Pharma- und Chemiebranche im Wandel
Während die Bayer AG im vergangenen Geschäftsjahr große Verluste hinnehmen musste, konnte sich der Werkstoffhersteller Covestro, welcher im Jahr 2015 aus der Kunststoffsparte des Bayer-Konzerns hervorgegangen war, trotz der weltweiten Pandemie rasch erholen.
Bayer mit Rekordverlust
Der deutsche Pharma- und Agrarchemieriese Bayer musste im Geschäftsjahr 2020 einen Nettoverlust in Rekordhöhe hinnehmen. Dieser betrug rund EUR 10,5 Mrd. und kann auf mehrere Ursachen zurückgeführt werden. Zum einen sind infolge der umstrittenen Akquisition des US-amerikanischen Saatgutherstellers Monsanto im Jahr 2018 und den damit verbundenen, diversen Gerichts- und Ausgleichszahlungen an die rund 125.000 Monsanto-Kläger hohe außerplanmäßige Kosten entstanden. Zum anderen ist der Rekordverlust von milliardenschweren Abschreibungen im Agrargeschäft geprägt. Die Verluste im Agrargeschäft, welches in der Crop-Science-Sparte des Konzerns angesiedelt ist, können vor allem auf einen Nachfragerückgang auf dem Schlüsselmarkt Nordamerika zurückgeführt werden. Dort reduzierten sich die Anbauflächen, was die lokale Nachfrage nach Agrargütern aus dem Hause Bayer um 30 Prozent wegbrechen lies. Nach eigenen Angaben möchte der Konzern diesen Umsatzverlusten mit der Teilveräußerung seiner Agrarspalte entgegenwirken. Demnach soll die Sparte Environmental Science, welche Produkte für die Schädlingsbekämpfung anbietet, für rund EUR 600 Mio. verkauft werden. Währenddessen konnte die Bayer AG in der Pharmasparte eine Einigung mit dem Tübinger Unternehmen Curevac treffen. Demnach soll der Konzern Ende des Jahres einen Teil der Herstellung des Vakzins von Curevac übernehmen.
Covestro gelingt rasche Erholung
Dem Kunststoffkonzern Covestro gelingt es, die bereits gegen Ende des vergangenen Jahres einsetzende, deutliche Erholung auch im aktuellen Jahr weiter fortzusetzen. Auch wenn die Krise den Konzern aus Leverkusen hart getroffen hat und die Umsätze im Geschäftsjahr 2020 um 13,7 Prozent zurückgingen, sorgt die derzeit ansteigende Nachfrage nach weichen Kunststoffen und Zusätzen für Lacke für deutliche Erholung bei der einstigen Bayer-Sparte. Ausschlaggebend hierfür sind die weiterhin postive Baukonjunktur, die schnelle Erholung der Automobilbranche sowie die wachsende Nachfrage nach Heim- und Unterhaltungselektronik. Auch die Produktionsengpässe der Konkurrenz halfen Covestro. Wie der Konzern diese Woche mitteilte, strebt Covestro für 2021 das Erreichen des Vor-Pandemie-Niveaus und einen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITA) zwischen EUR 1,7 und 2,2 Mrd. an. Dazu beitragen soll ab dem zweiten Quartal das Geschäft mit nachhaltigen Beschichtungsharzen des niederländischen Wettbewerbers DSM, dessen Übernahme Covestro im vergangenen September bestätigen konnte. Das DSM-Geschäft soll die Covestro-Sparte CAS, welche sich auf Lacke und Klebstoffrohstoffe spezialisiert hat, stärken. Nach dem Willen der Unternehmensleitung soll diese Sparte schon im aktuellen Jahr rund die Hälfte zum angepeilten Wachstum im Kerngeschäft des Kunststoffkonzerns, welches mit 10 bis 15 Prozent veranschlagt wurde, beitragen.
Roche führend bei den Covid-19-Tests
Der Pharmakonzern Roche musste ein eher durchwachsendes Geschäftsjahr hinnehmen, denn weltweit sanken die Umsätze pandemiebedingt um rund fünf Prozent auf CHF 58,3 Mrd. (EUR 53,9 Mrd.), was zunächst widersprüchlich klingt, da man vermuten könnte, dass ein Medizinunternehmen an der aktuellen Situation profitieren sollte. Jedoch schlug die deutlich reduzierte Anzahl an „gewöhnlichen“ Arztbesuchen und die damit verbundenen Verschreibungen von Roche-Produkten beim Schweizer Pharmariesen deutlich zu Buche. Die gesamte Pharmasparte von Roche musste deswegen starke Einbußen hinnehmen. Im Gegensatz hierzu konnte das Baseler Unternehmen die entstandenen Verluste durch die florierende Diagnostiksparte kompensieren, denn das margenstarke Geschäft mit den Covid-19-Tests wuchs rasant. Währungsbereinigt kam somit für den Pharmakonzern im abgelaufenen Jahr sogar noch ein Plus von einem Prozent heraus. Auch für das aktuelle Jahr rechnet Konzernchef Severin Schwan währungsbereinigt mit einem Wachstum im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich. Wachstumstreibend ist hier allen voran die leistungsfähige Diagnostiksparte. Der Pharmakonzern Roche ist einer der führenden Hersteller von Covid-19-Tests, bei welchen die Nachfrage aktuell nicht größer sein könnte. Alleine im vergangenen Jahr entwickelten die Schweizer 15 verschiedene Covid-19-Tests und, wie Anfang Februar bekannt wurde, beantragte Roche die Notfallzulassung für einen weiteren Corona-Schnelltest. Dieser solle laut Angaben des Unternehmens noch effektiver sein und bereits innerhalb von 15 Minuten verlässliche Ergebnisse liefern. Da die Testungen ein essentieller Bestandteil im Kampf gegen die Verbreitung des Virus sind, werden die Tests von Roche weiter stark nachgefragt. Eine weitere positive Meldung gab es bezüglich dem von Roche entwickelten Medikament Actemra, denn, wie die jüngste Studien zeigen, verringert sich hiermit das Sterberisiko bei Covid-Patienten enorm. Des Weiteren plant der Pharmakonzern die Entwicklung weiterer Medikamente, die die Folgen einer Erkrankung mildern sollen. Allen voran die sehr starke Diagnostiksparte von Roche verhilft somit dem Unternehmen, nicht nur unbeschadet die Krise zu überstehen, sondern darüber hinaus eine weitere Wachstumssparte langfristig zu etablieren.
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