US-Technologie: Comeback auf Raten
Nach einem deutlichem Rücksetzer im vergangenen Jahr haben Tech-Aktien zuletzt zu einer beeindruckenden Erholungsbewegung angesetzt. Die Kurse scheinen allerdings den aktuellen Entwicklungen etwas vorauszulaufen. Dementsprechend kann ein Risikopuffer bei einer Anlage in den langfristig erfolgversprechenden Sektor erwägt werden.
Über viele Jahre hinweg konnte man sich bei der Vermögensbildung nahezu blind auf Technologie-Aktien verlassen. Fast ohne nennenswerte Rückschläge legte der Nasdaq 100 nach dem Ende der Finanzkrise 2009 bis Anfang 2022 um rund das 14-fache (!) zu. Doch dann mussten Anleger schmerzlich erfahren, dass die Börse keine Einbahnstrasse ist. Im vergangenen Jahr verlor der renommierte Tech-Index in der Spitze mehr als ein Drittel seines Wertes. Verantwortlich dafür war vor allem die Zinswende, die Konjunkturaussichten und eine Verlangsamung des Wachstums.
Das Blatt wendet sich
Angefacht von der Hoffnung auf eine Pause des Zinserhöhungszyklus, beziehungsweise gar ein Ende der Erhöhungen, feiert die Tech-Branche seit kurzem ein Comeback. Seit dem Jahreswechsel stürmte der Nasdaq 100 kräftig nach oben und verwies damit den Dow Jones und S&P 500 auf die Plätze. Aber nicht allein die Zinshoffnungen verleihen dem Gros der Tech-Aktien derzeit Flügel, auch ist eine Art Goldgräberstimmung in Sachen Künstlicher Intelligenz (KI) ausgebrochen. Das aktuell viel diskutierte Programm «Chat GPT» zeigt eindrucksvoll auf, wozu KI mittlerweile fähig ist. Experten zufolge könnte der von dem Chatbot ausgelöste Boom für zusätzliche Wachstumsschübe sorgen und unter anderem den Halbleiterumsatz in den kommenden zwölf Monaten um rund zehn Milliarden US-Dollar anschieben. Eines ist klar: Ein derartiger Boom zieht Investoreninteresse auf sich.
Zwischen mangelhaften Bilanzen…
Geht es um das tatsächliche Wachstum der sogenannten Wachstumsunternehmen, ist die aktuelle Situation – zumindest auf den ersten Blick – dagegen weniger berauschend. So kam es zuletzt bei den «AAA»-Tech-Giganten Alphabet, Amazon und Apple zu Enttäuschungen. Bei der Google-Mutter Alphabet sorgte eine Flaute im Online-Werbemarkt für ein schwächer als erwartetes Geschäft im Schlussviertel 2022. Bei Apple waren es vor allem Corona-bedingte Produktionsausfälle in China, die dafür sorgten, dass der Kultkonzern erstmals seit 2016 mit seinem ausgewiesenen Gewinn unter den Prognosen lag.
Der weltgrösste Online-Händler Amazon konnte zwar im Weihnachtsquartal trotz Inflations- und Rezessionssorgen mehr erlösen, als Marktteilnehmer auf dem Zettel hatten, jedoch blieb der Ausblick auf das Auftakt-Vierteljahr 2023 hinter den Erwartungen zurück. Das Unternehmen geht von einem Umsatz von 121 bis 126 Milliarden US-Dollar und einem operativen Gewinn zwischen null und vier Milliarden aus. Zum Vergleich: Im Vorjahreszeitraum wurden Erlöse von 116 Milliarden US-Dollar sowie ein Ergebnis von 3,7 Milliarden ausgewiesen.
…und einzelnen positiven Überraschungen
Allerdings gibt es auch positive Nachrichten aus den Reihen der Big Techs, allen voran von Meta Platforms. Der früher als Facebook firmierende Konzern musste zwar ebenfalls wie Alphabet aufgrund einer Abkühlung im Anzeigenmarkt einen Umsatz- und Gewinnrückgang im vierten Quartal 2022 hinnehmen, am Markt wurden aber höhere Abschläge erwartet. Die Aktie sprang nach der Veröffentlichung rund ein Fünftel nach oben und damit so stark wie zuletzt vor neun Jahren. Positiv kam hinzu, dass Gründer und CEO Mark Zuckerberg seinen Fokus verstärkt auf die Profitabilität richtet. Dazu beitragen sollen unter anderem weitere Kostensenkungen. 2023 wird dem CEO zufolge ein «Jahr der Effizienz» werden.
Doch auch wenn Meta seinen Gürtel in Zukunft enger schnallt, treibt der Konzern seine digitalen Welten, im Fachjargon «Metaverse» genannt, weiter voran. Zudem erwähnte Zuckerberg das KI-Programm Chat GPT und bezeichnete die Software als «spannenden Bereich». Ende Februar hat Meta mit «LLaMA» sein eigenes KI-Projekt vorgestellt. Vorerst soll die Anwendung Forscher in ihrer Arbeit unterstützen, um die Funktionsweise des Modells besser zu verstehen und anpassen zu können, indem der Quellcode mehr oder weniger öffentlich verfügbar ist.
Wettlauf um einen Megatrend
Apropos KI, auch Alphabet (Google’s Mutterkonzern) möchte hier ein gehöriges Wort mitreden. Google arbeitet bereits seit längerem an einem Machine-Learning-System für seine Suchfunktion und plant bereits «sehr bald» intelligente Sprachsysteme unter anderem zur Websuche einzusetzen. Das neuronale Sprachmodell, das über mehrere Jahre entwickelt und an Texten und Dialogen trainiert wurde, läuft unter dem Namen «Bard» und kann laut Google-Chef Sundar Pichai die «volle Bandbreite des Weltwissens mit der Macht, Intelligenz und Kreativität unserer Sprachmodelle» kombinieren.
Auf der KI-Welle reitet derweil auch Microsoft. Der Konzern kündigte im Januar an, weitere Milliarden in den Chat GPT-Erfinder OpenAI zu investieren. Darüber hinaus möchte der Softwareriese Chat GPT in seine Dienste wie das Office-Paket, die Besprechungssoftware Teams und die Suchmaschine Bing integrieren und mit letzterem eine ernsthafte Alternative zu den Suchalgorithmen von Google bieten. Bereits im Juni wird der Chatbot im Premium-Dienst von Teams enthalten sein und kann dann automatische Notizen generieren, Aufgaben empfehlen und bei der Erstellung von Vorlagen helfen. Mit den Bemühungen signalisiert Microsoft seine Ambitionen, die Führung in den Verbrauchertechnologiemärkten zurückzuerobern.
Das Unternehmen muss sich allerdings auch etwas einfallen lassen, um das bisherige Wachstum beizubehalten. Ebenso wie die oben genannten AAA-Börsenriesen schrammte der 1975 von Bill Gates geründete Konzern ebenfalls zuletzt an den Erwartungen vorbei. Zum Jahresende 2022 wies Microsoft das schwächste Wachstum seit mehr als sechs Jahren aus. Der Umsatz erhöhte sich lediglich um zwei Prozent, der Nettogewinn tauchte sogar im Jahresvergleich um zwölf Prozent ab. Ein Lichtblick bildet das zukunftsträchtige Cloud-Geschäft, das um knapp ein Drittel expandierte.
Investieren mit angezogener Handbremse
Die Tech-Konzerne bleiben angesichts der sich zuletzt verschlechternden Wachstumsaussichten nicht untätig. Um die Renditen in Schwung zu halten, haben bereits zahlreiche Unternehmen wie Amazon, Meta, Microsoft, Twitter und Alphabet einen umfangreichen Stellenabbau angekündigt. Die Einsparungen könnten sich schon bald bemerkbar machen, zumal zahlreiche Experten davon ausgehen, dass der konjunkturelle Gegenwind in der zweiten Jahreshälfte nachlassen wird. Das spiegelt sich auch in den Prognosen der Analysten wider: Während für das erste Quartal bei den IT-Unternehmen im S&P 500 noch mit einem Gewinnrückgang um 12,2 Prozent gerechnet wird, dürften die Ergebnisse im Gesamtjahr ein kleines Plus um ein Prozent aufweisen. 2024 soll dann das Wachstum mit 11,8 Prozent nicht nur wieder spürbar anziehen, sondern auch die des Gesamtmarktes, gemessen am S&P 500, übertreffen.
Die übergeordnete Richtung für die Tech-Werte dürfte jedoch die Entwicklung der Kapitalmarktzinsen vorgeben. Noch gibt es diesbezüglich keine endgültige Entwarnung seitens der US-Notenbank. Bis alle Unsicherheiten vom Tisch sind, könnten sich die Aktien also durchaus nochmal eine Verschnaufpause gönnen. An ihrer letzten Sitzung hat die US-Notenbank (Fed) den Leitzins um 0,25% auf eine Spanne von 4,75-5% erhöht. Die Fed ist weiterhin bemüht, die Inflation einzudämmen. Allerdings soll der Höhepunkt bald erreicht werden. Gemäss den Erwartungen der 19 geldpolitischen Entscheidungsträgern der Fed beträgt der Medianwert der Zinsniveaus Ende 2023 5,1% (Stand 22.03.2023).
In diesem Umfeld macht es möglicherweise Sinn, sich vorerst renditeoptimiert in dem Segment zu engagieren. Mit ausgesuchten Barrier Reverse Convertibles lassen sich bereits bei seitwärts tendierenden beziehungsweise moderat fallenden Kursen attraktive Renditen erzielen.
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