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Jährliches Wiedersehen – Apple mit Produktneuheiten

23. Sep. 2022 | 3 Minuten

Wie jedes Jahr blickt die Technologie-Branche gespannt ins Silicon Valley, wenn Apple seine Produktneuheiten präsentiert. Wirkliche Produktinnovationen sind selten anzutreffen, es handelt sich in der Regel um inkrementelle Verbesserungen und Funktionen. Die Einführung des iPhones ist schon 15 Jahre her, aber noch immer die wichtigste Einnahmequelle. Davon abgesehen hat der Konzern das Produkt- und Serviceangebot erweitert und zu wichtigen Umsatztreibern mit höherem Wachstum etabliert.

Es ist schon mehr als 15 Jahre her seit Steve Jobs der Öffentlichkeit das erste iPhone vorstellte. Seitdem ist in jährlichem Rhythmus ein neue Modellreihe erschienen, welche in der jährlichen Produktpräsentation vorgestellt wird. Vor kurzem war es wieder so weit. Apple stellte neben der neuen iPhone-Reihe eine Smartwatch für Extremsportler und eine neue Version der Kopfhörer vor.

Auch wenn die jährlich stattfindende Veranstaltung nicht dieselbe euphorische Stimmung wie vor 15 Jahren auslöst, schalteten mehr als 2.5 Millionen Menschen auf der Video-Plattform YouTube ein. Die Konkurrenz kann kein so hohes Interesse verzeichnen. Apple’s Produkte sind nach wie vor beliebt. Mittlerweile sind über 1.8 Milliarden ihrer Produkte weltweit im Einsatz.

Zeiten ändern sich, das iPhone bleibt jedoch

Das iPhone-Geschäft ist zwar weiterhin der wichtigste Umsatztreiber, allerdings hat sich der Anteil anderer Produktkategorien in den letzten Jahren stetig erhöht. Im vergangenen Geschäftsjahr erzielte der Konzern einen Umsatz von fast 366 Milliarden US-Dollar. Davon steuerte das iPhone rund 52% des Umsatzes bei und das Service Geschäft rund 19%. In der folgenden Darstellung ist ein Vergleich der Umsätze des letzten Geschäftsjahrs (2021) und zehn Jahre zuvor abgebildet.

Es wird schnell klar, dass sich das Geschäft weiterentwickelt und gewandelt hat. Schnell ersichtlich ist diese Entwicklung anhand der Produktkategorien. Vor 10 Jahren wurden beispielsweise noch die Verkaufszahlen des Musikplayers «iPod» ausgewiesen. Im vergangenen Mai wurde verkündet, dass die Produktion des iPods nach 22 Jahren eingestellt wird.

Neue Dienstleistungen & Produkte tragen zum Wachstum von Apple bei

In der letzten Dekade wurden auch neue Produkte vorgestellt, die heute eine wichtige Einnahmequelle sind. 2015 wurde eine Smartwatch eingeführt, ein Jahr später kabellose Kopfhörer. Der grosse Kundenstamm, den Apple vorweisen kann, kann dazu führen, dass Apple mit neuen Produkten in neue Segmente einsteigen kann und umgehend einen hohen Marktanteil für sich beanspruchen kann. So ist Apple zurzeit der weltweit grösste Uhrenhersteller und zählt zu den grössten Kopfhörerhersteller, jeweils am Umsatz gemessen.

Interessant ist die Entwicklung der Kategorie Software und Services. Hier haben primär neu angebotene Dienstleistungen zum Wachstum beigetragen. Der Einstieg ins Streaming-Geschäft für Musik, Filme und Serien ist ein wichtiger Faktor. Ausserdem werden Cloud-Speicher und Zahlungsdienstleistungen angeboten.

Quartalsergebnis über den Erwartungen

Ende Juli veröffentlichte Apple die Ergebnisse für das dritte Quartal bis Juni. Die Ergebnisse des Konzerns geben einen Einblick in die Konsumentenstimmung, was auch als Anhaltspunkt für die allgemeine Technologiebranche dient.

Der Umsatz erreichte in diesem Quartal mit knapp 83 Milliarden US-Dollar einen neuen Rekordwert und erhöhte sich im Vergleich zur Vorjahresperiode um fast 2%. Die Umsätze im Bereich Produkte gingen um rund 1% zurück, während die Dienstleistungen ein höheres Wachstum von rund 12% aufzeigen konnten.

Innerhalb der Produktekategorien konnten einzig die iPhone-Umsätze zulegen (+2.7%), während die Mac-Computer mit -10.3% den stärksten Rückgang verzeichneten. Im Herbst 2020 wurde eine neue Generation von Computern eingeführt, welche eine neue Chip-Architektur verwenden. Diese Neuerung sorgte für einen positiven Impuls, wobei diese Umsätze im letzten Jahr erstmals für ein drittes Quartal auftauchten.

Geografisch gesehen ist Amerika weiterhin der grösste Absatzmarkt und erzielte ein Wachstum von 4.5%. Das höchste Wachstum verzeichnete der übrige asiatisch-pazifischer Raum mit +14%. In Japan lagen die Umsätze rund 16% tiefer. Ein relevanter Grund für diese Entwicklung dürfte der Wertverlust der japanischen Währung gegenüber dem US-Dollar sein.

Produktionsstandorte überdacht

China ist ein wichtiger Produktionsstandort für Elektronikgeräte. Ausschlaggebend sind günstige Produktionskosten, verfügbare Arbeitskräfte und hohe Produktionskapazitäten. Auch Apple vertraut auf den Produktionsstandort und lässt seine Geräte in Fertigungsbetrieben chinesischer Partner herstellen.

In der jüngsten Vergangenheit hat Apple begonnen, nach alternativen Standorten Ausschau zu halten. Dafür gibt es einerseits politische Gründe. Die USA und China befinden sich in einem Handelsstreit, bei dem es um die Einführung neuer und die Erhöhung bestehender Importzölle geht. Andererseits sind auch die Lohnkosten an chinesischen Produktionsstandorten im Laufe der Zeit gestiegen. Aus diesem Grund wird die Produktion in einigen Fällen bereits in den südostasiatische Raum verlegt, da diese Region mit einem tieferen Lohniveau punkten kann. Die Corona Pandemie hat gezeigt, wie abhängig viele Unternehmen von China sind. Ein Grund dafür waren die zahlreichen Fabrikschliessungen, welche die Lieferketten durcheinanderbrachten. Zudem erschweren die Unsicherheiten aufgrund der chinesischen Covid-Strategie die Planung.

Apple hat erste Schritte eingeleitet, um die Produktion zu diversifizieren. Damit steht der Konzern nicht allein, denn Tech-Grössen wie Microsoft und Amazon haben ähnliche Vorhaben. Im Vorfeld der Produktepräsentation berichtete die «New York Times», dass die Produktion eines kleinen Teils des neuen iPhone Modells in Indien vorgesehen ist. Bereits heute wird ein Teil der iPads und Kopfhörer in Vietnam produziert.

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