Renditeoptimierung in Seitwärtsphasen: Reverse Convertible mit kurzer Laufzeit auf KI-Aktien

Die Künstliche Intelligenz und die vielen Möglichkeiten, die sich rund um KI ergeben, halten Unternehmen auf Trab. Viele Unternehmen aus verschiedensten Branchen überlegen sich, wie sie auf den fahrenden Zug aufspringen können und die KI für sich und das operative Geschäft nützlich machen können. Die vorstellbaren Anwendungsbereiche der KI-Modelle sind allerdings vielfältig und müssen zum Teil erst noch erschlossen werden. KI-Pionier Open AI veröffentlich so erst kürzlich die neueste Generation von ChatGPT (GPT-5). Dem CEO der Firma Sam Altmann nach soll die neueste Version noch adäquatere Ergebnisse liefern. Zusätzlich gehört Programmieren, Texte erstellen und noch komplexere Aufgabenerfüllung zu den Funktionalitäten, die die neueste KI-Version offerieren soll. Dementsprechend könnten so manche bislang etablierte Wertschöpfungskette in dem ein oder anderen Bereich ins Wanken kommen und sich dem neuesten technologischen Fortschritt beugen müssen. Schon jetzt setzen grosse US-Unternehmen auf die Fähigkeiten der Künstlichen Intelligenz und nutzen diese schon ausgiebig in diversen Unternehmensbereichen.  

Der amerikanische Online-Händler Amazon verwendet KI, um Kundenerlebnisse und die prozessuale Effizienz in vielen Bereichen seines Geschäftsmodells zu optimieren. Der auf Kundendaten und bisherigem Kaufverhalten basierende Empfehlungsalgorithmus, verwendet beispielsweise KI um noch bessere, personalisierte und auf die Kundenbedürfnisse zugeschnittene Produktempfehlungen abgeben zu können. Darüber hinaus setzt Amazon KI in seiner Cloud-Plattform AWS (Amazon Web Services) ein. Aber auch in der Logistik, etwa bei der Optimierung von Lieferketten und der Steuerung von Lagerrobotern oder bei dem sprachgesteuerten Assistenten «Alexa», findet KI ihren Einsatz. 

Die Muttergesellschaft von Google, «Alphabet», nimmt eine Vorreiterrolle (ähnlich wie Open AI) bei der Entwicklung von KI-Technologie ein. So setzt das Unternehmen auf deren Einsatz in der Google-Suchfunktion, Google Translate oder Google Maps. Dies soll Anwendern dabei helfen noch präzisere und personalisierte Ergebnisse zu erhalten. Zudem treibt Alphabet die KI-Entwicklung in Bereichen wie autonomes Fahren (Waymo) und Gesundheitsforschung voran, wo KI zur Analyse medizinischer Daten und zur Verbesserung von Diagnosen eingesetzt wird.

Softwareanbieter Adobe nutzt KI, um die Produktivität und Kreativität seiner Nutzer in den angebotenen Applikationen zu steigern. So können Aufgaben wie Bildbearbeitung, Videoerstellung und Datenanalyse mit Adobe Sensei, der hauseigenen KI- und maschinellen Lernplattform, automatisiert werden. Diese Anwendungen machen Adobe zu einem wichtigen Akteur in der Verbindung von KI und kreativer Technologie.

Der Sektor rund um die Künstliche Intelligenz hat in den letzten Jahren von dem Hype profitiert und markierte zuletzt Höchststände bei der Kursentwicklung. Allerdings zeichnen sich einige der prominentesten KI-Aktien auch durch eine historisch hohe Schwankungsbreite (Volatilität) aus, was sie als Basiswerte für Strukturierte Produkte wie Reverse Convertibles interessant macht. Eine hohe Volatilität bei den Basiswerten führt zu steigenden Optionsprämien, was wiederum höhere Coupons bei einem Reverse Convertible ermöglicht. Dies liegt daran, dass ein zentraler Bestandteil dieser Produkte der implizite Verkauf einer Put-Option ist, deren Wert bei höherer Volatilität zunimmt. Im Gegensatz dazu birgt eine höhere Volatilität auf der anderen Seite auch das Risiko, dass der Kurs der zugrunde liegenden Aktie während der Laufzeit unter den Ausübungspreis (Strike) fällt. In einem solchen Fall würden Anleger die Aktie zum reduzierten Ausübungspreis (80 Prozent) erhalten. Bei einer negativen Kursentwicklung ist der potenzielle Verlust, der mit einem Reverse Convertible erlitten werden kann, vergleichbar mit dem der Direktanlage in die betreffende Aktie. Allerdings mit dem Unterschied, dass bei dem Reverse Convertible Anleger noch in den Genuss der Zahlung eines Coupons kommen. Da in so einem Fall die Aktie geliefert werden könnte, sollten Anleger dazu bereit sein, im Falle eines Falles, die betreffende Aktie in ihrem Depot zu halten. 

Der Coupon bei einem Reverse Convertibles bietet Anlegern die Möglichkeit eine positive Rendite (Maximalrendite) zu erwirtschaften, ohne auf steigende Aktienkurse bei den zugrundeliegenden Basiswerten angewiesen zu sein. Angesichts der zuletzt starken Kursgewinne vieler KI-Aktien und den damit verbundenen teilweise hohen Bewertungen, könnte das Aufwärtspotenzial einzelner Werte vorrübergehend begrenzt sein, während das Risiko einer Kurskorrektur zunehmen könnte. Reverse Convertibles ermöglichen es Anlegern, von einem attraktiven Coupon zu profitieren, während seitwärtstendierende oder leicht fallende Kursverläufe durch den tief angesetzten Ausübungspreis abgefedert werden. Entscheidend für die Rückzahlung am Laufzeitende des Reverse Convertibles ist, ob der Kurs des schlechtesten Performers unter den Basiswerten am Ende der Laufzeit oberhalb seines Ausübungspreises sein wird. Dies macht sie besonders geeignet für Szenarien, in denen Anlegern mit seitwärts tendieren oder leicht korrigieren Kursen (bis zur Höhe des Ausübungspreises) bei den zugrundeliegenden Basiswerten rechnen. Zusätzlich hat die Emittentin das Recht auf vorzeitige Rückzahlung des Produkts (frühestens nach 6 Monaten) gemäss den Bestimmungen, wofür Anleger in Form eines höheren Coupons entschädigt werden. Zusammenfassend bieten Reverse Convertibles auf KI-Aktien eine attraktive Möglichkeit, von der Volatilität des KI-Sektors zu profitieren, während das Risiko durch den reduzierten Ausübungspreis begrenzt wird.

Reverse Convertibles zeichnen sich durch einen Coupon sowie eine bedingte Rückzahlung zum Nennwert aus. Bei einem Callable Reverse Convertible hat die Emittentin das Recht auf vorzeitige Rückzahlung des Produkts. Hat während der Laufzeit keine vorzeitige Rückzahlung stattgefunden, erfolgt die Rückzahlung am Ende der Laufzeit in Abhängigkeit von der Schlussfixierung der jeweiligen Basiswerte. Liegen bei Schlussfixierung alle Basiswerte über oder auf ihrem jeweiligen Ausübungspreise, erfolgt eine Rückzahlung zum Nennwert. Wenn jedoch die Schlussfixierung von mindestens einem Basiswert unterhalb des Ausübungspreises liegt, erhält der Anleger die Lieferung des Basiswerts mit der schlechtesten Wertentwicklung oder eine Barabgeltung.

Weitere Informationen und Hinweise zu Reverse Convertibles finden Sie unter Know-How auf Vontobel Markets. Diejenigen, die lieber zuhören, statt zu lesen, können sich auch unser kurzes Erklärvideo zum Produkttyp ansehen.