Investment Idee
Werbung

Bleiben Schweizer Aktien auch im Jahr 2024 gefragt?

Vontobel Markets
8. Jan. 2024 | 5 Minuten

Das neue Jahr 2024 hat begonnen. Der Blick in den Rückspiegel zeigt, dass einige Assetklassen im vergangenen Jahr gut gelaufen sind. Besonderes Kursfeuerwerk gab es für Technologieunternehmen, die vom Hype der künstlichen Intelligenz profitieren konnten. Allerdings bleiben auch im neuen Jahr einige Herausforderungen bestehen. Für gut diversifizierte Anleger zeigt die Erfahrung einmal mehr: In herausfordernden Zeiten können Aktien auf solide Schweizer Unternehmen das Mittel der Wahl sein.

Der Blick in den Rückspiegel

Nach einem zunächst guten Start ins Jahr 2023 liess das Momentum ab der Jahresmitte deutlich nach. Fehlende wirtschaftliche Impulse und die nicht klar erkennbare Entwicklungsrichtung verunsicherten Anleger zunehmend. Mit zur Unsicherheit beigetragen hat auch die Frage, ob die Zinserhöhungen der Zentralbanken ausreichen, um die Inflation erfolgreich zu bekämpfen.

Im späteren Verlauf des Jahres zeigte sich, dass die rekordhohen Inflationsraten in den USA und der Eurozone spürbar zurückgekommen sind. Es herrschte ein Aufatmen bei den Markteilnehmern. Der unmittelbare und starke Inflationsdruck hatte spürbar nachgelassen und dies veranlasste die amerikanische Federal Reserve (Fed) und die Europäische Zentralbank (EZB) schlussendlich, das Tempo bei ihrer Gangart in Bezug auf die Zinsanhebungen zu reduzieren. Aus diesem Grund verzichteten beispielsweise die Fed und auch die Schweizerische Nationalbank (SNB) an ihren letzten Sitzungen im Dezember 2023 darauf, die Leitzinsen weiter zu erhöhen.

Der Blick auf die Performance einiger Assetklassen im vergangenen Jahr zeigt, dass das Jahr 2023 an den Märkten gar nicht so schlecht gewesen ist, wie allgemein vermutet werden könnte. Europäische und US-Aktien entwickelten sich stark positiv, aber auch einige Anleihesegmente sowie Gold. Mit einer Gesamtrendite von 3,9 Prozent für den breiten Schweizer Aktienmarkt gemessen am Swiss Performance Index (SPI®), steuern Schweizer Anleger auf einen durchschnittlichen Jahresabschluss hin. Die hohe Performance in den USA gemessen am S&P 500® und am Nasdaq® war stark von dem Megatrend künstliche Intelligenz getrieben. Entsprechend zeigt sich keine grosse Marktbreite, da die Performance einiger weniger grosser Technologiekonzerne am Ende das Gros der Gesamtentwicklung ausmachte.

Das Umfeld wird im Jahr 2024 herausfordernd bleiben

Wie in jedem neuen Jahr stellt sich auch für das Jahr 2024 die Frage: neues Jahr, neues Glück? Das Anlageumfeld wird in jedem Fall weiter spezifische Herausforderungen mit sich bringen. Mit der sich abschwächenden Inflationsdynamik wachsen bei einigen Marktteilnehmern bereits die Hoffnungen auf Zinssenkungen. Aktuell deutet allerdings vieles darauf hin, dass die Zentralbanken zunächst einmal den weiteren Verlauf abwarten werden, da sich die vollen Auswirkungen höherer Zinsen zeitlich verzögert in der Wirtschaft zeigen. Im Markt bildet sich zunehmend der Konsens dahingehend, dass der Zinsgipfel erreicht sein könnte.

Allerdings dürfte der Fokus der Anleger vermehrt auf der perspektivischen Entwicklung der Konjunktur liegen und entsprechend Einfluss darauf nehmen, was Einzug in die Anlegerportfolios erhalten wird oder nicht. Die Gefahr einer potenziellen Rezession ist jedenfalls noch nicht gebannt. 

Fernab von Zinsentscheiden und konjunktureller Entwicklung dürften geopolitische Spannungen die Märkte ebenfalls weiter begleiten. Hinzu kommen die abgeschwächten Wachstumsimpulse aus dem Wachstumsmotor der letzten Jahre: dem Reich der Mitte. China steht vor einer Reihe hausgemachter Probleme – allen voran der heimische Immobiliensektor. In der Folge sah sich der Internationale Währungsfonds (IWF) gezwungen, seine Wachstumsprognosen für China für das Jahr 2023 und 2024 nach unten anzupassen. 

Der Blick auf den Massstab für Unsicherheit im US-Markt (VIX-Index) zeigt aktuell ein niedriges Niveau. Dies könnte wiederum dafürsprechen, dass sich die Marktteilnehmer ein Stück weit auf die aktuellen Rahmenbedingungen eingestellt haben und gewisse Erwartungen an die Zukunft bereits in den Märkten enthalten sind. Insgesamt bleibt die wahrgenommene Ruhe an den Märkten allerdings fragil.  

In herausfordernden Zeiten auf die Qualität von Schweizer Unternehmen setzen

Die Schweiz im Herzen Europas wird weltweit für eine Fülle von Eigenschaften geschätzt. Häufig erwähnt werden dabei die hohe Rechtssicherheit oder auch die Stabilität der Währung, des Schweizer Frankens. Aber auch die hohe unternehmerische Kompetenz und Vielfalt der hier ansässigen Unternehmen ist international sehr angesehen.

Schweizer Unternehmen sind bis über die Landesgrenzen hinaus vernetzt und im Ausland für Ihre Expertise und Qualität der Produkte und Dienstleistungen renommiert. Die starken Margen und der hohe Innovationsgerad können dazu beitragen, dass die Unternehmen eine führende Rolle in ihrer Branche und im Vergleich zur internationalen Konkurrenz einnehmen können. Aus diesem Grund ist es auch nicht überraschend, dass viele Schweizer Unternehmen in ihren jeweiligen Nischen Branchenführer sind und über eine gewisse Preissetzungsmacht verfügen. Auch von der Kapitalbeschaffungsseite her halten die Unternehmen den Grossteil ihrer Finanzierungskosten in Schweizer Franken und profitieren so von dem tieferen Zinsniveau in der Schweiz. Vom Industriemix her sind Schweizer Unternehmen häufig in wissensbasierten Industrien tätig, die tendenziell geringeren Energiebedarf mit sich bringen. All diese Faktoren können sich positiv auf die Unternehmensbilanzen auswirken und dazu beitragen, dass Schweizer Aktien für Anleger aus aller Welt interessant sind.  

Top Picks Favoriten aus dem vergangenen Jahr 2023

Das mehrfach ausgezeichnete Schweizer Aktienresearch-Team von Vontobel publiziert regelmässig eine Liste von sogenannten Top Pick-Unternehmen, die aus Sicht der Analysten in dem jeweiligen Jahr eine hervorstehende Rolle spielen könnten. Für das Jahr 2023 wurde in der Ausrichtung für defensive Large Caps plädiert zu Lasten wachstumsstärkerer und risikoreicher Mid Caps. Dies war dem Umfeld höherer Inflation und erhöhter Unsicherheit geschuldet.

Vergleicht man die die Entwicklung der Top Picks 2023 mit der Performance vom marktbreiten Schweizer Aktienindex SPI® Index (Total Return) in dem Beobachtungszeitraum von einem Jahr (25.11.2022 - 24.11.2023), so kann eine solide relative Outperformance der Top Picks 2023 festgestellt werden. Die vergangene Performance ist allerdings kein zuverlässiger Indikator für die zukünftige Ergebnisse.

Schweizer Top Picks für das neue Jahr 2024

Auch für das neue Jahr 2024 haben die Experten vom Schweizer Aktienresearch-Team von Vontobel ihre Top Picks ausgewählt. Dabei hat sich jeder Analyst auf nur einen einzigen Aktienfavoriten festgelegt, um so auf eine Liste für dieses Jahr von insgesamt 11 Aktien zu kommen. Aus dem Swiss Market Index (SMI®) haben es ABB, Givaudan, Holcim, Kühne + Nagel, Novartis, Richemont, Swiss Re und die UBS auf die diesjährige Liste geschafft. Aus dem breiteren Aktienmarkt werden die Namen von Flughafen Zürich, PSP Swiss Property und Siegfried genannt. Die Unternehmen wurden dabei primär nach einem Bottom-Up Ansatz ausgewählt, bei der eine ganzheitliche Beurteilung der Unternehmen sowie Industriesektoren möglich ist. Die allgemeinen Marktaussichten werden dabei erst an zweiter Stelle für die Bewertung berücksichtig. Hier gilt die Annahme, dass solide Unternehmen mit hohen Cashflows, starken Marktpositionen in globalen Märkten sowie Nischen über ihre Preissetzungsmacht weiterhin Wert schaffen werden für Aktionäre. Die Aussicht auf schwächeres Wirtschaftswachstum im Jahr 2024 führten allerdings dazu, dass auch einige zyklische Werte sowie ein Finanztitel mit aufgenommen wurden, die die Performance nach Ansicht der Analysten im Jahr 2024 beflügeln könnten.

Ein Produkt für den Schweizer Aktienmarkt

Als Erweiterung oder Ergänzung zu den Top Picks 2024 könnten Anleger sich auch der breiteren Expertise des Schweizer Aktienresearch-Teams von Vontobel bedienen. Mit einer Abdeckung von über 100 Titeln für den Schweizer Aktienmarkt deckt das Research-Team knapp 98 Prozent der Marktkapitalisierung ab. Diese Expertise erhält Einfluss in einem eigens entwickelten Tracker Zertifikat auf den sogenannten Vontobel Swiss Research Basket. Dieses Produkt ermöglicht Anlegern über ein einzelnes Investment, ein diversifiziertes Exposure in Schweizer Aktien aufzubauen und so an der Wertentwicklung der Aktien im Basket teilzunehmen. In dem Basket enthalten sind aktuell 32 Aktien, die vom Research-Team mit einem Buy-Rating versehen worden sind. Wann immer ein Titel seine Buy-Empfehlung verliert oder eine Aktie aus dem verfügbaren Universum neu ein Buy-Rating erhält, findet eine entsprechende Anpassung des Baskets statt. Um Einzug in den Basket erhalten zu können, muss zusätzlich zum Ratingkriterium eine gewisse Mindestliquidität im Hinblick auf den durchschnittlichen, täglichen Handelsumsatz erreicht werden. Nettodividenden werden für die jeweilige Aktie reinvestiert. Im Vergleich zum Schweizer Index SPI® ist der Anteil von Aktien mit großer Marktkapitalisierung (Large Caps) aktuell geringer und die Quote für Aktien mit mittlerer Marktkapitalisierung (Mid Caps) höher. Auf Jahressicht konnte der Basket im Jahr 2023 rund 20,26 Prozent (per 20.12.2023) zulegen. Hierbei handelt es sich um die vergangene Wertentwicklung. Diese stellt kein zuverlässiger Indikator für die künftige Ergebnisse dar.

Tags: