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Deutschlands Gewinner der neuen Klimaziele

8. Juni 2021 | 5 Minuten zu lesen

Mit milliardenschweren Investitionsprogrammen wollen Europa und die USA den Weg zur CO2-Neutralität beschreiten. Für einige deutsche Unternehmen könnte sich daraus ein erhebliches Ertragspotenzial ergeben.

Die Welt macht Tempo bei der ökologischen und digitalen Transformation der Industrie

Im April dieses Jahres hat sich die Europäische Union auf verschärfte Klimaziele geeinigt: Statt um 40% soll der CO2-Ausstoß bis 2030 um mindestens 55% gesenkt werden. Bis 2050 will die EU klimaneutral sein, um die globale Erderwärmung auf 1.5 Grad Celsius zu begrenzen. Um dieses Ziel zu erreichen, sind in den nächsten 30 Jahren ein umfassender Umbau der Wirtschaft hin zu erneuerbaren Energien und Produktionsmethoden ohne Abgase notwendig. Die Klimaneutralität hat sich auch die neue Regierung in Washington auf die Fahne geschrieben. Präsident Biden machte nicht nur den Austritt seines Vorgängers aus dem Pariser Klimaabkommen rückgängig. Um das Erreichen der CO2-Neutralität zu gewährleisten, sind staatliche Investitionen in Höhe von fast zwei Billionen US-Dollar über die nächsten zehn Jahre geplant.

Deutschland zündet den Turbo

Nicht nur die Weltpolitik beschäftigt sich mit dem Klimawandel. Auch für die nationalen Entscheidungsträger in Deutschland ist das Thema derzeit hochbrisant. Schließlich hatte das Bundesverfassungsgericht im April die bisherigen Klimaschutzmaßnahmen der Bundesrepublik als unzureichend gerügt und die Regierung dazu verpflichtet, bis Ende 2022 Maßnahmen zum Erreichen der Klimaziele darzulegen. Als Reaktion auf den Entschied aus Karlsruhe will Deutschland Regierungskreisen zufolge seine Klimaziele bis 2030 sogar auf einen 65% geringeren CO2-Ausstßs ausrichten. Nicht nur Grünen-Kanzlerkandidatin Baerbock sieht das Urteil als «historische Entscheidung» und «die nächsten Jahre als entscheidend für konsequentes Handeln». Auch CDU-Kanzlerkandidat Armin Laschet fordert, dass «ambitio-nierter Klimaschutz und Nachhaltigkeit überall oben auf der Agenda stehen müssen».

Schöne Worte in einem durch den Wahlkampf dominierten Umfeld? Zweifellos befindet sich Deutschland im Wahlkampfjahr. Dass «die Grünen» in den Wahlumfragen derzeit Kopf an Kopf mit der Union liegen, dürfte so manchem CDU-Politiker die Schweißperlen auf die Stirn treiben. Doch das wachsende Umweltbewusstsein in der Bevölkerung ist nicht von der Hand zu weisen. So ergab eine Umfrage des Umweltbundesamtes, dass für zwei Drittel der Bevölkerung der Umwelt- und Klimaschutz eine grundlegende Bedingung darstellt, um Zukunftsaufgaben bewältigen zu können. Die Gestaltung und Umsetzung der «Fahrpläne» zur Dekarbonisierung dürfte somit - unabhängig vom Ausgang der Wahlen – tatsächlich «überall oben auf der Agenda stehen». Die Gestaltung und Umsetzung der «Fahrpläne» zur Dekarbonisierung dürfte somit - unabhängig vom Ausgang der Wahlen – tatsächlich «überall oben auf der Agenda stehen».

Stimmen aus der Wirtschaft

Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) sieht diese politischen Entwicklungen als «absolut im Interesse der Industrie», denn sie schafften «Klarheit und Planungssicherheit für Unternehmen, neue Technologien zu entwickeln und massiv zu investieren». Eine vorausschauende, langfristiger ausgerichtete Energiepolitik im Sinne des Pariser Abkommens wird den Ausbau der erneuerbaren Energien, den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft sowie eine klimaneutrale Mobilität und Wärmeversorgung unumgänglich machen.

Weshalb deutsche Unternehmen von der Klimawende profitieren könnten

Siemens ist nur eines von mehreren deutschen Unternehmen, mit dem amerikanische Firmen und Städte zusammenarbeiten, um den CO2-Ausstoß zu reduzieren. Die USA-Chefin des deutschen Elektrotechnologiekonzerns, Barbara Humpton, erwartet, dass sich dieses Geschäft nun stark beschleunigt. Ob erneuerbare Energien, E-Autos, Mini-Stromnetze oder Verkehr – in jedem Bereich rechnet sie mit mehr Aufträgen. Und mit ihrem Optimismus ist sie nicht allein. Denn gerade beim Klimaschutz haben deutsche Unternehmen die Nase vorn und können Know-how vorweisen, das den Amerikanern noch fehlt.

Deutsche Unternehmen als Know-how Lieferanten für erneuerbare Energien

Ein weiteres Beispiel hierfür liefert der vor der Küste Virginias geplante Aufbau des größten Offshore-Windparks der USA. Bereits heute zählt die deutsche Windbranche Amerika zu ihren wichtigsten Exportmärkten. Entsprechend rechnet nicht nur der Hamburger Turbinenhersteller Nordex mit großen Auftragseingängen. Auch der Versorger RWE, der im Bundesstaat Georgia bereits Ende 2020 mit dem Bau eines Mega-Solarparks begonnen hat, sieht sich bestens positioniert. Carsten Rolle, der beim Bund Deutscher Industrie (BDI) für Energie- und Klimapolitik zuständig ist, bestätigt: «Bei der Integration volatiler Stromerzeugungsquellen wie Wind und Sonne in ein sicheres System gibt es in Deutschland um-fangreiche Erfahrungen, die für die zukünftigen Entwicklungen auf dem amerikanischen Markt wertvoll sein können.»

Auch die EU sieht den Ausbau der erneuerbaren Energien als Schlüssel zur Klimaneutralität. Bis 2050 sollen in europäischen Gewässern Offshore-Windparks mit einer installierten Leistung von 300 Gigawatt in Betrieb gehen. Die Nord- und Ostsee sollen zum Kraftzentrum der europäischen Stromproduktion werden. Für den Aufbau der Anlagen wurden Investitionen von rund 800 Milliarden Euro veranschlagt. Derzeit sind in Europa – ohne Großbritannien und Norwegen – zwölf Gigawatt Offshore-Windkraft installiert. Die EU-Kommission will diesen Wert also um den Faktor 25 erhöhen.

E-Autos als wichtiger Teil der neuen Klimastrategie

Ein wichtiger Teil der neuen Klimastrategie sind Elektroau-tos. Allein in den USA soll das Elektrotankstellennetz mittelfristig auf 500’000 Ladestationen ausgebaut werden. Stark an der Umsetzung beteiligt ist die bereits genannte Siemens, die auch Software und andere Komponenten für die grössten E-Autobauer herstellt. Schon jetzt hat das Unternehmen 65’000 Ladestationen für E-Autos in Amerika installiert. Experten erwarten, dass batteriebetriebene Autos in vier Jahren 25 bis 30 Prozent der Neuzulassungen ausmachen werden – zehn Prozent oder 1.5 Millionen Neuwagen mehr als bislang er-wartet. Davon dürfte nicht nur Tesla profitieren, sondern auch Volkswagen. Dem deutschen Autobauer kommt dieser Tage ironischerweise ein Teil seiner aus dem Dieselskandal resultierenden Strafe zugute: VW hatte sich mit den US-Behörden darauf geeinigt, über zehn Jahre insgesamt zwei Milliarden US-Dollar in elektrische Ladestationen zu investieren und hierfür 2017 das Unternehmen Electrify America gegründet. Bisher hat es mehr als 500 E-Tankstellen mit insgesamt 2’200 schnellen Ladestationen in Betrieb. Bis Ende dieses Jahres sollen es 800 Tankstellen mit 3’500 Stationen werden.

Deutschland als technologischer Vorreiter

Wie es sich für einen Exportweltmeister gehört, haben viele deutsche Unternehmen das Potenzial erkannt, das innovative, emissionsarme Lösungen mit sich bringen. Wer die besten Technologien und Schlüsselkompetenzen zur Treibhausreduktion anbietet, dürfte von einem starken Anstieg der Nachfrage profitieren und anderen dabei die Bekämpfung des Klimawandels ermöglichen. Exemplarisch dafür steht der Spezialchemiehersteller Covestro. Mit einem Umsatz von 10.7 Milliarden Euro im Jahr 2020 gehört Covestro zu den weltweit führenden Polymer-Unternehmen. Geschäftsschwerpunkte sind die Herstellung von Hightech-Polymerwerkstoffen und die Entwicklung innovativer, nachhaltiger Lösungen für Produkte, die in vielen Bereichen des täglichen Lebens Verwendung finden. Dabei richtet sich Covestro vollständig auf die Kreislaufwirtschaft aus. Mit großem Erfolg: Anfang Mai hatte das Europä-ische Patentamt die Nominierung der CO2-Technologie des Unternehmens für den Europäischen Erfinderpreis bekanntgegeben. Die Technologie ermöglicht es, schädliches CO2 als wertvollen Rohstoff für nachhaltige Kunststoffe zu nutzen. «Diese Nominierung ist eine wichtige Bestätigung unserer Bemühungen um eine nachhaltigere Chemie. Sie zeigt, wie entscheidend Patente für den Entwicklungsprozess einer Technologie sind», sagt Christoph Gürtler, der bei Covestro für die Entwicklung neuer Verfahren und Produkte verantwortlich ist. «Die Kunststoffindustrie kann mit der Umstellung auf eine treibhausgasneutrale Produktion zur Bekämpfung des Klimawandels beitragen. Durch die Nominierung für den Euro-pean Inventor Award sieht sich unser Unternehmen als Vorreiter auf diesem Gebiet bestärkt.» Der Erfolg gibt ihm Recht: Die Nachfrage boomt. Hauptab-nehmer sind die Automobil- und Transportindustrie, Bauin-dustrie, Möbel- und Holzverarbeitungsindustrie sowie die Elektro-Industrie. Im ersten Quartal war es dem Unternehmen gelungen, die Erträge zu verdreifachen, die Gewinnprognosen sind weiter steigend.

Deutsche Innovationstreiber als mögliche Renditebringer

Um am möglichen Erfolg der deutschen Innovationstreiber partizipieren zu können, wurde das Partizipationszertifikat auf «Deutschlands Gewinner der neuen Klimaziele» zusammengestellt. Das Zertifikat bezieht sich auf einen Aktienkorb mit neunzehn Unternehmen, die zu den führenden Vertretern ihres Sektors gehören und sowohl national wie auch international gut positioniert sein könnten, um von den geplanten Investitionen in den Klimaschutz zu profitieren.

Keine laufenden Erträge:Anleger erhalten aus dem Zertifikat keine laufenden Erträge oder Ausschüttungen. Anleger partizipieren nicht an Dividenden, die während der Laufzeit des Zertifikats auf die im Aktienkorb enthaltenen Aktien ausgeschüttet werden.

Die Entwicklung der Aktienkurse der jeweiligen Unternehmen ist von vielen unternehmerischen, konjunkturellen und ökonomischen Einflussfaktoren abhängig, die der Anleger bei der Bildung seiner Marktmeinung zu berücksichtigen hat. Der Aktienkurs kann sich auch anders entwickeln als erwartet, wodurch Verluste entstehen können.

Anleger sind dem Risiko ausgesetzt, dass Emittent und Garant ihre Verpflichtungen aus dem Produkt und der Garantie - beispielsweise im Falle einer Insolvenz (Zahlungsunfähigkeit / Überschuldung) oder einer behördlichen Anordnung von Abwicklungsmaßnahmen - nicht erfüllen können. Eine solche Anordnung durch eine Abwicklungsbehörde kann im Falle einer Krise des Garanten auch im Vorfeld eines Insolvenzverfahrens ergehen. Ein Totalverlust des eingesetzten Kapitals ist möglich. Das Produkt unterliegt als Schuldverschreibung keiner Einlagensicherung.

Diese Information ist weder eine Anlageberatung noch eine Anlagestrategie- oder Anlageempfehlung, sondern Werbung. Die vollständigen Angaben zu den Wertpapieren, insbesondere zur Struktur und zu den mit einer Investition verbundenen Risiken, sind in dem Basisprospekt, nebst etwaiger Nachträge, sowie den jeweiligen Endgültigen Bedingungen beschrieben. Der Basisprospekt und die Endgültigen Bedingungen stellen das allein verbindliche Verkaufsdokument der Wertpapiere dar. Es wird empfohlen, dass potenzielle Anleger diese Dokumente lesen, bevor sie eine Anlageentscheidung treffen, um die potenziellen Risiken und Chancen der Entscheidung, in die Wertpapiere zu investieren, vollständig zu verstehen. Die Dokumente sowie das Basisinformationsblatt sind auf der Internetseite des Emittenten, Vontobel Financial Products GmbH, Bockenheimer Landstraße 24, 60323 Frankfurt am Main, Deutschland, unter prospectus.vontobel.com veröffentlicht und werden beim Emittenten zur kostenlosen Ausgabe bereitgehalten. Die Billigung des Prospekts ist nicht als Befürwortung der angebotenen oder zum Handel an einem geregelten Markt zugelassenen Wertpapiere zu verstehen. Bei den Wertpapieren handelt es sich um Produkte, die nicht einfach sind und schwer zu verstehen sein können. In dieser Information sind Angaben enthalten, die sich auf die Vergangenheit beziehen. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für künftige Ergebnisse.

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