erscheinen, da der deutsche Leitindex im selben Zeitraum ein Plus von über 25 Prozent vorweisen kann. Dabei ist jedoch zu beachten, dass es sich im Fall des CAC um einen Kursindex handelt, welcher keine Rücksicht auf Dividendenausschüttungen nimmt. Somit kann man den Index nicht direkt mit dem DAX®, welcher ein Performance-Index ist, vergleichen. Der DAX-Kursindex® kommt über die letzten zwölf Monate ebenfalls auf ein Plus von rund 21 Prozent, was verdeutlicht, dass der französische Leitindex ähnlich gut abschneidet. Auf längere Sicht stellt der CAC40® den DAX-Kursindex® jedoch in den Schatten. So stieg der französische Leitindex in den letzten fünf Jahren um ca. 36 Prozent, während der DAX-Kursindex® nur um 11 Prozent zulegte, wobei beide eine historische annualisierte Volatilität von ca. 21 Prozent aufweisen. Dabei ist jedoch zu beachten, dass es in schlechten Marktphasen auch zu deutlichen Rücksetzern kommen kann. So fielen beide Indizes um satte 39 Prozent zu Beginn der Corona-Pandemie.
Natürlich ist die starke Performance in der Vergangenheit kein Indikator für zukünftige Wertentwicklungen, dennoch zeigt sie, dass Frankreich bis dato wohl die besseren „Pferde im Stall“ hat, was auch die Index-Zusammensetzung verdeutlicht. Die nach Marktkapitalisierung größten Werte im Index sind die Luxusgüter- bzw. Kosmetikhersteller LVMH, L'Oréal und Hermès. LVMH bringt aktuell rund 391 Milliarden Euro auf die Börsenwaage und ist damit der wertvollste Konzern in der Eurozone. Der Branchenführer der Luxusgüterindustrie vereint unter sich weltbekannte Marken wie z.B. Louis Vuitton, Moët & Chandon, Hennessy und Christian Dior. Über die letzten fünf Jahre legte das Unternehmen eine fulminante Kursrallye hin und zog damit auch den CAC nach oben. Eine noch beeindruckendere Entwicklung legte Hermès an den Tag. Doch der französische Leitindex hat nicht nur Luxus zu bieten. Unter den Top-10 befinden sich auch der Energieriese TotalEnergies, der Pharmakonzern Sanofi oder der Elektrotechnik-Konzern Schneider Electric. Nichtdestotrotz trugen LVMH und Hermès einen großen Teil zur vergangenen Entwicklung des CAC40® bei. Mit den hohen Bewertungen dieser Aktien geht für Anleger das Risiko einer Korrektur einher, die den gesamten Index belasten könnte. Es bleibt also noch offen, wie sich der CAC40® in den kommenden Monaten entwickeln wird.
Mini Futures
Wegen der Hebelwirkung besteht bei Hebelprodukten, wie z.B. bei den hierin genannten Turbo-Optionsscheinen und Mini Futures, ein erhöhtes Verlustrisiko (Totalverlustrisiko).
Der Wert des Zertifikats kann während der Laufzeit durch die marktpreisbestimmenden Faktoren auch deutlich unter den Erwerbspreis fallen, wenn der Wert des Basiswerts fällt.
Anleger sind dem Risiko ausgesetzt, dass Emittent und Garant ihre Verpflichtungen aus dem Produkt und der Garantie - beispielsweise im Falle einer Insolvenz (Zahlungsunfähigkeit / Überschuldung) oder einer behördlichen Anordnung von Abwicklungsmaßnahmen - nicht erfüllen können. Eine solche Anordnung durch eine Abwicklungsbehörde kann im Falle einer Krise des Garanten auch im Vorfeld eines Insolvenzverfahrens ergehen. Ein Totalverlust des eingesetzten Kapitals ist möglich. Das Produkt unterliegt als Schuldverschreibung keiner Einlagensicherung.
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