Apple springt auf den KI-Zug mit auf
Es war zweitweise etwas ruhig geworden um den Technologieriesen aus Cupertino im kalifornischen Silicon Valley. Der US-Konzern Apple sorgte zuletzt für Aufsehen mit seiner Augmented Reality Brille «Apple Vision Pro». Jetzt gab es allerdings ein regelrechtes Kursfeuerwerk, weil Apple nun die Offensive in Bezug auf die Künstliche Intelligenz (KI) gestartet hat. So kündigte Apple eine Kooperation mit den ChatGPT-Entwicklern OpenAI an.
Jährliche Entwicklerkonferenz «WWDC 24»
Mit Spannung erwartet wurde die diesjährige Worldwide Developers Conference (WWDC). Hatten doch viele Tech-Experten gehofft und erwartet, dass Apple mit einigen technologischen Highlights und Neuerungen aufwarten würde. Und Apple CEO Tim Cook konnte liefern. Zum Auftakt stellte der CEO «Apple Intelligence» vor, dass eine Bündelung von KI-Funktionen für Apple-Geräte darstellt. «Apple Intelligence» wird im Betriebssystem iOS 18 enthalten sein und damit zugänglich für das iPhone und iPad. Die KI-Funktionalitäten wurden sowohl in Eigenregie entwickelt als auch durch eine kürzlich eingegangene Partnerschaft mit den ChatGPT-Entwicklern OpenAI. So soll das Large Language Model ChatGPT Einzug in die Technologieplattformen von Apple erhalten. Auf diese Weise werden Apple-Geräte sowie der Sprachassistent «Siri» einen enormen Funktionsumfang dazugewinnen und Anfragen hinsichtlich Texten, Bildern beantworten sowie weitere Inhalte generieren können. Apple beginnt damit eine Lücke zu schliessen, die sich im KI-Bereich im Vergleich zu anderen Technologieunternehmen wie Microsoft oder Alphabet aufgetan hatte.
Rückläufige Verkäufe beim wichtigsten Apple Produkt – dem iPhone
Mit dem ersten iPhone gelang dem damaligen Apple Gründer und CEO Steve Jobs im Jahr 2007 ein Durchbruch. Der technologische Fortschritt, die Optik sowie die Handhabung und Bedienung des Geräts begeisterten Technologiefans weltweit. Seither hat sich das Gerät zu Apples wichtigstem Produkt entwickelt. Die iPhone-Verkäufe machen jährlich einen Grossteil des Umsatzes von Apple aus und trugen ihren Teil dazu bei, dass sich Apple zeitweise zum wertvollsten Unternehmen der Welt entwickelt hatte. Seit der erstmaligen Markteinführung des iPhones hat sich der Jahresumsatz von Apple mehr als verzehnfacht. Das iPhone ist mit weltweiten Marktanteilen zwischen 12 und 20 Prozent ein fester Bestandteil des globalen Smartphone-Marktes geworden. In Deutschland, Grossbritannien sowie den USA liegen die Marktanteile sogar noch höher von 25 bis teilweise sogar 40 Prozent.
Mittlerweile angekommen beim iPhone 15 Pro haben zuletzt die technologische Unterschiede zwischen den einzelnen Modellen etwas abgenommen. Die Chips und die Leistung wurden zwar besser und auch die eingebaute Kamera, allerdings fehlten Veränderungen, die die Konsumenten zu begeisterten wussten. Dies spiegelte sich zuletzt auch in den Verkaufszahlen des iPhones wieder. So konnte Apple im ersten Quartal des Jahres 2024 50,1 Millionen iPhones verkaufen, während es im Vorjahresquartal noch 55,4 Millionen Geräte waren. Dies entspricht einen Rückgang von rund 9,6 Prozent. Im vierten Quartal – dem klassischen Weihnachtsgeschäft – sind die verkauften Stückzahlen meist höher. Verglichen allerdings mit dem jeweils ersten Quartal der drei Jahre zuvor liegen die verkauften Stückzahlen im Q1 2024 tiefer.
Abhängigkeit vom iPhone reduzieren
Um die Abhängigkeit vom iPhone zu reduzieren setzt das Unternehmen schon seit Jahren auf Diversifizierung ihres Produkte- und Dienstleistungsportfolios. So hat das Unternehmen neben den beliebten Macbooks, dem Tablet iPad, den Smartwatches Apple Watch, der VR-Brille Apple Vision Pro auch einen eigenen Streamingdienst Apple TV+ ins Leben gerufen. Bereits seit November 2019 ist dieser in über 100 Ländern verfügbar und soll im hart umkämpften Streaming-Markt den Konkurrenten Netflix, Amazon Prime und Disney Plus etwas entgegensetzen. Mit all seinen Produkten und Services generierte Apple im Geschäftsjahr 2023 einen weltweiten Umsatz von 383.3 Milliarden US-Dollar.
Welche Anlagemöglichkeiten gibt es?
Dank des jüngsten Kursfeuerwerks wurde Apple wieder zum wertvollsten Unternehmen der Welt mit einem Börsenwert von 3.33 Billionen US-Dollar und konnte den Technologieriesen Microsoft vom Thron stossen (mit 3.26 Billionen US-Dollar). Ob allerdings die jüngste Kursperformance bei Apple andauern wird oder nur von kurzfristigen KI-Fantasien getragen wird, wird sich in den kommenden Wochen und Monaten zeigen.
Für Anleger, die ausgehend von dem neu erreichten Kurs-Hoch eher seitwärtstendierende oder leichte Kursrückschläge erwarten, könnte ein Barrier Reverse Convertible ein geeignetes Anlageprodukt sein. Dieser bietet mit seiner Barriere einen bedingten Risikopuffer vor allfälligen Kursrückschlägen. Im Gegensatz dazu können Anleger, die noch weiter steigende Kurse bei Apple erwarten, beispielsweise mit Warrants mit Knock-Out Open End oder mit Constant Leverage Zertifikaten gehebelt auf die weitere Kursentwicklung setzten.