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Überproportionale Partizipation mit Outperformance-Zertifikaten

10. Aug. 2023 | 3 Minuten

Sie erwarten, dass eine Aktie in Zukunft steigt und wollen überproportional in einer bestimmten Bandbereite an der Kursentwicklung teilhaben? Dann könnte ein Outperformance-Zertifikat die richtige Wahl sein, um diese Strategie umzusetzen. Wie genau ein Outperformance-Zertifikat funktioniert erfahren Sie in diesem Beitrag.

Was ist ein Outperformance-Zertifikat?

Ein Outperformance-Zertifikat ermöglicht Anlegern, innerhalb einer bestimmten Kursbandbreite überproportional an der positiven Kursentwicklung eines Basiswerts zu partizipieren. Somit lässt sich mit einem Outperformance-Zertifikat innerhalb dieser Bandbreite eine überlegene Rendite im Vergleich zu einer Direktinvestition in den Basiswert realisieren. Dabei sind drei Ausstattungsmerkmale des Zertifikats von besonderer Bedeutung: Der Ausübungspreis, der Cap und die Partizipation.

Der Ausübungspreis ist die Kursschwelle, ab der die überproportionale Partizipation an der Kursentwicklung des Basiswerts greift.

Der Cap liegt über dem Ausübungspreis und ist der Punkt, bis zu dem das Outperformance-Zertifikat an der Kursentwicklung des Basiswerts teilnimmt - und legt damit den Höchstbetrag fest, der in einem optimalen Szenario realisiert werden kann.

Die Partizipation gibt an, in welcher Höhe das Zertifikat an der positiven Entwicklung des Basiswerts zwischen Ausübungspreis und Cap teilnimmt. Liegt diese beispielsweise bei 2 respektive bei 200%, dann realisiert das Zertifikat ab dem Ausübungspreis bis zum Cap die doppelte Rendite im Vergleich zu einer Direktinvestition. Dabei ist jedoch zu beachten, dass die genaue Partizipation an der Rendite das Basiswerts (im Beispiel in der Höhe von 2) nur in der endfälligen Betrachtung, also am Ende der Laufzeit, realisiert werden kann. Während der Laufzeit kann aufgrund der Struktur des Produktes die Partizipationsrate hingegen von dem im Basisinformationsblatt angegebenen Wert abweichen. Daher sollte der Anleger neben den oben genannten Ausstattungsmerkmalen auch immer auf die Laufzeit des Produktes achten.

Das Auszahlungsprofil

Um die Funktionsweise noch genauer zu verstehen, ist es sinnvoll, einen Blick auf die möglichen Szenarien am Ende der Laufzeit zu werfen. Hierfür ziehen wir folgendes Beispiel heran:

Basiswert Muster AG
Laufzeit 1 Jahr
Emissionskurs CHF 100
Ausübungspreis CHF 100
Cap CHF 110
(Obere) Partizipation 2
Bezugsverhältnis 1

Szenario 1: Der Kurs des Basiswerts liegt über dem Cap am Ende der Laufzeit

Angenommen der Kurs der Muster AG Aktie liegt am Lauzeitende über dem Cap von CHF 110, z.B. bei CHF 115, erhält der Anleger den Höchstbetrag. Dieser lässt sich durch folgende Formel berechnen:

Ausübungspreis * Bezugsverhältnis + Partizipation * (Cap – Ausübungspreis) * Bezugsverhältnis

Wenn wir die Werte aus unserem Beispiel einsetzen, erhalten wir CHF 120. Dies ist der maximale Betrag, der durch die Anlage erzielt werden kann. Der Anleger partizipiert also nicht an einer Kursentwicklung, die über den Cap hinausgeht. An der Kursentwicklung zwischen Ausübungspreis und Cap, die in diesem Fall 10 Prozent beträgt, partizipiert der Anleger jedoch mit dem Faktor 2, das Outperformance-Zertifikat hat um 20 Prozent zugelegt.

Szenario 2: Der Kurs des Basiswerts liegt zwischen Ausübungspreis und Cap am Ende der Laufzeit

Für den Fall, dass der Kurs der Aktie bis zum Ende der Laufzeit steigt, den Cap aber nicht überschreitet, realisiert der Anleger die prozentuale Rendite des Basiswerts multipliziert mit der Partizipation. Angenommen der Kurs steht bei CHF 108 (Referenzpreis), erhält der Anleger eine Rückzahlung von CHF 116. Diese bestimmt sich durch folgende Berechnung:

Ausübungspreis * Bezugsverhältnis + Partizipation * (Referenzpreis – Ausübungspreis) * Bezugsverhältnis.

Auch hier wird deutlich, dass der Anleger mit dem Faktor 2 an der Performance der Muster AG Aktie partizipiert und statt 8 Prozent satte 16 Prozent realisiert hat.

Szenario 3: Der Kurs des Basiswerts liegt unterhalb des Ausübungspreis am Ende der Laufzeit

In diesem ungünstigen Szenario verhält sich das Outperformance-Zertifikat ähnlich wie eine Direktinvestition in den Basiswert, also in diesem Fall die Aktie der Muster AG. Sollte der Kurs der Muster AG um 10 Prozent gefallen sein und nun bei CHF 90 stehen, wird dem Anleger der Basiswert multipliziert mit dem Bezugsverhältnis geliefert (Alternative: Barausgleich). Somit würde in unserem Beispiel der Anleger für ein Zertifikat eine Aktie im Wert von CHF 90 erhalten und erfährt einen Verlust von 10 Prozent. Bei fallenden Kursen unterhalb des Ausübungspreis greift die überproportionale Partizipation also nicht.

Zusammenfassend ist festzustellen, dass das Outperformance-Zertifikat insbesondere dann vorteilhaft ist, wenn der Kurs des Basiswerts innerhalb der Bandbreite leicht steigt. Bei stark steigenden Kursen hingegen ist die Direktinvestition in den Basiswert überlegen.

In der obigen Abbildung ist das Auszahlungsprofil unseres Beispiels am Laufzeitende grafisch veranschaulicht. Es ist klar erkennbar, dass sich das Outperformance-Zertifikat ähnlich wie eine Direktinvestition verhält, falls der Kurs des Muster AG Aktie am Laufzeitende unterhalb des Ausübungspreis liegt. Zwischen Ausübungspreis und Cap erzielt das Outperformance-Zertifikat die doppelte Rendite im Vergleich zu einer Direktinvestition. Ausserdem wird deutlich, dass sogar über dem Cap von CHF 110 hinaus das Outperformance-Zertifikat der Direktinvestition überlegen ist. Dies gilt jedoch nur bis zu dem sog. Outperformance-Punkt, der die Stelle markiert, ab der eine Direktinvestition die bessere Wahl gewesen wäre.

Hier geht es zu den Outperformance-Zertifikaten.

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