Warrants mit Knock-Out: Funktionsweise
Warrants mit Knock-Out ermöglichen Anleger eine überproportionale Partizipation an der Wertentwicklung eines Basiswerts. Die Hebelwirkung entsteht dadurch, dass weniger Kapital eingesetzt werden muss als für eine Anlage in den jeweiligen Basiswert. Anleger können mit einem geringen Kapitaleinsatz auf einen steigenden oder fallenden Basiswert setzen. Mithilfe von Warrants mit Knock-Out kann auf verschiedene Anlageklasse wie Aktien, Indizes, Rohstoffe, Edelmetalle, Zinsinstrumente oder Währungspaare gesetzt werden.
Funktionsweise Warrants mit Knock-Out
Warrants mit Knock-Out bilden durch ihre Hebelwirkung die Wertentwicklung eines Basiswerts überproportional ab. Verglichen mit der Direktinvestition in einen Basiswert erfordert ein Warrant mit Knock-Out einen niedrigeren Kapitaleinsatz. Dadurch entsteht eine Hebelwirkung. Anleger finanzieren nur einen Teil des Preises des Basiswerts, während der Emittent den Rest übernimmt. Dafür fallen im Produkt Finanzierungskosten an. Somit können Anleger an der Wertentwicklung des Basiswerts teilnehmen, während nur ein Bruchteil des Kapitals im Vergleich zu einer Direktinvestition benötigt wird.
Warrants mit Knock-Out bieten eine hohe Transparenz, da sich der Preis direkt vom Basiswert ableiten lässt. Grundsätzlich wird der innere Wert eines Warrants mit Knock-Out durch die Differenz zwischen dem aktuellen Kurs des Basiswerts und dem Strike bzw. Basispreis des Produktes gebildet. Das Bezugsverhältnis muss ebenfalls berücksichtigt werden.
Der Hebel wird umso grösser, je geringer die Differenz zwischen dem aktuellen Kurs des Basiswerts und dem Strike bzw. Basispreis ist. Eine geringere Differenz bedeutet auch eine Annäherung an das Knock-Out-Level bzw. die Knock-Out-Barriere, was mit einem höheren Risiko einhergeht.
Besonderheiten des Warrant mit Knock-Out
Anleger können mit Call Produkten auf steigende oder mit Put Produkten auf sinkende Kurse setzen. Warrants mit Knock-Out sind sowohl mit oder ohne (Open-End) feste Laufzeit erhältlich. Bei Warrants mit Knock-Out kann ein Aufgeld zusätzlich zum inneren Wert erhoben werden. Das Aufgeld beinhaltet bei Produkten mit fester Laufzeit die Finanzierungskosten und die Risikoprämie. Bei Produkten ohne feste Laufzeit wird nur die Risikoprämie durch ein Aufgeld berücksichtigt, da bei diesen Produkten die Finanzierungkosten in die tägliche Anpassung des Strike bzw. Basispreises einfliessen.
Gegenüber klassischen Warrants und Futures besitzen Warrants mit Knock-Out Besonderheiten. Im Unterschied zu klassischen Warrants spielt die Volatilität nur eine geringe Rolle. Ausserdem verfügen Warrants mit Knock-Out im Vergleich zu klassischen Warrants über keinen Zeitwert. Im Gegensatz zu Futures ist der maximale Verlust auf den Kapitaleinsatz beschränkt, womit eine Nachschusspflicht entfällt.
Auch die Risiken dieser Produktkategorie müssen erwähnt werden. Der Hebel wirkt in beide Richtungen. Dies kann zu überproportionalen Kursgewinnen, aber auch entsprechenden Kursverlusten führen. Ausserdem sind Warrants mit Knock-Out mit einem Knock-Out-Level bzw. einer Knock-Out-Barriere ausgestattet. Erreicht der zugrundeliegende Basiswert diese Barriere, verfällt das Produkt umgehend wertlos. In einem solchen Fall erleidet ein(e) Anleger einen Totalverlust des eingesetzten Kapitals.
Kosten von Warrants mit Knock-Out
Damit die Hebelwirkung im Produkt erzielt werden kann, wird der Strike (Basispreis) finanziert. Dafür fallen Kosten an, die in der Form von Finanzierungskosten in der Höhe des Geldmarktzinses (Referenzzinssatz) und einer Finanzierungsmarge bzw. Finanzierungsspread wiedergegeben werden. Bei Produkten mit fester Laufzeit werden die Kosten dem Preis als Aufgeld aufgeschlagen. Bei Produkten ohne feste Laufzeit (Open-End) werden die Kosten über eine tägliche Anpassung des Strike bzw. Basispreises wiedergegeben.
Breite Auswahl an Basiswerten
Für Anleger eröffnen Warrants mit Knock-Out eine vielfältige Auswahl an investierbaren Anlageklassen. Eine überproportionale Partizipation durch diese Produktkategorie ist für Aktien, Indizes, Rohstoffe, Edelmetalle, Zinsinstrumente und Währungspaare möglich.
Absicherung von bestehenden Positionen
Mittels Warrants mit Knock-Out lassen sich auch bestehende Positionen absichern. Anleger können ihr bestehendes Portfolio mithilfe von Warrants mit Knock-Out vor einem möglichen Kursrückgang und Verlusten schützen, indem z.B. ein bestehendes (Long-) Portfolio, das auf einen Kursanstieg der Bestandteile des Portfolios setzt, mit einer gegensätzlichen (Short-) Position über Warrants mit Knock-Out ergänzt wird. Die Absicherung greift sofort nach dem Kauf. Der Kapitaleinsatz einer Absicherung entfällt bei Erreichen des Knock-Out-Level.
Vor- und Nachteile von Warrants mit Knock-Out
Vorteile von KO-Warrants
- Volatilität spielt nur geringe Rolle im Vergleich zu klassischen Warrants / Optionsscheinen
- Kapitaleinsatz fällt niedriger aus als bei Direktinvestition in den Basiswert
- Es kann auf steigende oder fallende Kurse des Basiswerts gesetzt werden
- Preisbildung ist leicht nachvollziehbar
- Verschiedene Anlageklassen stehen zur Verfügung
Risiken von KO-Warrants
- Marktrisiko des Basiswerts
- Hebelwirkung wirkt in beide Richtungen
- Überproportionaler Verlust bis hin zu Totalverlust möglich
- Währungsrisiko, falls die Währung des Basiswerts von der Produktwährung abweicht
- Emittentenrisiko (Ausfall des Emittenten)
- Ordentliches Kündigungsrecht des Emittenten bei Open-End Produkten