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Kapitalschutz-Zertifikate in unsicheren Marktphasen

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17. Apr. 2025 | 3 Minuten
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Das Auf und Ab an den Aktienmärkten weltweit in den vergangenen Wochen ging bei Investoren an die Substanz. Die von Donald Trump eingeführten Vergeltungszölle verunsichern Marktteilnehmer und führten zu teilweise starken Kurskorrekturen. Bei risikoaverseren Investoren könnte in einem schwierigen Umfeld der Wunsch aufkommen, sich in erster Linie vor weiteren Kursrückschlägen abzusichern. Für diesen Zweck könnten Kapitalschutzzertifikate das richtige Werkzeug sein.

Trumps Zollhammer schlägt zu – oder doch nicht?

Die Ankündigung Donald Trumps, weltweite Handelszölle auf Importe einzuführen, sorgte an den Aktienmärkten für ein Nervenflattern. Im Zuge dessen mussten führende Aktien-Leitindizes teilweise erheblich an Wert einbüssen. Besonders heftig traf es asiatische Märkte: Der Hang Seng Index in Hongkong verzeichnete gar den grössten Tagesverlust (in Prozent) seit dem Crash im Jahr 1997 (South China Morning Post, 07.04.2025). Durch den Einbruch verlor der US-amerikanische Leitindex S&P® 500 während den Handelstagen vom 4. und 5. April eine Gesamtsumme von 10 Billionen US-Dollar an Wert, gemessen an der Gesamtmarktkapitalisierung (The Economic Times, 09.04.2025).

Auswirkungen auf Märkte

Der Volatilitätsindex CBOE® VIX kletterte währenddessen auf den höchsten Stand seit dem Corona-Crash 2020. Prognosemärkte schätzen die Wahrscheinlichkeit einer US-Rezession mittlerweile auf über 60 Prozent. Ein starker Anstieg gegenüber den 24 Prozent zu Jahresbeginn (FuW, 08.04.2025). Die Stimmung unter Konsumenten und Unternehmen ist dementsprechend spürbar getrübt.

Die neuen US-Zölle treffen auch die Schweiz: Für Schweizer Exportgüter gilt ein erhöhter Einfuhrzollsatz von 31 Prozent. Besonders betroffen sind exportstarke Branchen wie Maschinenbau, Medizintechnik und die Uhrenindustrie.

Nach anfänglicher Entwarnung scheint auch die Pharmabranche von Importzöllen betroffen zu sein. Am 09.04.2025 kündigte Donald Trump auch Zölle Pharmaprodukte an (cash.ch, 09.04.2025). Für die Schweiz ist dies besonders schmerzhaft, so entfallen rund die Hälfte der Schweizer Güterexporte in die Vereinigten Staaten auf diesen Sektor. Dies lastet auch auf den Aktienkursen der Schweizer Pharmagiganten.

 

Positionierung in einem schwierigen Umfeld

Diese Entwicklungen erinnern zwar an frühere Krisen wie den Crash zu Beginn der Corona-Pandemie im März 2020 oder die Finanzkrise von 2008, doch sie unterscheiden sich in einem zentralen Punkt: Die aktuellen Marktverwerfungen wurden nicht durch exogene Schocks ausgelöst, sondern durch eine bewusste wirtschaftspolitische Eskalation. Kommentatoren sprechen von einem «politisch herbeigeführten» Crash. Stattdessen stieg zuletzt die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen auf über 4,5 Prozent, ein Ausdruck wachsender Zweifel an der fiskalischen Nachhaltigkeit der USA.

Donald Trump ruderte inzwischen teilweise zurück und kündigte eine 90-tägige «Zollpause» an. Ein Signal, das an den Märkten kurzzeitig für eine gewisse Erholung sorgte. Doch das politische und wirtschaftliche Umfeld bleibt unberechenbar. Während institutionelle Anleger taktisch reagieren können, kann es Privatanlegern in solchen Situationen oft schwerfallen, den richtigen Zeitpunkt für Ein- oder Ausstiege zu finden.

In einem solchen Umfeld kann bei Anlegern der Wunsch nach zusätzlicher Sicherheit steigen. Kapitalschutz-Zertifikate können hierbei einen Ansatz zur Begrenzung möglicher Verluste bei gewissem Renditepotenzial bieten.

Wie funktionieren Kapitalschutz-Zertifikate?

Kapitalschutz-Zertifikate bieten, je nach Ausgestaltung, eine Mindestrückzahlung per Laufzeitende, typischerweise zwischen 90 und 100 Prozent des eingesetzten Kapitals. Gleichzeitig ermöglichen sie eine Partizipation an der positiven Entwicklung eines zugrunde liegenden Basiswerts, etwa eines Aktienindex wie dem SMI® oder dem DAX®. Die Partizipationsrate hängt dabei unter anderem mit dem gewählten Kapitalschutzniveau zusammen: Je höher der Schutz, desto geringer in der Regel die Beteiligung an Kursgewinnen.

Ein Beispiel: Ein Produkt mit 100 Prozent Kapitalschutz und 75 Prozent Partizipation auf den Swiss Market Index (SMI®) zahlt nach zwei Jahren bei positiver Indexentwicklung (z. B. + 20 Prozent) 115 Prozent des Emissionspreises aus – bestehend aus 100 Prozent Kapitalschutz und 15 Prozent Partizipation. Fällt der Index hingegen, erhält der Anleger dennoch sein eingesetztes Kapital zurück, womit dieser gegenüber einer Direktanlage eine bessere Performance erreicht hätte.

Kapitalschutz Zertifikat mit Partizipation am Basiswert Funktionsweise

Verschiedene Varianten für unterschiedliche Risikoprofile

Nebst dem klassischen Kapitalschutz-Zertifikat mit Partizipation existieren weitere Ausführungen: Varianten mit Cap (Begrenzung der Partizipation), mit Coupon (fixe oder bedingte Zahlungen während der Laufzeit) oder mit Barriere (Verlust der Partizipation bei Überschreiten eines Kursniveaus). Diese Produkte ermöglichen es Anlegern, je nach Markterwartung und Risikoprofil, gezielt ihre Anlagestrategie abzustimmen. Die ebenfalls beliebte Variante mit Cap ermöglicht beispielsweise in der Regel eine höhere Partizipationsrate, wobei die Performance durch den eingebauten Cap begrenzt ist.

Kapitalschutz-Zertifikate sind kein Wundermittel, auch sie unterliegen während der Laufzeit Kursschwankungen und das Emittentenrisiko bleibt bestehen. Wer mit begrenztem Risiko investieren möchte, findet in dieser Produktkategorie eine spannende Alternative zur Direktanlage, insbesondere in unruhigen Marktphasen. Gerade für Anleger, die derzeit den Fokus auf eine möglichst hohe Sicherheit auf ihrem investierten Kapital legen möchten, ohne komplett auf Renditechancen verzichten zu müssen, können Kapitalschutzzertifikate das richtige Werkzeug sein.