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Was sind Cash Settlement und Physical Settlement?

29. Mai 2015 | 3 Minuten zu lesen

Was sind Zahlung (Cash Settlement) und (physische) Lieferung? Wovon hängt die Abwicklungsart bei einem Bonus-Cap-Zertifikat ab?

Zahlung (Cash Settlement) und (physische) Lieferung sind die möglichen Abwicklungsarten bei Bonus-Cap-Zertifikaten am Laufzeitende für den Fall, dass es zu einer Barrierenverletzung gekommen ist und der Kurs des Basiswertes am Bewertungstag unterhalb des Höchstbetrages notiert. Die Abwicklungsart wird bei Bonus-Cap-Zertifikaten bereits bei der Emission festgelegt und ist für den Anleger in den Endgültigen Angebotsbedingungen nachzulesen. Im Falle der Abwicklung durch Zahlung (Cash Settlement) wird der Emittent an den Anleger einen Barausgleich zahlen. Dieser errechnet sich aus dem Referenzpreis des Basiswertes am Bewertungstag unter Berücksichtigung des Bezugsverhältnisses, allerdings begrenzt auf den Höchstbetrag (d.h. dem Cap unter Berücksichtigung des Bezugsverhältnisses). Ein Beispiel: Bei einem Bezugsverhältnis von 1:1 und einem Cap von EUR 120,00 notiert die als Basiswert dienende Aktie am Bewertungstag bei EUR 100,00. Demnach würde der Barausgleich am Laufzeitende ebenfalls in Höhe von EUR 100,00 erfolgen. Notiert die Aktie am Bewertungstag oberhalb von EUR 120,00, würde der Barausgleich dem Höchstbetrag (EUR 120,00) entsprechen. Bei (physischer) Lieferung als Abwicklungsart wird nicht wie bei der Zahlung (Cash Settlement) der Gegenwert des Basiswertes in bar ausgezahlt, sondern es kommt zur Lieferung des Basiswertes. Die Anzahl der zu liefernden Aktien hängt vom Bezugsverhältnis des Bonus-Cap-Zertifikates ab. So würde beispielsweise bei einem Bezugsverhältnis von 10: 1 der Anleger am Laufzeitende pro Zertifikat zehn Aktien zum dann aktuellen Kurs des Basiswertes erhalten.

Aktie versus Aktienanleihe, welche Vor- und Nachteile bieten die beiden Anlageklassen?

Vor einer Kapitalanlage in eine Aktienanleihe sollte sich ein Anleger eine konkrete Marktmeinung zum potenziellen Basiswert bilden. Geht er von steigenden, seitwärts tendierenden oder fallenden Kursen des Basiswertes aus? Nehmen wir an, ein Investor erwirbt die Aktienanleihe am Laufzeitbeginn zu 100 % des Nennbetrages und hält sie bis zur Fälligkeit. Je nach der Entwicklung des Basiswertes kann ein Investment in die Aktienanleihe oder in die Aktie vorteilhafter sein. Während der Anleger bei der Aktienanleihe einen Zinskupon erhält, bekommt er bei der Aktie womöglich eine Dividendenausschüttung. Bei leicht steigenden Kursnotierungen des Basiswertes könnte die Performance der Aktienanleihe aufgrund der Kuponzahlung möglicherweise höher ausfallen aus als die der Aktie. Steigt der Kurs des Basiswertes bis zum Bewertungstag jedoch über eine bestimmte Kursmarke, so könnte ein Direktinvestment in die Aktie vorzuziehen sein. Dies liegt an der Tatsache, dass die maximale Rendite einer Aktienanleihe auf die Kuponzahlung begrenzt ist, die Aktie hingegen theoretisch unbegrenzt in ihrem Kurs steigen kann. Ihre große Stärke besitzt die Aktienanleihe im Szenario der seitwärts laufenden Märkte. Unter der Prämisse, dass der Kurs am Bewertungstag auf demselben Niveau notiert wie zu Beginn der Laufzeit, wäre ein positiver Ertrag beim Direktinvestment in die Aktie ausschließlich durch eine eventuelle Dividende möglich; ohne diese kann der Anleger keinen Gewinn erzielen. Bei der Aktienanleihe bekäme der Investor aber auch bei einer Seitwärtsentwicklung des Basiswertes bei Fälligkeit den performanceunabhängigen Kupon ausbezahlt. Somit könnte in Bezug auf die Rendite bei Seitwärtsbewegungen die Aktienanleihe einer Direktinvestition vorzuziehen sein. Auch bei fallenden Kursen des Basiswertes kann eine Aktienanleihe interessant sein. Der Grund hierfür ist die Kuponzahlung der Aktienanleihe. Kommt es am Ende der Laufzeit zur Aktienlieferung, wird der Kupon unabhängig von der Entwicklung des Basiswertes ausgezahlt. Sinkt der Kurs des Basiswertes hingegen nur geringfügig, sodass er am Bewertungstag auf oder oberhalb des Basispreises notiert, erhält der Anleger bei der Aktienanleihe neben der Zinszahlung auch das eingesetzte Kapital in Form des Nennbetrags zurück. Aktienanleihen bieten keinen Kapitalschutz: Abgesehen von der Kuponzahlung sind Verluste bis hin zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals möglich, wenn der Kurs des Basiswerts am Bewertungstag unter dem Basispreis liegt. Im Falle der Zahlungsunfähigkeit des Emittenten droht dem Anleger ein Geldverlust.

Wie erfolgt die Rückzahlung bei »ausgeknockten« Turbo-Optionsscheinen und bei fälligen Optionsscheinen, die wirtschaftlich wertlos sind?

Bei Turbo-Optionsscheinen mit begrenzter Laufzeit sowie bei Open-End-Turbo-Optionsscheinen, bei denen es zu einem Knock-Out-Ereignis kommt, erfolgt eine automatische Ausbuchung aus dem Depot des Kunden. Pro Turbo-Optionsschein werden dem Anleger in der Regel fünf Bankarbeitstage nach dem Knock-Out-Ereignis EUR 0,001 gut geschrieben. Bei Optionsscheinen, die am Bewertungstag aus dem Geld notieren (d.h. bei Call-Optionsscheinen: Kurs des Basiswertes < Basispreis; bei Put-Optionsscheinen: Kurs des Basiswertes > Basispreis), werden dem Anleger ebenfalls in der Regel nach fünf Bankarbeitstagen automatisch EUR 0,001 pro Optionsschein gutgeschrieben. Dies bedeutet, dass der Kunde nicht selbst aktiv werden muss, um den Betrag von EUR 0,001 vergütet zu bekommen.