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Könnte die Verteidigungsindustrie an Bedeutung gewinnen?

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4. März 2025 | 4 Minuten zu lesen
Flugzeug auf der Startbahn - Headerimage

Jahrelang war die globale Abrüstung ein zentraler Punkt auf der Agenda der internationalen Politik. Doch geopolitische Krisen, insbesondere der Konflikt in der Ukraine, haben das Blatt gewendet und die Nachfrage nach Rüstungsgütern wieder angefacht. Angesichts der schmerzhaften Erkenntnis, wie zerbrechlich der Frieden sein kann, sind die Forderungen nach verstärkten Verteidigungsmaßnahmen lauter geworden. Als Reaktion darauf haben verschiedene Länder angekündigt, in ihre Rüstungsindustrie und Verteidigungskapazitäten zu investieren, um ihre teilweise veraltete Infrastruktur zu erneuern und zu modernisieren.

Münchener Sicherheitskonferenz lässt Fragen offen

Vom 14. – 16. Februar fand im Bayerischen Hof in München bereits die 61. Münchener Sicherheitskonferenz statt. Im Rahmen dieses Aufeinandertreffens führender politischer und militärischer Entscheidungsträger wurden im Vorfeld erhitzte Debatten hinsichtlich außenpolitischer- und sicherheitspolitischer Fragestellungen erwartet. Schließlich fand die diesjährige Sicherheitskonferenz vor dem Hintergrund des bereits mehr als drei Jahre andauernden Russland-Ukraine-Konflikts statt. Auf der Agenda fanden sich Themen wie regionale Konflikte und globale Krisen, die transatlantische Partnerschaft sowie die Rolle Europas in der Welt. Genau diese wurde von US-Vizepräsident J.D. Vance in seiner Rede in Frage gestellt, indem er Zweifel daran äußerte, ob die USA und Europa noch dieselben Ziele und Werte vertreten würden. Diese deutliche und kritische Offenheit auf europäischer Bühne wirft Fragen zum Zustand des transatlantischen Bündnisses und der gemeinsamen Interessen auf. Europas Bestreben nach starken transatlantischen Beziehungen zu den USA dürfte weiterhin ausgeprägt bleiben, da dies für die Vertretung von globalen Sicherheitsinteressen eine entscheidende Rolle spielt. Welchen Einfluss aber die zum Teil divergierenden Interessen auf die zukünftige Innen- und Außenpolitik einzelner NATO-Staaten haben werden, bleibt abzuwarten. 

Die Rolle der NATO und die Bedeutung des Zwei-Prozent-Ziels

Die Nordatlantikpakt-Organisation (NATO) zählt zu den größten Staatenbündnissen der Welt. Über 80 Jahre hinweg haben die NATO und die USA maßgeblich zur Friedenssicherung in Europa beigetragen. Doch seit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine hat sich die Realität, in der wir leben, verändert. Der Frieden ist fragiler geworden und keineswegs mehr eine Selbstverständlichkeit. Zudem könnten sich verändernde politische Agenden und Interessen sowie daraus resultierende Friktionen und Divergenzen n dazu führen, dass einige Staaten ihre eigene Sicherheitspolitik überdenken.

Noch vor seiner offiziellen Amtseinführung forderte der designierte US-Präsident Donald Trump die NATO-Mitgliedsstaaten dazu auf, ihre Verteidigungsbudgets deutlich zu erhöhen. Er hatte schon länger kritisiert, dass einige Staaten das sogenannte Zwei-Prozent-Ziel unterschreiten, und warf ihnen unzureichende Investitionen in ihre Verteidigungsinfrastruktur vor. Dieses Ziel, welches besagt, dass jeder NATO-Staat 2 Prozent seines Bruttoinlandprodukts (BIP) für Verteidigung ausgeben sollte, wurde erstmals 2014 auf dem NATO-Gipfel in Wales verbindlich vereinbart. Der damalige Gipfel stand bereits unter dem starken Einfluss der Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim durch Russland. Die Vereinbarung enthielt zudem die Abmachung, dass diejenigen Staaten, die das Zwei-Prozent-Ziel noch nicht erreichen, diese Zielmarke innerhalb der nächsten zehn Jahre anstreben sollten. Während die Verteidigungsinvestitionen der USA in den letzten Jahren stets über dem gesetzten NATO-Ziel lagen, unterschritten die Investitionen diverser europäischer Länder das Ziel deutlich.

Steigende Ausgaben für die Verteidigungsindustrie

Angesichts der geopolitischen Spannungen und anhaltenden internationalen Bedrohungslagen in verschiedenen Teilen der Welt ist ein Anstieg der Verteidigungsausgaben zu erwarten. Im Jahr 2024 verzeichnete die europäische Verteidigungsindustrie einen Umsatzanstieg von 17 Prozent, wie der Europäische Verband der Luftfahrt-, Raumfahrt- und Verteidigungsindustrie (AeroSpace and Defence Industries Association of Europe, ASD) berichtet. Dieser Aufwärtstrend könnte sich angesichts der aktuellen geopolitischen Lage fortsetzen. Seit dem russischen Angriff auf die Ukraine im Februar 2022 haben viele NATO-Mitglieder ihre Militärausgaben deutlich erhöht. Ein aktueller Bericht der NATO zeigt, dass im laufenden Jahr voraussichtlich 23 der 32 Bündnispartner das Zwei-Prozent-Ziel erreichen werden. Die Militärausgaben Deutschlands beliefen sich 2023 auf 61,1 Milliarden US-Dollar, was einer Steigerung von 48 Prozent gegenüber 2022 und 14 Prozent gegenüber dem Jahr vor Ausbruch des Ukrainekonflikts entspricht. Für das Jahr 2024 meldete Deutschland erstmals Verteidigungsausgaben in Höhe der NATO-Vorgabe. Allerdings wurde dieser rechnerische Wert von 2,12 Prozent nur durch die Bereitstellung eines Sondervermögens von 100 Milliarden Euro erreicht. In den folgenden Jahren müsste der Etat allerdings deutlich steigen, um dieses Niveau aufrechtzuerhalten. Hinzu kommt, dass Erhöhungen der Verteidigungsbudgets oft erst mit einiger Verzögerung operative Wirkung zeigen.

Grafik: Weltweite Militärausgaben haben sich seit Anfang der 90er Jahre fast verdoppelt

Die Bedeutung der Raumfahrtechnologie für die Verteidigungs- und Sicherheitspolitik

Die Luft- und Raumfahrtindustrie spielt eine entscheidende Rolle in der globalen Verteidigungs- und Sicherheitspolitik. Sie umfasst unter anderem die Produktion von Flugzeugen, Satelliten, Raketen und anderen Fluggeräten, die für militärische Zwecke genutzt werden können. Diese Technologien, in Kombination mit der Überwachung des Luftraums, sind für eine effektive und glaubwürdige militärische Verteidigung unerlässlich. Technologischer Fortschritt und regelmäßige Investitionen in die Infrastruktur sollen eine gewisse militärische Überlegenheit suggerieren und dienen vor allem der glaubwürdigen Abschreckung. Zudem ist der Luftraum für die Überwachung und Aufklärung mittels Satelliten oder Drohnen von entscheidender Bedeutung. Potenzielle Bedrohungen sollten frühzeitig erkannt werden, um ernsthafte Sicherheitsprobleme zu vermeiden. Eine zuverlässige und abhörsichere Kommunikation ist ebenfalls wichtig für die Koordinierung von grenzüberschreitenden Verteidigungsmaßnahmen und für diplomatische Verhandlungen. Mit der zunehmenden Bedeutung des Weltraums für die nationale Sicherheit und Verteidigung gewinnen auch Technologien zur Sicherung des Weltraums an Bedeutung.

Indexkonzept des Solactive Europe Aerospace and Defense Index

Hier setzt die Idee des Solactive Europe Aerospace and Defense Index an, der von der Solactive AG berechnet wird. Der Index verfolgt die Kursentwicklung eines Aktienportfolios von Unternehmen, die in der Luft- und Raumfahrt- und Verteidigungsindustrie tätig sind.

Der Fokus Europas, die eigene Verteidigungsinfrastruktur weiter aufzubauen und mangelnde Investitionen nachzuholen, könnte für die europäische Luftfahrt- und Verteidigungsindustrie interessante Möglichkeiten und zugleich Chancen für Anleger bieten. Der Nachholbedarf in Europas Verteidigungsindustrie könnte dabei zu steigenden Investitionen in Ausbildung, Infrastruktur, Vorräte, Fahrzeuge und Frühwarnsystemen führen. Hochtechnologie und Innovation sind entscheidend bei der modernsten Militärtechnik und für eine effiziente Verteidigungsstrategie. Aber auch die Ausweitung von Herstellungskapazitäten sowie die Wartung und Ersatz bereits in die Jahre gekommener Infrastruktur könnten sich positiv auf die Wachstumsaussichten auswirken. 

Solactive Europe Aerospace and Defense Index - Indexkonzept

Das Partizipationszertifikat auf den Solactive Europe Aerospace and Defense Index ermöglicht es Anlegern, mit nur einer Transaktion in die nach Marktkapitalisierung zehn größten europäischen Unternehmen aus der Luftfahrt und Verteidigungsindustrie zu investieren. Für die Verwaltung des Produkts fällt eine Managementgebühr von 0,80% p.a. an.

Index Zusammensetzung Solactive Europe Aerospace and Defense Index

Lizenzhinweis und Haftungsausschluss

Solactive AG («Solactive») ist die Lizenzgeberin des Solactive Europe Aerospace and Defense Index (des «Index»). Die Finanzinstrumente, die auf dem Index basieren, werden von Solactive in keiner Weise gesponsert, gebilligt, beworben oder verkauft und Solactive gibt keine ausdrückliche oder stillschweigende Zusicherung, Garantie oder Gewährleistung in Bezug auf: (a) die Ratsamkeit, in die Finanzinstrumente zu investieren; (b) die Qualität, Genauigkeit und/ oder Vollständigkeit des Index; und/oder (c) die Ergebnisse, die eine natürliche oder juristische Person durch die Verwendung des Index erhält oder erhalten wird. Solactive übernimmt keine Garantie für die Richtigkeit und/oder Vollständigkeit des Index und haftet nicht für etwaige Fehler oder Auslassungen in Bezug auf den Index. Unbeschadet der Verpflichtungen der Solactive gegenüber ihren Lizenznehmern behält sich Solactive das Recht vor, die Berechnungs- oder Veröffentlichungsmethoden in Bezug auf den Index zu ändern, und Solactive haftet nicht für eine fehlerhafte Berechnungen oder eine falsche, verzögerte oder unterbrochene Veröffentlichungen in Bezug auf den Index. Solactive haftet nicht für entstandene Verluste oder Schäden jeglicher Art, einschliesslich etwa entgangenem Gewinn oder Geschäftsausfall oder besondere, beiläufig entstandene, indirekte oder andere Folgeschäden, die durch die Nutzung (oder die Unmöglichkeit der Nutzung) des Index erlitten wurden oder entstanden sind.

Risiken

Emittenten- / Bonitätsrisiko:

Anleger sind dem Risiko ausgesetzt, dass Emittent und Garant ihre Verpflichtungen aus dem Produkt und der Garantie - beispielsweise im Falle einer Insolvenz (Zahlungsunfähigkeit / Überschuldung) oder einer behördlichen Anordnung von Abwicklungsmaßnahmen - nicht erfüllen können. Eine solche Anordnung durch eine Abwicklungsbehörde kann im Falle einer Krise des Garanten auch im Vorfeld eines Insolvenzverfahrens ergehen. Ein Totalverlust des eingesetzten Kapitals ist möglich. Das Produkt unterliegt als Schuldverschreibung keiner Einlagensicherung.

Marktrisiko / Preisänderungsrisiko:

Der Wert des Zertifikats kann während der Laufzeit durch die marktpreisbestimmenden Faktoren auch deutlich unter den Erwerbspreis fallen, wenn der Wert des Basiswerts fällt.

Währungsrisiko:

Da die Währung des als Basiswert zugrundeliegenden Index nicht Euro ist und der Index Aktien und Wertpapiere enthält, die in anderen Währungen notieren (z.B. US-Dollar), hängt der Wert des Zertifikats auch vom Umrechnungskurs zwischen der jeweiligen Fremdwährung (z.B. US-Dollar) und Euro (Währung des Zertifikats) ab. Dadurch kann der Wert des Zertifikats (in Euro) über die Laufzeit erheblich schwanken.

Wichtige Hinweise:

Diese Information ist weder eine Anlageberatung noch eine Anlagestrategie- oder Anlageempfehlung, sondern Werbung. Die vollständigen Angaben zu den Wertpapieren, insbesondere zur Struktur und zu den mit einer Investition verbundenen Risiken, sind in dem Basisprospekt, nebst etwaiger Nachträge, sowie den jeweiligen Endgültigen Bedingungen beschrieben. Der Basisprospekt und die Endgültigen Bedingungen stellen das allein verbindliche Verkaufsdokument der Wertpapiere dar. Es wird empfohlen, dass potenzielle Anleger diese Dokumente lesen, bevor sie eine Anlageentscheidung treffen, um die potenziellen Risiken und Chancen der Entscheidung, in die Wertpapiere zu investieren, vollständig zu verstehen. Die Dokumente sowie das Basisinformationsblatt sind auf der Internetseite des Emittenten, Vontobel Financial Products GmbH, Bockenheimer Landstraße 24, 60323 Frankfurt am Main, Deutschland, unter prospectus.vontobel.com veröffentlicht und werden beim Emittenten zur kostenlosen Ausgabe bereitgehalten. Die Billigung des Prospekts ist nicht als Befürwortung der angebotenen oder zum Handel an einem geregelten Markt zugelassenen Wertpapiere zu verstehen. Bei den Wertpapieren handelt es sich um Produkte, die nicht einfach sind und schwer zu verstehen sein können. In dieser Information sind Angaben enthalten, die sich auf die Vergangenheit beziehen. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für künftige Ergebnisse.