Halbjahresupdate: Getränkehersteller Coca-Cola - Erfrischung gefällig?
Viele kennen es, an einem heissen Sommertag wird schon gerne mal im Restaurant oder in der Bar ein Erfrischungsgetränk des gleichnamigen Konzerns bestellt. Die Rede ist von Coca-Cola. Trotz des allgemeinen Trends zur gesünderen Ernährung, konnte der Getränkeriese das Umsatzziel gemäss den jüngst publizierten Zahlen steigern. Auch in punkto Ausblick zeigt sich der Konzern für das Gesamtjahr 2022 optimistischer.
Starke Marke mit besonderer Stellung
«Taste the Feeling» - der Marketing-Slogan ist vielen Anleger: innen eventuell im Gedächtnis geblieben. So hatte das Unternehmen 2016 in seiner jährlichen Weihnachtskampagne das gleichnamige Getränk Coca-Cola beworben. Besonders in Szene gesetzt haben sie das Erfrischungsgetränk, in dem der Weihnachtsmann höchst persönlich dieses konsumiert hat. Die heute bekannte Figur des Coca-Cola Santa Claus entstand bereits 1931. Gemalt wurde die Figur vom amerikanischen Grafiker und Cartoonist Haddon Sundblom, der den Gesichtsausdruck und den weissen Bart entwarf und den Weihnachtsmann in den Coca-Cola Farben Rot und Weiss kleidete. Auch heute noch setzt Coca-Cola während der Weihnachtszeit auf den rot-weiss gekleideten Santa Claus, um sein berühmtestes Produkt, die Coca-Cola, zu vermarkten. Coca-Cola also nicht nur an heissen Sommertagen, sondern auch im Winter während der Weihnachtszeit? Dies trifft durchaus zu – das Erfrischungsgetränk wird rum ums Jahr weltweit in mittlerweile 200 Ländern konsumiert. Dies ist einerseits den immensen Vermarktungsbemühungen des Unternehmens zu verdanken. Andererseits ist der Geschmack trotz vielfältiger Konkurrenz bislang unerreicht. Auch um die Rezeptur rankt sich bis heute ein gewisser Mythos und sie gehört zu den bestgehüteten Unternehmensgeheimnissen.
Kontrovers diskutiert werden Süssgetränke immer wieder vor dem Hintergrund gesunder Ernährung. Medienwirksam inszenierte dies der Fussballstar Cristiano Ronaldo, als er bei einer Pressekonferenz während der Fussball-Europameisterschaft zwei Cola-Flaschen beiseiteschob und zielgerichtet das Wasser in den Fokus der Kameras stellte. Obwohl der hohe Zuckergehalt und dessen Einfluss für eine ausgewogene Ernährung umstritten ist, scheint die Tage der Süssgetränke-Hersteller noch lange nicht gezählt zu sein. Vielmehr versuchen grosse Süssgetränkehersteller das neue gewonnen Gesundheitsbewusstsein der Konsumenten aufzugreifen, indem Sie Zero-Zucker-Varianten der beliebtesten Getränkesorten herausbringen. So verpasste Coca-Cola rund 140 Produkten zuletzt eine neue Rezeptur mit dem Ziel, die Menge des zugesetzten Zuckers zu reduzieren. Aber nicht nur Süssgetränke gehören zum Konzern, sondern auch die Mineral- und Tafelwassermarken wie Bonaqua, Vio oder Apollinaris oder Lifestyle-Getränkemarken wie Fuze Tea, Honest oder Innocent.
Solider Dividendenzahler, Q2 2022 Erwartungen übertroffen
Coca-Cola feierte 2011 sein 125- jähriges Jubiläum. Neben seiner langen Historie zeichnet sich das Unternehmen allerdings auch als besonders beständiger Dividendenzahler aus. Aktionäre erhalten bereits seit 1920 eine Dividende. Im April 2022 hat das Unternehmen die 60. jährliche Dividendenanhebung in ununterbrochener Folge bekannt gegeben. Mit dieser Historie zählt Coca-Cola zu den verlässlichsten Dividendenzahlern an der Wall Street. Damit gehört die Aktie auch zu den Lieblingen des Starinvestors Warren Buffett. Er selbst ist bekennender Konsument der Cherry-Coke und bereits seit Jahrzehnten mit seiner Holdinggesellschaft Berkshire Hathaway investiert. Per 31.03.22 zählte Coca-Cola zu seinen Top 5 Investments mit einem Marktwert von 24.8 Mrd. US-Dollar.
Mit denen am Dienstag (26.07.22) publizierten Zahlen konnte Coca-Cola überzeugen. Vor der Pandemie erwirtschaftete das Unternehmen etwa die Hälfte vom Umsatz im sogenannten «Ausser-Haus-Geschäft». Mit dem zuletzt veröffentlichten Zahlenset wurden die Erwartungen der Analysten übertroffen. Dies ist hauptsächlich darauf zurückzuführen, dass sich die Umsätze in Restaurants, Kinos, Theatern und anderen Einrichtungen wieder annährend auf Vorkrisenniveau erholten. Coca-Cola rechnet mit einem organischen Umsatzwachstum von 12 bis 13%, bei einer bisherigen Prognose von 7 bis 8%. Der bereinigte Gewinn je Aktie belief sich auf 0.70 US-Dollar je Anteil und fiel damit zwei Cent höher aus als ein Jahr zuvor. Coca-Cola hat infolge gestiegener Kosten für Transport, Rohstoffe und Verpackungen die Preise erhöht. Die Kunden scheinen dadurch aber nicht abgeschreckt worden zu sein. Das Management rund um den Konzernchef James Quincey deutete aber auch an, dass aufgrund der gestiegenen Rohstoffpreise potenzieller Gegenwind aufzieht, der einen Einfluss im hohen einstelligen Prozentbereich auf die Ergebnisse haben könnte, da die Konsumenten nicht unbegrenzt bereit sind Preissteigerungen in Kauf zu nehmen. Unter dem Strich sank der Gewinn um 28 Prozent auf 1.9 Milliarden US-Dollar. Die Börse reagierte freundliche auf diese Ergebnisse und die Aktien von Coca-Cola legten an der New York Stock Exchange um 1.64% zu auf 63.21 US-Dollar.