Zu viel zur gleichen Zeit
Für viele ist das erste Halbjahr 2022 ein Jahr zum Vergessen. Anlegerinnen und Anleger erleben eine rekordverdächtig hohe Inflation, aggressiv auftretende Zentralbanken, monatelange geopolitische Spannungen in der Ukraine, eine Verknappung der Energieversorgung und nicht zu guter Letzt eine langanhaltende „zero-tolerance“ Covid-Politik in China. Zu viel, um eine positive Stimmung aufrecht erhalten zu können.
Die großen Aktienindizes haben im ersten Halbjahr die schlechteste Performance seit Jahrzehnten gezeigt und damit selbst Niveau von 2008 übertroffen. Das klassische 60/40-Aktien-Anleihen-Portfolio, das vermeintlich die beste Diversifizierung bieten und sowohl Hausse- als auch Baissephasen überstehen soll, verzeichnete die schlechteste Performance seit den 70er Jahren. Auch Kryptowährungen erlebten nach der glorreichen Hausse in den Jahren 2020 und 2021 ein schreckliches erstes Halbjahr mit einer schweren Wertdelle von -58,8 Prozent. Rohstoffe, die von der Angebotsverknappung profitierten, insbesondere im Energiesektor, schnitten weitaus besser ab als Aktien, Anleihen und Bitcoin. Die restriktive Haltung der Federal Reserve (FED) ließ den Dollar im ersten Halbjahr um 9,42 Prozent ansteigen.
Strategie-Zertifikate
Überlegungen zum Inflation Influenced Index im ersten Halbjahr
Seit der Einführung des Index am 06.12.2021 befand sich die Strategie im Status der hohen globalen Inflation, d.h. das Portfolio reduzierte das globale Aktienengagement auf 80 Prozent und fügte 20 Prozent Rohstoffallokation zur Inflationsabsicherung hinzu. Der Vontobel Inflation Influenced Index beendete das erste Halbjahr mit einer negativen Performance (Stand am 30.06.2022: ca. USD 88,38) nach Abzug der Kosten. Im Vergleich zum erheblichen Rückgang etwa beim MSCI WORLD Index erzielte das Portfolio dank der Diversifizierung durch das Rohstoffengagement eine Outperformance. Darüber hinaus besteht die Aktienkomponente im Vontobel Influenced Index aus 50 speziell ausgewählten Aktien verschiedenster Branchen, die eine starke Preissetzungsmacht haben, wodurch die Kosten an die Verbraucher weitergegeben werden können. Trotz des hohen Überzeugungscharakters liegt die Performance der Aktienkomponente (unter der Annahme einer 100%-igen Investition) weiterhin über dem breiten Marktindex, d.h. dem MSCI WORLD, bei gleichzeitig geringerer Volatilität.
Seit Anfang Juni 2022 hat sich die Marktstimmung rapide verschlechtert und ist von Inflationssorgen zu Rezessionsängsten übergegangen. Sowohl die Aktien- als auch die Rohstoffmärkte begannen, die zunehmende Rezessionswahrscheinlichkeit einzupreisen. Die Rohstoffmärkte sind jedoch in einer Rezession besonders anfällig, da die Verbraucherausgaben schrumpfen würden, was zu einem Rückgang der Nachfrage nach Rohstoffen insgesamt führen würde. Seit dem Höchststand der Rohstoffpreise am 9. Juni hat etwa der Rohstoff-Index Bloomberg Commodity Index (BCOM-Index) 14,2 Prozent verloren. Längerfristig gesehen würde die geringere Nachfrage zu einer Beruhigung der Inflation und einer Lockerung der Zinspolitik der Zentralbanken führen.
Das Rohstoffengagement würde sich rasch verringern, sobald die Inflation zurückgeht. Bei der Indexstrategie werden Rohstoffe nur dann einbezogen, wenn mehr als zwei der vier Regionen (USA, EWU, JP, CH) einen hohen Inflationsstatus aufweisen. Der hohe Inflationsstatus in einer Region wird ausgelöst, wenn die aktuelle realisierte Inflation das Signifikanzniveau erreicht. Wie in der folgenden Abbildung zu erkennen, begann die Inflation in den USA seit April 2021 rapide anzusteigen, so dass die USA den Status der hohen Inflation erreichten.
Strategie-Zertifikate
In der Zwischenzeit beginnt auch das Signifikanzniveau zu steigen, um dem aktuellen Umfeld Rechnung zu tragen. Das heißt, wenn die Inflation in den USA auf etwa 6 % sinkt (unterhalb der blauen Linie), wird sich der Inflationsstatus in den USA normalisieren. Dieser Mechanismus erleichtert die rechtzeitige Anpassung der Portfolioallokationen. In einem Rezessionsszenario, in dem sowohl die Rohstoffnachfrage als auch das Inflationsniveau sinken, würde sich der Vontobel Inflation Influenced Index zu einem 100%-igen Aktieninvestment verlagern. Die mögliche, daraus folgende Neuallokation könnte dann von einer neuen und lockereren Positionierung der Zentralbank profitieren, wäre aber zugleich auch denkbaren weiteren Rücksetzern in den Aktienmärkten ausgesetzt.
In der Zwischenzeit beginnt auch das Signifikanzniveau zu steigen, um dem aktuellen Umfeld Rechnung zu tragen. Das heißt, wenn die Inflation in den USA auf etwa 6 % sinkt (unterhalb der blauen Linie), wird sich der Inflationsstatus in den USA normalisieren. Dieser Mechanismus erleichtert die rechtzeitige Anpassung der Portfolioallokationen. In einem Rezessionsszenario, in dem sowohl die Rohstoffnachfrage als auch das Inflationsniveau sinken, würde sich der Vontobel Inflation Influenced Index zu einem 100%-igen Aktieninvestment verlagern. Die mögliche, daraus folgende Neuallokation könnte dann von einer neuen und lockereren Positionierung der Zentralbank profitieren, wäre aber zugleich auch denkbaren weiteren Rücksetzern in den Aktienmärkten ausgesetzt.
Da die Währung des als Basiswert zugrundeliegenden Index nicht Euro ist und der Index Aktien und Wertpapiere enthält, die in anderen Währungen notieren (z.B. US-Dollar), hängt der Wert des Zertifikats auch vom Umrechnungskurs zwischen der jeweiligen Fremdwährung (z.B. US-Dollar) und Euro (Währung des Zertifikats) ab. Dadurch kann der Wert des Zertifikats (in Euro) über die Laufzeit erheblich schwanken.
Der Wert des Zertifikats kann während der Laufzeit durch die marktpreisbestimmenden Faktoren auch deutlich unter den Erwerbspreis fallen, wenn der Wert des Basiswerts fällt.
Anleger sind dem Risiko ausgesetzt, dass Emittent und Garant ihre Verpflichtungen aus dem Produkt und der Garantie - beispielsweise im Falle einer Insolvenz (Zahlungsunfähigkeit / Überschuldung) oder einer behördlichen Anordnung von Abwicklungsmaßnahmen - nicht erfüllen können. Eine solche Anordnung durch eine Abwicklungsbehörde kann im Falle einer Krise des Garanten auch im Vorfeld eines Insolvenzverfahrens ergehen. Ein Totalverlust des eingesetzten Kapitals ist möglich. Das Produkt unterliegt als Schuldverschreibung keiner Einlagensicherung.
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