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Treibstoff der Energiewende: Lithium Nachfrage steigt ungebremst

20. Juli 2023 | 3 Minuten

In den letzten 5 Jahren verdreifachte sich die Nachfrage nach Lithium. Dieser immense Anstieg hat vor allem einen Treiber, die Umstellung auf erneuerbare Energien. Für fast alle neuen Technologien, die in diesem Zusammenhang benötigt werden, ist Lithium unverzichtbar, seien es Elektroautos, Solaranlagen oder Windparks. Da wohl auch in Zukunft neue Investitionen in diesem Bereich getätigt werden müssen, um die Klimaziele zu erreichen, dürfte sich diese Entwicklung vermutlich weiter fortsetzen.

Ein begehrter Rohstoff

Laut einer aktuellen Untersuchung der Internationalen Energieagentur (IEA) stieg in dem Zeitraum von 2017 bis 2022 die globale Nachfrage nach dem Leichtmetall Lithium um das Dreifache. Die Ursache hierfür scheint klar. Es sind die massiven Investitionen in neue Technologien, die den Wandel hin zu einem emissionsarmen Wirtschaftssystem ermöglichen sollen. Die Liste dieser Technologien ist lang, einen besonderen Stellenwert haben in diesem Zusammenhang jedoch Lithium-Ionen-Batterien bzw. Akkumulatoren, ohne welche die Mobilitätswende wohl kaum zu stemmen wäre.

Fast jedes Elektroauto hat eine derartige Batterie verbaut und, wie der Name schon vermuten lässt, ist Lithium ein entscheidender Bestandteil davon. Diese Art von Batterie wird deswegen so häufig verwendet, da sie eine höhere Energie pro Eigenmasse aufweist als andere Typen. Dieser Vorteil ist insbesondere für Elektroautos von entscheidender Bedeutung, da es hier gilt, Gewicht zu reduzieren, ohne die Reichweite zu verringern. Somit ist es nicht verwunderlich, dass namenhafte Hersteller wie Tesla, BYD und Co. in der Regel Lithium-Ionen-Batterien verbauen.

Doch auch in anderen Bereichen wie Wind- und Solarenergie, denen in der Energiewende eine hohe Bedeutung zukommt, kommt diese Art von Batterie zum Einsatz. Denn Wind- oder Solarparks produzieren in manchen Phasen mehr Energie als gerade benötigt wird. Diese überschüssige Energie muss dann gespeichert werden, um eine konstantere Stromversorgung sicherzustellen. Genau dabei können ebenfalls Lithium-Ionen-Batterien als Energiespeicher eingesetzt werden. Die Vorteile derartiger Speicheranlagen gegenüber alternativen Technologien sind deren Effizienz, Schnelligkeit, und Langlebigkeit. Vor diesem Hintergrund wird deutlich, welchen hohen Stellenwert Lithium für das Stromnetz der Zukunft haben kann.

Für das laufende Jahr prognostiziert die IEA weltweite Investitionen in erneuerbare Energien in Höhe von 1.7 Billionen US-Dollar und damit einen abermaligen Anstieg im Investitionsaufkommen. Die treibenden Faktoren dahinter sind die starken Preissteigerungen für fossile Energieträger, der Inflation Reduction Act in den USA sowie neue Initiativen der EU, Japans und Chinas. In Kombination mit weiter steigenden Absätzen bei Elektroautos könnte sich die Lithium-Nachfrage in Zukunft weiter erhöhen. Angesichts dessen sorgt sich die IEA um mögliche Lieferengpässe und appelliert an die Industrie, diversifizierte und sichere Lieferketten aufzubauen. Denn eine Unterbrechung in der Versorgung mit diesem wichtigen Rohstoff könnte für die oben genannten Branchen fatal sein.

Die Minenbetreiber versuchen bereits jetzt der hohen Nachfrage mit zusätzlichen Investitionen in neue Projekte zu begegnen, denn diese stiegen im letzten Jahr um 50%. Doch selbst das könnte laut IEA nicht genug sein. Ausserdem scheinen die Investitionen weiterhin stark auf die bereits dominanten Länder fokussiert zu sein, eine Diversifikation in den Lieferketten ist somit nicht absehbar.

Rosige Aussichten für Albemarle?

Einer der grössten Akteure auf dem Markt ist das US-amerikanische Unternehmen Albemarle. Den Aufstieg zu einem der grössten Lithium Produzenten weltweit schaffte das Unternehmen unter anderem durch die Akquisition von Rockwood Holdings im Jahr 2015 für 6.2 Milliarden US-Dollar. Das Unternehmen ist mittlerweile in über 100 Ländern aktiv, darunter natürlich auch in den Top-Standorten Australien und Chile. Das starke Wachstum des Lithium Markts bescherte dem Unternehmen für das Geschäftsjahr 2022 fulminante Zahlen. Der Umsatz stieg auf ca. 7.3 Milliarden US-Dollar, was gegenüber dem Vorjahr mehr als einer Verdopplung gleichkommt, und auch der Gewinn zog kräftig an. In das Jahr 2023 startete das Unternehmen ebenfalls stark mit einer Verdopplung des Umsatzes im ersten Quartal Vergleich zur Vorjahresperiode. Aufgrund einer deutlichen Korrektur im Lithiumpreis sah sich CEO Kent Masters jedoch dazu gezwungen, den Ausblick für das Gesamtjahr nach unten zu korrigieren. Dies zeigt deutlich, dass sich der Markt trotz hoher Nachfrage und den günstigen Rahmenbedingungen keinesfalls immer zu Gunsten der Produzenten bewegen muss. Wie sich der Lithiumpreis und damit verbunden das Geschäft von Albemarle über die nächsten Jahre entwickeln wird, bleibt also noch offen.

 

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