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Pernod Ricard – ist ein Comeback möglich?

Vontobel Markets
29. Juli 2024 | 2 Minuten

Die Pernod Ricard Aktie verlor im Vergleich zum Hoch vom April 2023 um die 40 Prozent der Marktkapitalisierung. Ist das Business des französischen Wein- und Spirituosen-Handelshauses noch in Takt und würde sich nun noch ein Einstieg lohnen?

Geschäftsmodell

Das französische familiengeführte Unternehmen ist ein renommierter Spirituosenhersteller mit einem breit gefächerten Portfolio, das verschiedene Segmente abdeckt. In der Kategorie Vodka bietet das Unternehmen die Marke Absolut an, die weltweit bekannt ist. Im Bereich der Liköre hebt sich die Marke Ramazotti hervor, während die Marke Lillet den Aperitif-Sektor besetzt.

Der Weinbereich wird durch Campo Viejo repräsentiert, eine Marke, die für spanische Weine steht. Bei den Rumsorten finden sich die beliebten Marken Havana Club und Malibu, die für karibisches Flair sorgen. Monkey 47 bereichert das Portfolio als Premium-Gin mit unverwechselbarem Charakter, während Ballantines im Scotch-Segment für erstklassigen schottischen Whisky steht.

Mit insgesamt 240 Marken, von denen siebzehn zu den Top 100 zählen, zeigt das Unternehmen seine globale Stärke und Vielseitigkeit in der Welt der Spirituosen.

Fundamentaldaten

In den letzten 11 Jahren konnte Pernod Ricard seinen Gewinn um durchschnittlich 7,92 Prozent und den Umsatz um durchschnittlich 5 Prozent steigern. Diese Wachstumsraten liegen über der durchschnittlichen Inflation in Europa im selben Zeitraum, die bei 2,2 Prozent lag, was darauf hindeutet, dass das Unternehmen in der Lage ist, Preiserhöhungen durchzusetzen. Im Jahr 2023 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von etwa 12 Milliarden Euro und einen Gewinn von etwa 2,3 Milliarden Euro.

Die zunehmende wirtschaftliche Stärke der Entwicklungsländer könnte für das Luxussegment von Bedeutung sein. Der Wohlstandsanstieg der Mittelschicht geht oft mit einem Anstieg des Konsums von Nikotin und Alkohol einher.  Unter Berücksichtigung u.a. des asiatischen Marktes stiegen die Umsätze um 8 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal in 2023. Besonders auf dem Subkontinent Indien stiegen die Umsätze um 8 Prozent, wobei die Whisky-Marken von grosser Bedeutung sind. In China hingegen sanken die Umsätze um etwa 12 Prozent. Auf den amerikanischen und europäischen Kontinenten fielen die Umsätze um 7 bzw. 6 Prozent. Hervorzuheben ist dabei, dass die Umsätze in Spanien stabil blieben und Deutschland ein zweistelliges Wachstum dank der Marken Absolut, Jameson und Ballantine’s verzeichnete. Insgesamt ergibt sich für alle Kontinente ein Umsatzrückgang von 2 Prozent.

Warum fiel die Aktie?

Am 12. Mai 2023 erreichte die Aktie ihr Hoch bei etwa 215 Euro und hat seitdem bis zum 22. Juli 2024 einen Rückgang von knapp 42 Prozent verzeichnet. Investoren haben möglicherweise ihr Kapital in sicherere Anlagen wie Staatsanleihen - während der Erhöhung der Leitzinsen - umgeschichtet. Vergleicht man den Drawdown mit der Peergroup-Aktie «Diageo» ist auffällig, dass diese Aktie im selben Zeitraum um knappe 30 Prozent an Marktkapitalisierung verlor.

Laut dem letzten Quartalsbericht stellt sich das Unternehmen weiterhin den Herausforderungen der vergangenen Coronakrise. Durch die zugenommenen Reiseaktivitäten könnte auch der Alkoholkonsum steigen. Ein Risiko für Alkoholhersteller könnte der zunehmend gesundheitsbewusste Lebensstil der Bevölkerung sein. Immer mehr Menschen verzichten auf Alkohol und legen grösseren Wert auf ihre Gesundheit.

Wie steht es um die Bewertung der Aktie

Die Aktie wird derzeit (Stand: 24. Juli 2024) mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 15,5 (laut Bloomberg) bewertet. Ein Blick auf die Historie der letzten fünf Jahre zeigt deutlich, dass die Bewertung der Aktie bei Erhöhungen der Leitzinsen stufenweise nach unten korrigiert wurde. Besonders auffällig ist die historisch hohe Bewertung mit den schlechten Fundamentaldaten während der Corona-Phase.

Ein Blick auf die Aktie

Das Hoch der Aktie lag innerhalb der letzten fünf Jahre bei 217,4 Euro am 25. April 2023 und das Tief bei 120,75 Euro am 17. März 2020.

Kursverlauf von Pernod Ricard

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