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Rückblick 2024 und Recovery-Strategien

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Vontobel Markets
15. Jan. 2025 | 4 Minuten zu lesen
Mann auf Berg

Das Anlagejahr 2024 ist zu Ende. Während manche Assetklassen und Einzelunternehmen stark performt haben, gab es wie in jedem Jahr auch 2024 wieder Unternehmen, die auf schwierige zwölf Monate zurückblicken. Hat man als Anleger so eine Aktie im Depot oder wird diese bald eingeliefert bekommen, kann anhand einer Recovery-Strategie versucht werden, erlittene Kursverluste wieder aufzuholen. Welche Möglichkeiten es dafür gibt, erfahren Sie hier!

Der DAX in der Retrospektive

Auch im Börsenjahr 2024 gab es auf dem deutschen Aktienmarkt wieder Gewinner und Verlierer. Die beste Performance im vergangenen Jahr erzielte Siemens Energy (+324%). Der Rüstungskonzern Rheinmetall (+105%) legte eine Verdopplung im vergangenen Jahr hin. Auch die Performance des Softwareunternehmens SAP (+72%) konnte überzeugen. Insgesamt haben 24 der 40 deutschen Blue Chips eine positive Performance im vergangenen Jahr aufweisen können. Am unteren Ende stand mit Abstand der Agrarchemie- und Pharmakonzern Bayer, welcher rund 44% seines Aktienkurses verlor.

Trotz der Tatsache, dass die deutsche Wirtschaft eigentlich in der Krise steckt, konnte der DAX im vergangenen Jahr die 20.000 Punkte erobern und schloss mit 18% im Plus. Besonders befeuert wurde diese Entwicklung durch die starke Performance von Unternehmen aus dem Bereich erneuerbare Energien sowie der Software- und Rüstungsindustrie, die von globalen Megatrends profitierten.

Probleme gibt es allerdings in den unterschiedlichsten Bereichen. Unternehmen in der Chemie-, Metall- und Automobilindustrie streichen Stellen. Gerade die Autoindustrie, welche immer als das Aushängeschild der deutschen Wirtschaft galt, kämpft mit Problemen. So übernimmt China immer mehr Marktanteile im Sektor der E-Mobilität, und auch insgesamt sank der Absatz der deutschen Automobilsparte. Alle deutschen Automobilunternehmen, welche im DAX gelistet sind, haben auf Jahressicht verloren. Die Zukunft wird sich zeigen, inwieweit die deutschen Automarken den Absatzrückgang wieder ausgleichen können.

Auch Unternehmen aus der Chemiebranche zählen zu den Verlierern im DAX. Der Konzern Brenntag, verlor im vergangenen Jahr 30% an Wert. Auch der Aktienkurs von Sartorius musste im Jahr 2024 einiges einbüßen, ganze 38% verlor das Unternehmen im vergangenen Jahr.

Entwicklung deutscher Basiswerte in den letzten 5 Jahren

Deutsche Aktien 5 Jahre

Entwicklung deutscher Basiswerte im letzten Jahr

1 Jahres Kursentwicklung deutscher Werte

Das Europäische Börsenparkett

Der EUROSTOXX 50 schloss im vergangenen Jahr ebenfalls wie der deutsche Leitindex positiv ab – trotz der Regierungskrisen in Frankreich und Deutschland. Aus Deutschland kommt auch das Unternehmen, welches im vergangenen Jahr am besten im EUROSTOXX 50 performte. Es handelt sich um das Softwareunternehmen SAP, gefolgt von der italienischen Bank Unicredit (+54%), welche mit ihren Übernahmeplänen der deutschen Commerzbank im vergangenen Jahr für einige Aufregung, sowohl politisch als auch an der Börse sorgte. Zu den Top Performern zählt auch das französische Unternehmen Schneider Electric (+34%). Bayer (-44%) entwickelte sich auch im EUROSTOXX 50 am schlechtesten.

Die EZB-Leitzinsen wurden im vergangenen Jahr gesenkt, liegen aber mit 3 Prozent immer noch oberhalb des Niveaus, welches die EZB als neutral betrachtet. Aus diesem Grund werden von vielen Experten weitere Zinssenkungen erwartet. Zinssenkungen gelten im Normalfall als stimulierend für die Wirtschaft.

Europäische Aktien Performance letzte 5 Jahre

Entwicklung europäischer Basiswerte in dem letzten Jahr

Deutsche Basiswerte 1 Jahres Chart

Was tun, wenn schwächelnde Aktien die Barriere berührt haben?

Hat der Kurs einer Aktie in einer Multi Aktienanleihe mit Barriere die zugehörige Barriere berührt oder durchbrochen, müssen Anleger davon ausgehen, dass Sie die Aktie mit der schlechtesten Performance aus der Multi Aktienanleihe geliefert bekommen. Dies unter der Voraussetzung, dass sich der Kurs der Aktie bis zum Zeitpunkt der Schlussfixierung nicht wieder über den Basispreis erholt und somit alle in der Multi-Aktienanleihe enthaltenen Aktien oberhalb ihres jeweiligen Basispreises schließen. 

In der Regel wird ein Produkt, in dem eine Barriere Berührung stattgefunden hat, tiefer notieren als zum Zeitpunkt der Emission. Anleger haben nun folgende Möglichkeiten: 

1) Sie hoffen, dass sich die Aktie erholt und alle enthaltenen Basiswerte zum Zeitpunkt der Schlussfixierung oberhalb ihres Basispreises stehen, 

2) sie nehmen die Lieferung der Aktie mit der schlechtesten Performance in Kauf oder 

3) sie veräußern vorzeitig die Position und investieren das freigewordene Kapital in ein Recovery-Produkt. 

Die Idee des „Recovery“ (engl. für Erholung) zielt darauf ab, den Wertverlust durch die Barriere Berührung wieder aufzuholen in einem vernünftigen zeitlichen Horizont. 

Sollte man als Anleger weiterhin von der soliden Finanzlage und dem Geschäftsmodell des Unternehmens, in das man investieren möchte, überzeugt sein und auf eine baldige Erholung des ausgewählten Unternehmens hoffen, können eventuell in diesem Fall eines der folgenden strukturierten Wertpapiere eine interessante Anlagemöglichkeit darstellen.

Outperformance-Zertifikate

Outperformance-Zertifikate eignen sich dafür, überproportional an einer positiven Wertentwicklung des zugrundeliegenden Basiswertes zu partizipieren. Der Basispreis legt dabei den Punkt fest, ab dem die obere beziehungsweise untere Partizipation an der Kursentwicklung vom Basiswert greift. Oberhalb des Ausübungspreises partizipieren Anleger mit der oberen Partizipation (in der Regel größer als 1 und bis zu 4x). Auf diese Weise werden potenziell positive Kursentwicklungen ab dem Ausübungspreis um den Partizipationsfaktor entsprechend verstärkt. Unterhalb des Ausübungspreises hingegen partizipieren die Anleger im Umfang 1:1. Aufgrund der höheren Partizipation an einer positiven Kursentwicklung eignen sich Outperformance-Zertifikate prinzipiell auch dafür, um erlittene Kursrückschläge beziehungsweise Verluste (teilweise) schneller wieder aufzuholen. Hierbei spielt es keine Rolle, ob Anleger den Basiswert bereits im Depot haben oder ob der Basiswert beispielsweise aus einer Produktrückzahlung heraus angedient wird.

Durch Hinzufügen eines Caps (Begrenzung der Maximalrendite) kann die obere Partizipation häufig noch weiter verstärkt werden. Anleger sollten sich hier überlegen, welche Kursentwicklung grundsätzlich beim Basiswert erwartet wird und den Cap in entsprechender Höhe wählen. Grundsätzlich gilt der Zusammenhang, je höher der Cap, desto tiefer die obere Partizipation. Auch bei einem Outperformance-Zertifikat mit Cap partizipieren Anleger 1:1 an einer negativen Kursentwicklung des Basiswerts. Unabhängig davon, ob in der Version mit oder ohne Cap, in beiden Fällen partizipieren Anleger von einem Outperformance-Zertifikat bei negativer Kursentwicklung des Basiswerts an den Kursverlusten im selben Umfang wie Inhaber der Aktie. Allerdings müssen Anleger eines Outperformance-Zertifikates auf die Dividende verzichten. Mit dieser ermöglicht der Emittent nämlich die erhöhte Partizipation an potenziellen Kursgewinnen des Basiswerts.

Folgende Risiken sind zu beachten: Bei fallenden Kursen des Basiswerts können erhebliche Verluste auftreten. Darüber hinaus sind die Gewinnmöglichkeiten bei Outperformance-Zertifikaten mit Cap begrenzt, und es besteht stets das Risiko eines Ausfalls des Emittenten.

Den Know-How Beitrag finden Sie hier.

Payoff Diagramm Outperformance-Zertifikat mit Cap

Discount-Zertifikate mit Barriere

Eine weitere Möglichkeit, um Kursverluste wieder aufzuholen wäre der Erwerb eines Discount-Zertifikates mit Barriere. Diese Produkte werden mit einem tiefen Emissionspreis emittiert, der in der Nähe des Verkaufspreises des ursprünglichen Produktes mit Barriere Berührung liegt. Dies mit dem Ziel, so wenig wie möglich zusätzliches Kapital zu dem Veräußerungswert des ursprünglichen Produktes zu benötigen. Mit dem Discount-Zertifikat mit Barriere lässt sich die maximale Rendite erwirtschaften, wenn der Kurs der Aktie zum Zeitpunkt der Schlussfixierung oberhalb der Barriere schließt. Es genügt hierbei in der Regel also schon eine kleine Erholung der Aktie (je nach Höhe der gewählten europäischen Barriere), damit mit dem Produkt eine Rückzahlung des Nominalwertes erreicht werden könnte. 

Diese Strategie funktioniert dabei unabhängig davon, ob man den Basiswert mit den erlittenen Kursverlusten bereits im Depot hält oder ihn aus einer Produktrückzahlung geliefert bekommt. Der Grundgedanke bereits eine kleine Kurserholung mitzumachen, um die Maximalrendite herauszuholen könnte in beiden Fällen von großem Nutzen sein. 

Bei Discount-Zertifikaten begrenzt der „Cap“ die Kursgewinne nach oben, während gleichzeitig Risiken wie die Zahlungsfähigkeit des Emittenten, der von der Bank festgelegte Preis, und Verluste durch volatile Basiswerte bestehen. Zudem trägt der Anleger das volle Risiko des Basiswerts (z. B. Totalverlust bei Aktien), ohne Stimmrechte oder Dividenden zu erhalten. 

Payoff Diagramm Discount-Zertifikat mit Barriere

Risiken

Anleger sind dem Risiko ausgesetzt, dass Emittent und Garant ihre Verpflichtungen aus dem Produkt und der Garantie - beispielsweise im Falle einer Insolvenz (Zahlungsunfähigkeit / Überschuldung) oder einer behördlichen Anordnung von Abwicklungsmaßnahmen - nicht erfüllen können. Eine solche Anordnung durch eine Abwicklungsbehörde kann im Falle einer Krise des Garanten auch im Vorfeld eines Insolvenzverfahrens ergehen. Ein Totalverlust des eingesetzten Kapitals ist möglich. Das Produkt unterliegt als Schuldverschreibung keiner Einlagensicherung.

Die hierin genannten Zertifikate haben eine feste Laufzeit. Dies führt zur Beendigung der Anlage und Rückzahlung des aktuellen Werts zu dem bestimmten Termin. Die Zertifikate können nicht darüber hinaus gehalten werden. Es besteht kein Kapitalschutz für die hierin genannten Zertifikate.

Der Wert des Zertifikats kann während der Laufzeit durch die marktpreisbestimmenden Faktoren auch deutlich unter den Erwerbspreis fallen, wenn der Wert des Basiswerts fällt.

Protect Multi Aktienanleihen beziehen sich auf mehrere Basiswerte, womit der Grad der Abhängigkeit der Wertentwicklung der Basiswerte voneinander (sog. Korrelation) wesentlich für die Beurteilung des Risikos ist, dass mindestens ein Basiswert seine Barriere erreicht. Anleger sollten auch beachten, dass bei mehreren Basiswerten für die Bestimmung des Auszahlungsbetrags in der Regel der Basiswert maßgeblich ist, der sich während der Laufzeit der Wertpapiere am schlechtesten entwickelt hat (sogenannte Worst-of-Strukur), das heißt, dass das Risiko eines Verlustes des investierten Kapitals bei Worst-of-Strukturen wesentlich höher ist als bei Wertpapieren mit nur einem Basiswert.

Diese Information ist weder eine Anlageberatung noch eine Anlagestrategie- oder Anlageempfehlung, sondern Werbung. Die vollständigen Angaben zu den Wertpapieren, insbesondere zur Struktur und zu den mit einer Investition verbundenen Risiken, sind in dem Basisprospekt, nebst etwaiger Nachträge, sowie den jeweiligen Endgültigen Bedingungen beschrieben. Der Basisprospekt und die Endgültigen Bedingungen stellen das allein verbindliche Verkaufsdokument der Wertpapiere dar. Es wird empfohlen, dass potenzielle Anleger diese Dokumente lesen, bevor sie eine Anlageentscheidung treffen, um die potenziellen Risiken und Chancen der Entscheidung, in die Wertpapiere zu investieren, vollständig zu verstehen. Die Dokumente sowie das Basisinformationsblatt sind auf der Internetseite des Emittenten, Vontobel Financial Products GmbH, Bockenheimer Landstraße 24, 60323 Frankfurt am Main, Deutschland, unter prospectus.vontobel.com veröffentlicht und werden beim Emittenten zur kostenlosen Ausgabe bereitgehalten. Die Billigung des Prospekts ist nicht als Befürwortung der angebotenen oder zum Handel an einem geregelten Markt zugelassenen Wertpapiere zu verstehen. Bei den Wertpapieren handelt es sich um Produkte, die nicht einfach sind und schwer zu verstehen sein können. In dieser Information sind Angaben enthalten, die sich auf die Vergangenheit beziehen. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für künftige Ergebnisse.