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Tracker Zertifikate: Funktionsweise

Vontobel Markets
17. Okt. 2023 | 4 Minuten

Tracker Zertifikate ermöglichen Anleger schon mit kleinen Beträgen diversifiziert in Themen, Strategien, Regionen oder Länder zu investieren. Tracker Zertifikate spiegeln die Kursentwicklung des zugrundeliegenden Basiswertes ohne Hebel, ohne Cap und ohne Kapitalschutz wider. Anleger partizipieren nahezu 1:1 an steigenden sowie an fallenden Kursen des Basiswertes. Als Basiswert können insbesondere Indizes oder Aktienkörbe (Baskets) dienen. Auf diese Weise kann mit nur einer Transaktion in einen kompletten Aktienmarkt oder Basket investiert werden, ohne sämtliche Einzelwerte erwerben zu müssen. In der Folge kann mit Tracker Zertifikaten gezielt themenorientiert investiert werden.

Funktionsweise Tracker Zertifikat

Tracker Zertifikate zeichnen sich dadurch aus, dass sie die Kursentwicklung eines Basiswertes widerspiegeln. Anleger des Zertifikats partizipieren somit 1:1 an der Kursentwicklung (steigende und fallende Kurse) des Basiswerts – gegebenenfalls unter Berücksichtigung einer Management- oder Indexgebühr. Anleger, die in Tracker Zertifikate investieren, setzen auf steigende Kurse beim Basiswert. Im gegensätzlichen Fall, bei fallenden Kursen, tragen die Anleger das Verlustrisiko.

Tracker Zertifikate können Open End – also ohne Laufzeitende – oder mit einer festen Laufzeit emittiert werden. Open-End Tracker Zertifikate sind mit einem Kündigungsrecht der Emittenten ausgestattet.

Illustration des Auszahlungsprofils eines Tracker-Zertifikats
Auszahlungsprofil Tracker Zertifikate

Statisch vs. Dynamisch

Die den Tracker Zertifikaten zugrundeliegenden Basiswerte können statisch oder dynamisch ausgestaltet werden. Die klassischen Baskets sind statisch ausgestaltet, das bedeutet, dass ihre Zusammensetzung während der Laufzeit unverändert bleibt. Dem gegenüber stehen dynamische Indizes, welche aktiv oder passiv bewirtschaftet werden und deren Zusammensetzung sich in der Folge anhand klar definierter Kriterien während der Laufzeit verändern kann.

Strategische Zertifikate gehören ebenfalls zu den dynamischen Tracker Zertifikaten. Bei ihnen werden die zugrundeliegenden Indizes respektive die Basiswerte aktiv verwaltet bzw. ausgesucht – und nicht regelbasiert, wie das bei gewissen anderen Tracker Zertifikaten der Fall ist.

In Themen investieren

Viele Trends treiben aufgrund ihrer starken Dynamik die globalen Kapitalmärkte an. Themeninvestments können vor diesem Hintergrund in einem Anlageportfolio Mehrwert schaffen. Mit Tracker Zertifikaten lassen sich diese Themen effizient abbilden. Anhand von «Themenzertifikaten» können Anleger mit nur einer Transaktion in ein gut diversifiziertes Instrument investieren, welches einen Trend abbildet.

Aufzählung der Vor- und Nachteile sowie erklärung der Funktionsweise eines Tracker-Zertifikates
In Tracker investieren

FAQ

Worin unterscheidet sich ein Tracker Zertifikat von einem Fonds?

Bei Strukturierten Produkten wie zum Beispiel Tracker Zertifikaten handelt es sich rechtlich gesehen um eine Inhaberschuldverschreibung. Der Anleger erwirbt also eine Forderung gegen die Emittentin. Anleger: innen tragen somit das Emittentenrisiko (Risiko, dass der Emittent seine Verbindlichkeiten gegenüber den Anlegern nicht erfüllen kann). Bei Fonds hingegen handelt es sich um eine kollektive Kapitalanlage in Form eines Sondervermögens. Dieses ist im Falle einer Insolvenz der Investmentgesellschaft vor dem Zugriff der Gläubiger geschützt. Für Anleger in einem Fonds besteht daher kein Emittentenrisiko.

Welche Laufzeiten können Tracker Zertifikate haben?

Tracker Zertifikate können sowohl mit Laufzeitbegrenzung oder ohne als sogenannte Open-End Produkte lanciert werden. Nur weil ein Zertifikat als Open-end Produkt emittiert wurde, bedeutet das aber nicht, dass eine Garantie oder ein Anspruch dahingehend besteht, dass das Produkt ohne zeitliche Begrenzung läuft. Die Emittentin verfügt über ein Kündigungsrecht, das in den Produktbedingungen beschrieben ist. Demnach hat die Emittentin das Recht, ausstehende Open-end Tracker Zertifikate zwecks vorzeitiger Rückzahlung ohne Angabe von Gründen zu kündigen. Die entsprechende Kündigungsmitteilung ist mit der in den Produktbedingungen angegebenen Frist im Voraus auf der Produktseite zu veröffentlichen. Die Laufzeit des Open-end Tracker Zertifikats endet in diesem Falle zu dem angegebenen Termin.

Was passiert bei der vorzeitigen Kündigung eines Open-End Produkts?

Im Falle einer Kündigung erfolgt die Bestimmung des Rückzahlungsbetrages am entsprechenden Kündigungstag. Der Rückzahlungsbetrag pro Open-End Tracker Zertifikat am Kündigungstag entspricht der Kursbasis des Zertifikats multipliziert mit der Ratio und der Wertentwicklung des Basiswerts unter Abzug der Management- oder Indexgebühr. Der ermittelte Betrag wird ggf. umgerechnet in die Produktwährung. Die Rückzahlung erfolgt in der Regel neun Bankarbeitstage nach dem Kündigungstag. Alle Anleger haben Anspruch auf Zahlung des jeweiligen Rückzahlungsbetrags am jeweiligen Rückzahlungstag.

Wie erfolgt die Auswahl der Indexbestandteile bei Themenzertifikaten?

Die Auswahl der Indexmitglieder erfolgt in der Regel nach vordefinierten Leitlinien, d. h. nach vorher festgelegten Kriterien, die im Indexleitfaden oder einem vergleichbaren Dokument (verfügbar auf der Website des Indexanbieters) beschrieben sind. Diese Kriterien können sich auf die Kern- oder Haupttätigkeit eines Unternehmens als Indexbestandteil, seine finanziellen und nichtfinanziellen Kennzahlen, seine Notierung an einem geregelten Markt, seine Marktkapitalisierung und seine Liquidität beziehen. In dieser Analysephase kann jeder ausgewählten Aktie eine Punktzahl zugewiesen werden. Die Unternehmen mit den höchsten Punktzahlen können dann in den thematischen Index aufgenommen werden.

Was passiert, wenn in einem Tracker Zertifikat die zugrundeliegenden Basiswerte Dividenden ausschütten?

Die Verwendung von Ausschüttungen und Zinsen auf die Indexbestandteile wird im Indexleitfaden des zugrundeliegenden Index geregelt. So werden die Indizes häufig als sogenannte Performanceindizes berechnet. Dividendenzahlungen, andere Ausschüttungen und sonstige Erträge werden abzüglich länderspezifischer Steuern, Gebühren und sonstigen Angaben («Net Return») berücksichtigt.

Was sind die Hauptrisiken von Tracker Zertifikaten?

Marktrisiko: Wirtschaftskrisen, das Auftreten von Marktkonkurrenten sowie wirtschaftliche Veränderungen können sich negativ auf den Kurs der zugrundeliegenden Basiswerte auswirken und damit auch den Kurs des Tracker-Zertifikats beeinflussen. Das kann zu einem teilweisen oder vollständigen Verlusten des investierten Kapitals führen. Es besteht kein Kapitalschutz.

Währungsrisiko: Die Währung des zugrundeliegenden Index kann von der Produktwährung abweichen. In diesem Fall hängt der Wert des Zertifikats auch vom Umrechnungskurs zwischen der jeweiligen Fremdwährung (z.B. US-Dollar) und der Produktwährung (z.B. Schweizer Franken) ab. Dadurch kann der Wert des Zertifikats (in CHF) über die Laufzeit erheblich schwanken.

Emittenten- / Bonitätsrisiko: Anleger sind dem Risiko ausgesetzt, dass der Emittent bzw. Garant seine Verpflichtungen aus dem Produkt und der Garantie - beispielsweise im Falle einer Insolvenz (Zahlungsunfähigkeit / Überschuldung) oder einer behördlichen Anordnung von Abwicklungsmassnahmen - nicht erfüllen können. Eine solche Anordnung durch eine Abwicklungsbehörde kann im Falle einer Krise des Garanten auch im Vorfeld eines Insolvenzverfahrens ergehen. Ein Totalverlust des eingesetzten Kapitals ist möglich. Das Produkt unterliegt als Schuldverschreibung keiner Einlagensicherung