Ist die Zeit reif für eine Absicherung bei Gold?
In unserem letzten Update zum Thema Gold haben wir die Schwäche des US-Dollars, ausgelöst durch Unsicherheiten im Zusammenhang mit den Präsidentschaftswahlen und geopolitische Ereignisse, als Hauptfaktor für die gestiegene Nachfrage hervorgehoben. Während sich einige Ungewissheiten inzwischen geklärt haben, traten andere Treiber in den Fokus, die ihren Teil zur Unsicherheit über die künftigen Goldpreise beitragen.
Positive oder negative Aussichten für Gold?
Die USA sehen sich angesichts der gesenkten Steuern für Unternehmen und Privatpersonen mit höheren Zöllen konfrontiert, die das allgemeine Preisniveau anheben könnten. Diese Prognosen deuten darauf hin, dass Trumps Politik es der US-Notenbank erschweren wird, die Zinssätze zu senken, was die ausländischen Zuflüsse erhöhen und die hohe Nachfrage nach dem US-Dollar aufrechterhalten könnte. Für Gold, welches in US-Dollar denominiert ist, könnte dies allerdings zu einem Nachfragerückgang führen.
Einige Ökonomen vermuten, dass Trumps Politik einen Inflationsdruck auslösen könnte, sind sich aber uneins über die Robustheit der US-Wirtschaft. Wenn die steigende Inflation die US-Notenbank daran hindert, die Zinsen zu senken, würde dies die Fähigkeit der US-Wirtschaft zur Aufrechterhaltung hoher Bewertungen in Frage stellen. Ursprünglich würde dieses Szenario Gold aufgrund höherer Zinsen nicht begünstigen, da sich Renditen auf Staatsanleihen und der Goldpreis tendenziell in entgegengesetzte Richtungen entwickeln. Die Inflation in Verbindung mit wirtschaftlichen Unsicherheiten könnte jedoch weiterhin für Gold sprechen. Wenn steigende Zinssätze mit der Annahme kombiniert werden, dass deren Wirkung nicht ausreicht, um die Inflation wesentlich zu senken, könnte sich Gold immer noch als gute Option erweisen.
Wie wirkt Gold als Inflationsschutz?
Gold kann als potenzielle Inflationsabsicherung dienen. Wenn der Dollar an Wert verliert, wird Gold in der Regel teurer, d. h. ein Goldbesitzer würde mehr Dollar für jede Unze Gold erhalten. Auch die Tatsache, dass Anleger dazu neigen, in unsicheren Zeiten in Gold zu investieren, kann die Nachfrage erhöhen und den Preis weiter in die Höhe treiben. Darüber hinaus hat Gold im Gegensatz zu Fiat-Währungen einen inneren Wert und ein begrenztes Angebot. Der Wert von Fiat-Währungen hingegen beruht primär auf Vertrauen und Zentralbanken können durch Anreize die Geldmenge stark ausweiten, womit unter bestimmten Umständen Inflationsdruck entstehen kann.
Historisch gesehen hat sich Gold als Absicherung sowohl gegen Inflation als auch gegen wirtschaftliche Unsicherheit erwiesen, wie die Jahre 2008-2009 und die COVID-19-Pandemie gezeigt haben. Obwohl diese beiden Ereignisse in ihrer Art und Ursache sehr unterschiedlich waren, war die Inflation in beiden Fällen ein wichtiger Faktor. Gold war jedoch nicht immer eine wirksame Absicherung. 2013 beispielsweise blieb die Inflation trotz geldpolitischer Anreize niedrig, und die Anleger zogen andere Vermögenswerte vor, was zu einem Rückgang des Goldpreises führte.
Geopolitische Risiken
Der Krieg zwischen Russland und der Ukraine lässt zum jetzigen Zeitpunkt wenig auf Entspannung hoffen, während der Konflikt zwischen Israel und der Hisbollah sich einem Waffenstillstandsabkommen nähert, was zu einem gewissen Rückgang des Goldpreises geführt hat. Dies verdeutlicht, wie schnell sich die Landschaft verändern kann und wie wenige Aussagen mit Sicherheit getroffen werden können.
Was den Krieg zwischen Russland und der Ukraine betrifft, so hat Donald Trump während seiner Kampagne wiederholt behauptet, dass er den Krieg bei seinem Amtsantritt schnell beenden könnte, doch solche Behauptungen sollten mit Skepsis betrachtet werden. Die Natur dieser Konflikte ist tief verwurzelt und komplex. Bislang hat Trump noch keinen konkreten Plan vorgelegt.
Jede Massnahme der USA und letztlich auch der Ukraine wurde von Russland mit Vergeltungswarnungen beantwortet. Die jüngste Eskalation zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichts war Russlands Einsatz einer neuartigen ballistischen Mittelstreckenrakete als Reaktion auf den Einsatz von Langstreckenraketen durch die Ukraine, was zu einem Anstieg des Goldpreises führte. Es sei darauf hingewiesen, dass der Goldpreis in den letzten Monaten zwar gesunken ist, aber auf Jahressicht eine positive Gesamtentwicklung aufweist. Sobald neue Informationen und Entwicklungen zu den in diesem Artikel erörterten Faktoren bekannt werden, kann sich die Marktstimmung schnell ändern.
Fazit
Die Argumente für Gold sind zum jetzigen Zeitpunkt weniger opimistisch als zuvor, da seine Stärke von der mangelnden Widerstandsfähigkeit der US-Wirtschaft gegenüber höheren Zinssätzen und von geopolitischen Konflikten abhängt, die sich entweder verschärfen oder ungelöst bleiben. Die Antworten auf diese Fragen werden sich im Laufe der Zeit ergeben, aber eine genaue Beobachtung der Zinsentscheidungen der Federal Reserve kann Aufschluss über die Zukunft der US-Wirtschaft geben. Was die geopolitischen Risiken angeht, so wird viel Vertrauen in die Hände des neu gewählten Präsidenten gelegt. Etwaige Unzulänglichkeiten in seiner Fähigkeit, diese Probleme anzugehen, könnten ein Zeichen dafür sein, was vor uns liegt. Wie immer bietet die Unsicherheit Chancen für kurz- und langfristige Anleger. Gold ist keineswegs eine risikofreie Anlage, denn aufgrund seinem Preisverhalten bei Inflationsdruck ist in absehbarer Zeit mit einer gewissen Volatilität zu rechnen.
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