Die Schweiz: ein Land der Immobilien
Die Schweiz, ein Land der Mietenden, allerdings hegen viele Menschen hierzulande den Wunsch nach einem Eigenheim. Allerdings sind die dafür notwendigen finanziellen Hürden für viele Menschen aus der breiten Mitte der Gesellschaft zur Herausforderung geworden. Ob kaufen oder mieten: Den Immobiliengesellschaften kommt der andauernde Wohnungsmangel in vielen Ballungsgebieten zugute. Dies, obwohl die Refinanzierungskosten aufgrund gestiegener Zinsen zuletzt gestiegen sind.
Die Schweiz: ein Land von Mietern
Laut dem Schweizerischen Bundesamt für Statistik lebten Ende des Jahres 2022 rund 2,4 Millionen Haushalte zur Miete, während 1,4 Millionen Haushalte (rund 36 Prozent) über Wohneigentum verfügten. Rund 730 000 davon verfügten über ein Einfamilienhaus. Obwohl die Wohneigentumsquote seit 1970 kontinuierlich angestiegen ist, lebt die überwiegende Mehrheit der Menschen in der Schweiz zur Miete.
Am teuersten ist das Wohnen in den Ballungszentren, wobei die Stadt Zürich die höchste Durchschnittsmiete des Landes aufweist. Seit 1990 ist die Anzahl der bewohnbaren Wohnungen um gut 47 Prozent gestiegen auf über 4,7 Millionen Wohnungen im Jahr 2021. Im ersten Halbjahr 2022 standen rund 61 496 Wohnungen leer, was einer Leerstandsquote von 1,31 Prozent entspricht. Dabei ist die Schaffung von Wohnraum für die Schweizer Wirtschaft bedeutend, mit einer Investitionsquote der Bautätigkeit von rund 9 Prozent des Bruttoinlandproduktes (BIP) im Jahr 2021. Ausserdem gehört die Baubranche zu einem der wichtigsten Arbeitgebern in der Schweiz mit rund 370 000 Angestellten (2021).
Steigende Immobilienpreise
Die Schweiz ist ein begehrter Lebensmittelpunkt für vielen Menschen. Die Bevölkerung dürfte statisch gesehen weiterwachsen, wodurch sich auch im Immobiliensektor eine eher stabilisierende Tendenz bei den Immobilienpreisen ausbildet. In der kurzen- bis mittleren Frist können die Preise allerdings schwanken und es kann zu regionalen Unterschieden kommen. In ihrem Quartalsupdate zum Schweizer Immobilienmarkt hält die UBS fest, dass die Haushaltseinkommen in der Schweiz im vierten Quartal 2023 stagnierten, während die Preise für Wohneigentum gleichzeitig um 0,9 Prozent gestiegen sind. Damit verschlechterte sich die Erschwinglichkeit von Wohneigentum in der Schweiz für viele Menschen erneut. Wohnen generell stellt für viele Menschen in der Schweiz einen der grössten Kostenblöcke dar. So verteuerten sich beispielsweise die Angebotsmieten im selben Zeitraum fast doppelt so stark (um knapp 5 Prozent) im Vorjahresvergleich.
Die regionale Risikokarte zeigt dabei das kurz- bis mittelfristige Überhitzungsrisiko, welches besonders hoch zu sein scheint am Zürichsee, in Teilen Graubündens, im St. Galler Rheintal sowie in der Region Lausanne. In den betreffenden Regionen sind die Kaufpreise für Wohnraum in den letzten fünf Jahren spürbar stärker gestiegen als die Angebotsmieten.
Gefahr einer Immobilienblase?
Um die Gefahr einer Immobilienblase einschätzen zu können, berechnen Ökonomen der UBS mit Hilfe eines Modell den sogenannten UBS Swiss Real Estate Bubble Index. Darin berücksichtigt werden verschiedene Faktoren wie die Eigenheimpreise im Verhältnis zu Jahresmieten, Kreditanträge, Haushaltseinkommen, Konsumentenpreise und die Hypothekarvolumen. Dabei zeigt der Index im vierten Quartal 2023 ein deutliches Bild und suggeriert eine Überbewertung des Schweizer Immobilienmarktes. Die Preise für Eigenheime zeigen sich dabei robust und dass trotz höherer Finanzierungskosten, tiefer Neubautätigkeit und beschleunigter Zuwanderung. Von einem Blasenrisiko, wie es in den 1990er-Jahren der Fall gewesen ist, scheint der Index allerdings noch entfernt.
Vontobel Schweizer Immobilienaktien Basket
Aufgrund der grossen Bedeutung von Immobilien für den Schweizer Markt hat Vontobel bereits 2004 ein Open-End Tracker-Zertifikat auf einen Schweizer Immobilienaktien Basket lanciert. Das Produkt bietet dabei die Möglichkeit mit nur einem einzigen Investment an der Kursentwicklung von sechs Immobilienunternehmen aus der Schweiz zu partizipieren.
Nach einem überwiegend schwierigen Jahr 2022 für Immobilienunternehmen, aufgrund des beispiellosen Zinsanhebungszyklus seitens der SNB (Juni 22 erhöhte die SNB den Leitzins um 50 Basispunkte gefolgt von zwei weiteren Zinsschritten im selben Jahr), konnte der Index im Jahr 2023 um rund 5,73 Prozent zulegen. Auch der bisherige Start ins Jahr 2024 verlief bisher positiv (per 30.04.24 konnte der Index weiter rund 5 Prozent zulegen). Dabei lässt die vergangene Performance keinen Rückschluss auf die zukünftige Entwicklung zu. Allerdings erweist sich der Schweizer Immobilienmarkt gegenüber gesamtwirtschaftlichen Veränderungen als robust und die hohe Nachfrage nach Immobilien könnte weiteren Auftrieb geben. Der Immobilien Basket wird aktiv bewirtschaftet und weist eine Managementgebühr von 0,90 Prozent pro Jahr auf. Anfallende Dividenden werden jährlich in Form eine Ausgleichszahlung ausgeschüttet.