Infrastrukturunternehmen – die Schaufelhersteller im digitalen Goldrausch
Schon im Jahre 2009 prägte die EU-Politikerin Meglena Kunewa den folgenden Satz: «Daten sind das neue Öl». Doch können Investitionen in die digitale Infrastruktur die Vorteile der Digitalisierung mit denen klassischer Infrastrukturinvestments verbinden oder überwiegen die Nachteile?
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Doch können Investitionen in die digitale Infrastruktur die Vorteile der Digitalisierung mit denen klassischer Infrastrukturinvestments verbinden oder überwiegen die Nachteile?
Was ist digitale Infrastruktur?
Digitale Infrastruktur ist für Daten das, was die Pipelines für Öl sind. Sie ist das Grundgerüst, auf welchem der Austausch stattfindet – und das Volumen des Datenaustausches wächst rasant an. Laut einem Bericht der GSMA Intelligence werden bis 2025 rund 80 Prozent der Weltbevölkerung mit ihrem Smartphone am digitalen Leben teilnehmen. Damit werden Investitionen in die digitale Infrastruktur unabdingbar, indem zum Beispiel der Ausbau bestehender Mobilfunknetze beschleunigt wird und neue Technologien zum Einsatz kommen, damit der kommende Internetverkehr bewältigt werden kann.
Auch Zukunftstechnologien wie das autonome Fahren oder die Entwicklungen rund um das Thema Cloud Computing werden zukünftig für einen hohen Datenverkehr sorgen. In einem Report geht Morgan Stanley davon aus, dass sich der Datenverkehr auf den Strassen vervierzigfachen wird, sobald autonomes Fahren in die Städte der Welt kommt. Gleichzeitig könnte dies etwa 200 Milliarden US-Dollar weltweit für Telekommunikationsunternehmen bedeuten.
Doch der Umsatz ist nicht ohne Investitionen in die nötige Infrastruktur möglich. Allein die Kosten für ein 5G-Netzwerk einer mittelgrossen Stadt belaufen sich laut des Reports auf 2.8 Milliarden US-Dollar für Small Cells, 300 Millionen US-Dollar für Glasfasern und 150 Millionen US-Dollar für Kernnetze und andere Investitionen. Die US-Bank erwartet, dass jede grössere Stadt jeweils ein bis zwei 5G-Netze benötigen wird, die autonomes Fahren unterstützen. Alles in allem eine beeindruckende digitale Infrastruktur, die aufgebaut werden muss – allein für das autonome Fahren.
Investitionen in Infrastruktur – hoher Cashflow inklusive Inflationsabsicherung
Unternehmen rund um die Digitalisierung haben oft ein hohes Geschäftsrisiko, denn die Geschäftsmodelle sind wenig erprobt und es kommen stetig neue Wettbewerber in die umkämpften Märkte. Nimmt man die Entwicklungen im Bereich des autonomen Fahrens weiter als Beispiel, dann ist es aktuell noch unklar, welche Software sich am Ende durchsetzen wird – ein grosses Risiko bei den Milliardeninvestitionen der Unternehmen. Den 5G-Netzwerkstandard werden hingegen alle Anbieter nutzen.
Das Risiko lässt sich gut mittels der Volatilität beurteilen. So ist die Volatilität der Aktien von Infrastrukturunternehmen historisch gesehen niedriger als die Volatilität des Gesamtmarktes. Bei den Unternehmensanteilen der deutlich volatileren Wachstumsunternehmen fällt der Unterschied noch prägnanter aus. Dieses niedrige Risiko lässt sich durch die Kundenbeziehungen erklären. Oft werden bereits vor Baubeginn langlaufende Verträge über mehrere Jahrzehnte abgeschlossen, die nach Fertigstellung einen konstanten Cashflow sichern. Ergänzend kommt eine unelastische Nachfrage nach den Erzeugnissen hinzu. So ändert sich die Nachfrage nach essenziellen Gütern wie Energie, Mobilfunkverträgen oder dem Internet kaum und garantiert künftige Einnahmen. Ferner sind die Markteintrittsbarrieren durch den Kapitalaufwand, Genehmigungen und das unternehmensinterne Knowhow gross, sodass auch das Risiko neuer Marktteilnehmer reduziert wird.
Ihre Vorteile spielen Infrastrukturunternehmen vor allem in Phasen erhöhter Inflation aus, während sie in Phasen niedriger Inflation eher schlechter performen als der Gesamtmarkt. Die Resistenz gegenüber hohen Inflationsraten liegt zum grossen Teil daran, dass derartige Strukturen nicht substituierbar sind. Es gibt zum Beispiel kaum eine Alternative zu einem Mobilfunkmast oder Rechenzentren. Damit lassen sich Preissteigerungen an die Kunden weitergeben, denn diese können nicht auf Alternativen ausweichen. Oft sind die Verträge zwischen den Infrastrukturunternehmen und den Kunden an die Inflation gebunden. Auf diesem Wege kann die Inflation durch Preissteigerungen ausgeglichen werden.
Das geringere Risiko in Kombination mit der Unabhängigkeit von Inflation ermöglicht hohe Auszahlungen. Im Solactive Digital & Renewable Infrastructure Index werden die Nettodividenden direkt wieder investiert, sodass die Inflation nicht dafür sorgt, dass der Realwert des Geldes abnimmt.
Erneuerbare Energien
Windkraft und Wasserstoff spielen gerade in der industriellen Energieversorgung eine grosse Rolle. Bei Privathaushalten jedoch stieg besonders die Nachfrage nach Solarenergie in den letzten Jahren stark an. Mit milliardenschweren Investitionsprogrammen wollen Europa und die USA den Weg zur CO2-Neutralität beschreiten. Die Europäische Union hat sich jüngst auf verschärfte Klimaziele geeinigt: Statt um 40 Prozent, soll der CO2-Ausstoss bis 2030 um mindestens 55 Prozent gesenkt werden. Bis 2050 will die EU klimaneutral sein, um die globale Erderwärmung auf 1.5 Grad Celsius zu begrenzen. Auch die Europäische Kommission in Brüssel scheint, von einer wachsenden Bedeutung der digitalen Infrastruktur auszugehen. So schreibt diese in dem «europäischen Grünen Deal», dass der Übergang zur Klimaneutralität eine intelligente Infrastruktur benötigt. Diese Ziele ziehen massive Investitionen nach sich und ermöglichen den Unternehmen, die in den Bereichen rund um erneuerbare Energie tätig sind, neue Möglichkeiten. Diese Chancen könnten auch im Bau der notwendigen Infrastruktur liegen.
Schliesslich müssen Windparks, Solaranlagen und Wasserkraftwerke gebaut werden, um Strom zu erzeugen. Auch das Wachstum in Teilbereichen wie der Ladeinfrastruktur für Elektroautos hat zuletzt zugnommen. So wurden allein in Deutschland im letzten Jahr über 5000 neue Ladestationen gebaut.
Investitionen in digitale Infrastruktur und die Infrastruktur der erneuerbaren Energien verbinden nun die wachstumsstarken Segmente der Digitalisierung und der erneuerbaren Energien mit dem niedrigeren Risiko und der höheren Auszahlungsrate klassischer Infrastrukturinvestments. Damit könnten sich attraktive Renditen bei moderatem Risiko ergeben. Neben der Gewährleistung einer Diversifikation über alle vielversprechenden Themen hinweg sorgt ein Punktesystem, welches wichtige Finanzkennzahlen berücksichtigt, für die Selektion vielversprechender Titel für den Solactive Digital & Renewable Infrastructure Index.
Mit dem Open-End Partizipationszertifikat auf den Solactive Digital & Renewable Infrastructure Index können Anlegerinnen und Anleger über ein Indexzertifikat in 20 Aktien führender Unternehmen mit stabilen Finanzkennzahlen investieren.
Dabei deckt der Index die Kernthemen der digitalen und erneuerbaren Infrastruktur ab und beinhaltet Unternehmen aus den folgenden sieben Bereichen: erneuerbare Energien, intelligente Netzbetreiber, Anbieter von elektrischer Ladeinfrastruktur, digitale Infrastrukturausrüstung, Betreiber von Rechenzentren, Betreiber von Mobilfunkmasten und Unternehmen im Bereich der digitalen Breitbandanwendungen. Eine halbjährliche Selektion und Neugewichtung der Titel gewährleistet stetige Aktualität. So haben Anlegerinnen und Anleger die Möglichkeit, bei moderatem Risiko an den Zukunftsthemen Digitalisierung und erneuerbare Energien zu partizipieren.
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