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Microsoft und die Activision Blizzard Übernahme

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Vontobel Markets
20. Okt. 2023 | 3 Minuten

Spannende Neuigkeiten im Bereich der Spieleindustrie und des Cloud Gamings. Die bereits im Januar 2022 angekündigte fast 70 Milliarden US-Dollar schwere Übernahme des Spieleherstellers Activision Blizzard durch den Tech-Gigant Microsoft kommt zustande. Anfängliche Bedenken der Regulierungsbehörden konnte durch Kooperation von Microsoft mit den Behörden und durch Zugeständnisse überwunden werden.

Bereits kurz nach deren Ankündigung, polarisierte die Activision Blizzard Übernahme durch den Technologieriesen Microsoft bei den Regulierungsbehörden in den USA und der EU. Eine zu grosse Marktmacht wurde befürchtet insbesondere im Hinblick auf den rasant wachsenden Streaming-Markt für Videospiele. Hier befürchtete die britische Regulierungsbehörde CMA, dass Microsoft durch die Übernehme eine zu starke, marktbeherrschende Rolle einnehmen könnte und die Verfügbarkeit der Spiele für die strategisch für die eigenen Plattformen bevorzugt behandeln würde.

Microsofts musste entsprechende Zugeständnisse im Hinblick auf die Cloud Gaming-Rechte machen, die letzten Endes dazu führten, dass die Aufsichtsbehörden den Deal nun freigegeben haben. Kurz darauf gaben beide Unternehmen den Vollzug der Übernahme bekannt.

Für Microsoft bedeutet dies, dass die Game-Streaming-Rechte von Activision Blizzard an das in Paris ansässige Videospielunternehmen Ubisoft für eine Dauer von 15 Jahre verkauft werden. Dieser Deal ermöglicht es Ubisoft die Spiele von Activision auf dem eigenen Streaming-Dienst anzubieten und die Rechte bei Bedarf an Microsoft für dessen Xbox Cloud Gaming zurückzulizenzieren. Mit dieser Vereinbarung ist die exklusive Nutzung durch Microsoft ausgeschlossen.

Im Verlauf dieses Jahres konnte die Microsoft Aktie knapp 40% zulegen mit Rückenwind durch den KI-Hype. Strategisch investiert Microsoft im nächsten Jahr knapp 40 Milliarden US-Dollar in das Cloud-Wachstum sowie die Stärkung der eigenen KI-Plattform. Die Investitionen sind damit bereits doppelt so hoch wie im Jahr 2020.

Activision Übernahme stärkt Microsofts Plattformen

Mit der grössten Übernahme in der Gaming-Industrie bisher, unterstreicht Microsoft seine Bestrebungen seine beiden Plattformen PC und Xbox weiter zu stärken. Der Spielehersteller Activision Blizzard hat einige sehr beliebte Spieleklassiker im Portfolio wie «Call of Duty», «World of Warcraft» oder «Diablo», die jährlich weltweite tausende von Spielern vor den PC oder die Konsolen bringt. Aber auch das beliebte Spiel fürs Smartphone «Candy Crush» gehört zum Portfolio.

Im Zuge der Kooperation mit den Regulierungsbehörden versprach Microsoft, die beliebten Spielklassiker zehn Jahre lang für andere Konsolen wie Sonys PlayStation oder Nintendos Switch verfügbar zu machen. 

Vielversprechendes Geschäft mit Cloud-Gaming

Spiele aus der Cloud heraus anzubieten ist technologisch ein komplexes Unterfangen. Grund dafür ist die individuelle Bildübermittlung an jeden einzelnen Spieler beim Spielen. Denn anstatt die Spiele über eine Disc im Einzelhandel zu kaufen, laufen die Spiele auf Servern im Internet und werden lediglich an die Endgeräte der Nutzer übertragen. Dieser Übertragungsweg benötigt grosse Rechenzentren, da die korrekte Bildverarbeitung in Bruchteilen von Sekunden auf die Eingaben der Spieler am Controller oder auf der Tastatur reagieren müssen. Dementsprechend benötigt Cloud Gaming kostspielige Infrastruktur der am Markt beteiligten Unternehmen. Neben dem Technologieriesen ist auch der japanische Elektrotechnikkonzern Sony an dem Game-Streaming-Geschäft interessiert.

Die Branche erwartet, dass in Abonnements für das Streaming von Spielen aus der Cloud die Zukunft der Branche liegt und ähnlich verlaufen wird wir mit dem Film-Streaming-Geschäft von Netflix oder Amazon Prime. Laut Statista wird der Umsatz im Cloud Gaming Markt 2023 circa 4,07 Milliarden Euro betragen. Die Anzahl der Nutzer könnte laut Prognosen bis 2027 auf an die 500 Millionen Nutzer heranwachsen.

Diversifiziertes Engagement im Gaming-Sektor

Vontobel hat bereits Ende 2020 ein Strategie-Zertifikat auf den E-Sports & Gaming Index lanciert, der es ermöglicht mit einem Investment an den Entwicklungen in der Branche zu partizipieren. Dabei beinhaltet das Index nicht nur Spielentwickler, sondern umfasst auch Unternehmen aus den Bereichen Cloud-Gaming, Chip-Hersteller, Ausrüstung, Spieletechnologie und Video-Streaming. Anleger, die dennoch vom mittel- bis langfristigen Ausblick des Sektors überzeugt sind, könnten auf einem aktuell tieferen Niveau in das Zertifikat einsteigen.

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