Deutliche Erholung im Minensektor erkennbar
Obwohl das Jahr aufgrund der aktuellen Pandemie für vielerlei Branchen von Pessimismus geprägt war, verzeichnen die ersten Sektoren bereits eine deutliche Erholung. Insbesondere Bergbaukonzerne, wie die Rio Tinto Group, Freeport-McMoRan Inc. und Glencore PLC, profitieren von den steigenden Kursen an den Rohstoffmärkten.
Rohstoffpreise im Aufschwung
Von einer Krise kann beim Blick auf die derzeitigen Rohstoffpreise keine Rede sein. So stieg der Preis für eine Tonne Kupfer in den vergangenen Monaten enorm und erreichte zwischenzeitlich mit 7'500 US-Dollar sein höchstes Niveau der vergangenen acht Jahre. Ebenso rangiert Nickel seit Jahresbeginn mit einem Plus von fast 17% im positiven Bereich. Auch Aluminium und Zink haben im gleichen Zeitraum mit rund 13% respektive 23% stark zugelegt. Gründe dafür sind unter anderem der steigende Absatz von Elektroautos, da für die Herstellung viele der vorher genannten Metalle verwendet werden. Des Weiteren werden viele Industriemetalle im Bauwesen verwendet, welche eine der wenigen Branchen ist, die auch in Zeiten der aktuellen Pandemie ohne grosse Einschränkungen weiteragieren konnte. Insgesamt trägt allen voran China zu den steigenden Rohstoffpreisen bei, denn die rasche Erholung der chinesischen Wirtschaft, die allein rund die Hälfte der globalen Rohstoffnachfrage darstellt, lässt den Bedarf an Industriemetallen und anderen Rohstoffen stärker steigen als erwartet. Ebenso trägt die Entspannung des Handelskonflikts zwischen den USA und China dazu bei, dass sich die in den letzten Jahren gefallenen Preise wieder erholen.
Aufwärtstrend auch im Minensektor
Vom Aufschwung dieser Metalle profitieren vor allen deren Produzenten. So ist unter anderem der Aktienkurs der Rio Tinto Group, eines der weltweit führenden Unternehmen im Abbau von Gold, Kupfer und vielen weiteren Industriemineralien, in den vergangenen Monaten stark angestiegen. Der britisch-australische Bergbaukonzern kommt somit zuletzt auf eine Marktkapitalisierung von über 90 Mrd. US-Dollar. Die erst im Juli 2020 veröffentlichten Halbjahresergebnisse des Konzerns liessen die Anleger aufhorchen, denn mit einem Zuwachs in der Eisenerzproduktion von 7.3% in diesem Jahr liefert die Rio Tinto Group vielversprechende Ergebnisse, wobei der Bergbaukonzern ca. 90% seines Gewinns mit der Produktion von Eisenerz erzielt. Da insbesondere die starke Nachfrage aus China der gesamten Branche zum Erfolg verhilft, stellt diese Tatsache gleichzeitig auch ein erhebliches Risiko dar, da seit der Finanzkrise im Jahr 2008 die weltweiten Rohstoffzyklen überwiegend von China beeinflusst werden. Sollte es in der Volksrepublik zu einem Rückgang der Nachfrage kommen, könnte dies immense Folgen für Produzenten weltweit haben.
Die weiteren Profiteure heissen Freeport-McMoRan Inc. und Glencore PLC
Das US-amerikanische Pendant in der Bergbauindustrie, welches auf die Exploration und den Betrieb von Kupfer- und Goldminen spezialisiert ist, ist Freeport-McMoRan. Der Aktienkurs des Unternehmens konnte, ebenso wie der der Rio Tinto Group, vom Aufschwung auf dem Rohstoffmarkt profitieren. Ebenso befinden sich im Eigentum von Freeport-McMoRan wichtige Minera- sowie Erdöl- und Erdgas-Ressourcen. So besitzt das US-Unternehmen wichtige Abbaurechte in Indonesien, Nord- und Südamerika, sowie in Afrika. Ein weiteres Schwergewicht der Branche ist die Glencore PLC. Das schweizerische Unternehmen, dessen Name sich aus «Global Energy Commodity and Resources» zusammensetzt, agiert in der Produktion, Raffinerie und Lagerung von Kupfer, Nickel, Zink, Aluminium und Eisenerz. Vom Anstieg der Rohstoffpreise konnte daher auch Glencore stark profitieren.