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GRANOLAS: Bühne frei für Europas Börsenavantgarde

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Vontobel Markets
17. Apr. 2024 | 3 Minuten
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Der Begriff «GRANOLAS» steht für elf Aktien, in denen die wirtschaftlichen Stärken Europas zusammenkommen. Die Schwergewichte überzeugen nicht nur mit Wachstum, sondern auch mit defensiven Qualitäten. Damit braucht sich Europas Börsenavantgarde nicht vor den «Magnificent 7» der Wall Street zu verstecken.

Bei so manchem Anleger gelten europäische Aktien als wenig spektakulär. Neuerdings ist dieses Vorurteil im Zusammenhang mit den aus US-Mega-Caps bestehenden «Magnificent 7» zu hören. Dabei beheimatet auch Europa eine Börsenavantgarde, die «GRANOLAS». Diese von Goldman Sachs in Umlauf gebrachte Wortschöpfung steht für eine Truppe aus elf hochkarätigen und hochkapitalisierten europäischen Blue Chips. In Summe bringen sie es auf eine Marktkapitalisierung von rund 2.8 Billionen Euro. Die elf Large Caps stehen damit für annähernd ein Fünftel der Gewichtung des marktbreiten STOXX® Europe 600 Index. Mehr als 85 Prozent der Gewinne, die der Index von Anfang 2022 bis Mitte März 2024 erzielt hat, gehen nach Berechnungen von Goldman Sachs auf die Elfer-Gruppe zurück.

Unterschiedliche Merkmale

Angesichts solcher Dominanz ist es nicht überraschend, dass die GRANOLAS von vielen Marktteilnehmern als europäischer Gegenentwurf zu den US-amerikanischen Magnificent 7 angesehen werden. Tatsächlich gibt es einige Gemeinsamkeiten. So überzeugen die Vertreter beider Gruppen mit starken Wettbewerbspositionen, hohen Gewinnmargen, stetigen Wachstumsraten und gesunden Bilanzen. Und dennoch hinkt der Vergleich in gewisser Weise: Während es sich bei den Magnificent 7 überwiegend um Technologieriesen wie Apple, Microsoft oder Nvidia handelt, ist das Spektrum der GRANOLAS deutlich breiter gefasst. Hier sind auch Sektoren wie Luxus, Nahrungsmittel und vor allem Gesundheit vertreten. Die europäische Auswahl ist damit diversifizierter und wetterfester als das amerikanische Pendant.

In vielen Bereichen Weltspitze

Um das Potenzial der GRANOLAS analysieren zu können, muss man ihre Namen kennen. Die elf Unternehmen sind: GSK (ehemals GlaxoSmithKline), Roche, ASML, Nestlé, Novartis, Novo Nordisk, L’Oréal, LVMH, AstraZeneca, SAP und Sanofi. Das sind alles Konzerne mit einer starken internationalen Ausrichtung. Und noch eines fällt auf. Jedes einzelne dieser Unternehmen ist in seiner jeweiligen Branche entweder Weltmarktführer oder gehört zumindest der Spitzengruppe an.  LMVH beispielsweise dominiert das Geschäft mit Luxusgütern. Gleiches gilt für L’Oréal bei Kosmetikartikeln, Nestlé auf dem Gebiet von Nahrungsmitteln sowie SAP bei Unternehmenssoftware. ASML wiederum ist einer der wichtigsten Ausrüster der Halbleiterindustrie. Die übrigen sechs GRANOLAS sind allesamt Schwergewichte aus dem Gesundheitssektor. Beispiel Novo Nordisk: Die Dänen sind nicht nur der weltweit mit Abstand grösste Anbieter von medizinischen Präparaten gegen die Volkskrankheiten Diabetes und Fettleibigkeit. Mit einer Marktkapitalisierung von umgerechnet 411 Milliarden Euro ist Novo Nordisk mittlerweile das wertvollste Unternehmen des Kontinents.

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Marktkapitalisierung GRANOLAS

Kombination aus Offensive und Defensive

Auf den ersten Blick mag die Branchenstruktur der GRANOLAS ein wenig willkürlich anmuten. Doch gerade diese Zusammensetzung könnte für Anleger eine gute Kombination aus Chance und Sicherheit bieten. Die Chance ergibt sich aus dem Wachstumspotenzial und der globalen Aufstellung der elf Börsenschwergewichte. Die Ana- lysten von Goldman Sachs gehen davon aus, dass die GRANOLAS ihre Umsätze 2023 und 2024 im Schnitt um sieben Prozent pro Jahr steigern werden. Zum Vergleich: Für den übrigen Markt, also die restlichen 589 Werte des STOXX® Europe 600 Index, erwartet die US-Bank im selben Zeitraum ein durchschnittliches Umsatzwachstum von weniger als zwei Prozent pro Jahr. Der Sicherheitsaspekt ergibt sich aus der Tatsache, dass Branchen wie Gesundheit, nichtzyklischer Konsum zu den Sektoren zählen, die sich auch in konjunkturell schwächeren Zeiten vergleichsweise gut halten. Die GRANOLAS als Ganzes haben also defensive Qualitäten.

Im Krisenjahr 2022 kam dieses Prädikat zum Tragen: Als die Weltwirtschaft durch den Einmarsch Russlands in die Ukraine sowie die rasant steigenden Energiepreise schwer erschüttert wurde, brachen die Aktienmärkte ein. Der globale Gradmesser MSCI® World gab auf Jahressicht um 20 Prozent nach. Die US-Technologiewerte im Nasdaq 100® Index büssten sogar 33 Prozent ein. Im Vergleich dazu haben sich die GRANOLAS wacker geschlagen – sie verbuchten 2022 als Ganzes nur ein moderates Kursminus von sechs Prozent. Verstecken müssen sich die elf Large Caps aber auch in einem starken Börsenumfeld nicht: Auf Sicht von fünf Jahren hat der Wert der GRANOLAS eine starke Perfomance aufzuweisen.

Bewertungsaufschlag ist kein Beinbruch

Angesichts dieser Entwicklung überrascht es nicht, dass die elf Titel mit einem durchschnittlichen Kurs- Gewinn-Verhältnis von 23,9 im europäischen Vergleich keine Schnäppchen sind. Ein gewisser Bewertungsaufschlag erscheint aber aufgrund der skizzierten Qualitätsmerkmale gerechtfertigt. Hinzu kommt die hohe Profitabilität: Goldman Sachs schätzt die operative Gewinnmarge der GRANOLAS im Mittel auf 20 Prozent. Damit fällt die Kennziffer in etwa doppelt so hoch aus wie im europäischen Durchschnitt. Qualität und Substanz der GRANOLAS kommen auch in einer relativ zu den Magnificent 7 tieferen historische Volatilität zum Ausdruck.

Europas «Börsenadel» im Paket

Anleger, die an der Wertentwicklung des europäischen «Börsenadels» partizipieren möchten, müssen sich nicht die Mühe machen, alle elf Titel einzeln zu kaufen. Tracker- Zertifikate auf den Solactive Granolas EUR Index vereint die Auswahl. Das Zertifikat nimmt eins zu eins und zeitlich unbegrenzt an der Entwicklung des Basiswertes teils, wobei Nettodividenden einkalkuliert werden. Gewichtet sind die elf Komponenten entsprechend ihrer Marktkapitalisierung. Zum Schluss ein Hinweis an Investoren, die hin- und hergerissen sind, ob sie nun auf die GRANOLAS oder doch lieber auf die Magnificent 7 setzen sollen: Warum nicht beide Lager ins Depot nehmen? Vontobel packt auch die sieben Mega Caps der Wall Street in ein Tracker-Zertifikat zusammen – das strukturierte Produkt steht in den Handelswährungen CHF (Valor: 132352804) und USD (Valor: 132352808) zur Verfügung.

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