Porsche AG – im Eiltempo in den DAX®
Der deutsche Sportwagenhersteller Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG wartet erneut mit erfreulichen Nachrichten auf. Nicht nur entzückt die Anleger die bisherige Entwicklung des Aktienkurses seit dem Börsengang im September dieses Jahres. Jetzt wurde zusätzlich bekannt, dass das Unternehmen per 19.12.22 in den in erlesenen Kreis der 40 Unternehmen des deutschen Leitindex DAX® aufgenommen wird. Könnte dies für weitere Kursavancen sorgen?
Porsche fasziniert Autobegeisterte schon seit langer Zeit. Das wohl bekannteste Modell, der Porsche «911», feierte seine grosse Premiere auf der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) in Frankfurt am Main bereits im September 1963. Und noch heute gibt es das traditionsreiche Modell auf dem Markt. Nicht verwunderlich also, dass das Unternehmen auch das Börsenkürzel P911 gewählt hat. Aber nicht nur das Auto ist beeindruckend, sondern auch das Unternehmen an sich. Sein Börsengang (als Herauslösung aus dem Volkswagenkonzern) war der grösste Börsengang Europas gemessen an der Marktkapitalisierung von rund 78 Milliarden Euro. Der Börsengang eröffnet der Porsche AG grössere unternehmerische Freiheit. So endet mit Ablauf dieses Jahres der Beherrschungsvertrag mit Volkswagen. An dessen Stelle tritt ein Kooperationsvertrag zu marktüblichen Konditionen.
Ehrgeizige Zielsetzung
Das Unternehmen Porsche setzt sich ehrgeizige Ziele. Mittelfristig strebt das Unternehmen eine operative Umsatzrendite von 17 bis 19 Prozent und eine Automotive EBITDA-Marge von 25 bis 27 Prozent an. Ausserdem will der Konzern ein Niveau von etwa 12.5 bis 14 Prozent bei der Automotive Netto-Cash-Flow-Marge erreichen. Langfristiges Ziel wird eine operative Umsatzrendite von mehr als 20 Prozent an. Aber nicht nur ökonomisch möchte das Unternehmen brillieren, sondern auch ökologisch fortschrittlich bleiben. Beim Thema Elektromobilität hat sich das Unternehmen zum Ziel gesetzt, dass bis ins Jahr 2030 mehr als 80 Prozent der neu ausgelieferten Fahrzeuge vollelektrisch angetrieben sein sollen. Im Rahmen dessen arbeitet das Unternehmen auch bis 2030 auf eine bilanziell CO2-neutrale Wertschöpfungskette hin.
Ein neues Mitglied im DAX®
Die Porsche AG erhält per Mitte Dezember dieses Jahres den Einzug in den DAX® und wird den Sportartikelhersteller Puma ersetzen. Porsche erreichte dies nach nur gut zwei Monaten an der Börse. Puma wird entsprechend in den MDAX® absteigen. Grund für den schnellen Aufstieg ist die Bewertung von Porsche an der Börse. Das Unternehmen ist mittlerweile circa 98 Milliarden Euro wert, nachdem die Aktie trotz widriger Umstände an den Börsen knapp 30% zugelegt hatte. Für Porsche ist der schnelle Aufstieg in den DAX® das Resultat der geleisteten Arbeit über die letzten Jahre. Die Porsche AG ist mittlerweile das dritte Unternehmen aus dem Volkswagen Konzern im Leitindex. Neben der kotierten Muttergesellschaft ist auch noch die Porsche Automobil Holding SE im Index vertreten. Bei der Porsche Automobil Holding SE handelt es sich um eine Beteiligungsgesellschaft, hinter der die Familien Porsche und Piech stehen. Sie hält Beteiligungen in den Bereichen Mobilitäts- und Industrietechnologie. Insbesondere hat sie die Mehrheit der Stammaktien der Volkswagen AG. Künftig kommen somit sieben der 40 Unternehmen aus dem DAX® aus der Automobilindustrie: die Porsche AG, Porsche Automobil Holding, Volkswagen, BMW, Mercedes-Benz, Daimler Truck und der Zulieferer Continental.
Anpassungen auch im MDAX® und SDAX®
In Ergänzung zum Neuzugang Puma im MDAX® erhält auch das Leipziger Unternehmen Verbio Vereinigte BioEnergie Einzug in den Index. Der Hersteller von Biodiesel und Bioethanol profitiert von der grossen Nachfrage nach Kraftstoffen aus nachhaltigen Quellen und konnte somit aus dem SDAX® aufsteigen. Für Puma und Verbio müssen der Batteriehersteller Varta sowie die Deutsche Wohnen weichen.
Fazit
Der Automobilhersteller Porsche AG ist erfolgsverwöhnt seit dem geglückten Börsengang, der bisherigen Aktienperformance und setzt jetzt mit dem Einzug in den DAX® zum Jahresende noch einen markenten Schlusspunkt. Mit den ehrgeizigen Unternehmenszielen und der treuen Kundschaft dürfte von dem Unternehmen auch noch in Zukunft einiges zu erwarten sein.