Euro, Franken und Dollar – Währungen im Überblick
Der einfache Umgang mit verschiedenen Währungen ist heutzutage fast zu einer Selbstverständlichkeit geworden. Egal ob es sich um eine Reise ins Ausland oder eine Bestellung im Onlineshop aus Übersee handelt, der leichte Umtausch von Währungen ermöglicht einen beinahe grenzenlosen Austausch von Gütern und Dienstleistungen. Auch bei der Vermögensanlage sind Währungen ein wichtiges Element. Anleger:innen tätigen häufig Investitionen in Fremdwährungen über diverse Anlageklassen hinweg.
Auf der ganzen Welt gibt es unzählige Währungen. Die wichtigsten Währungen in der Region Amerika sind der US- und Kanadische Dollar, in Europa der Euro, das Britische Pfund und der Schweizer Franken und in Asien / Pazifik der japanische Yen und der Australische Dollar. Wichtig sind diese Währungen aufgrund des weltweiten Austausches von Wirtschaftsleistungen. Grundsätzlich ist Geld ein gesetzliches Zahlungsmittel, das den Tausch von Gütern und Dienstleistungen ermöglicht und gleichzeitig als Wertaufbewahrungsmittel dient. Einige der wichtigen Einflussfaktoren für die Entwicklung einer Währung sind das Wirtschaftswachstum, die Wettbewerbsfähigkeit, die politische Stabilität und das Zinsniveau.
Zinserhöhung in den USA
Die USA ist die grösste Volkswirtschaft der Welt, gefolgt von China und Japan. Daher ist die USA ein wichtiger Handelspartner für viele Länder und führt dazu, dass der ein Grossteil des Handels in US-Dollar abgewickelt wird.
Die Bedeutung des US-Dollars lässt sich auch anhand des Rohstoffsektors aufzeigen. Von den wichtigen Ölsorten WTI und Brent Crude über Metalle wie Aluminium und Kupfer bis hin zu Agrarrohstoffen wie Sojabohnen und Weizen, in den meisten Märkten ist der US-Dollar fast nicht wegzudenken.
Ausserdem ist die USA ein wichtiger Finanzmarkt für Investor:innen. Unzählige Grossunternehmen sind in den USA beheimatet und sogleich an der Börse gelistet. Darunter befinden sich Grosse grosse Technologie-Unternehmen wie Apple, Microsoft und Alphabet, wichtige Vertreter aus der Pharmaindustrie wie Johnson & Johnson, Pfizer und Abbvie und, dazu Konsumgüterriesen wie Procter & Gamble, Coca-Cola und Mondelez.
Aus geldpolitischer Sicht nimmt die US-Notenbank «Fed», die Federal Reserve, ebenfalls eine wichtige Rolle ein. Die Fed ist in den USA für die Geldpolitik verantwortlich, wobei es das Zinsniveau festlegt. Mit diesem Instrument kann die Fed massgeblich die Wirtschaftsbedingungen beeinflussen.
Seit dem letzten Frühling (2021) ist die Inflation stark angestiegen. Gemessen an der Veränderung gegenüber dem Vorjahr notieren die beobachteten Inflationswerte überdurchschnittlich hoch. So wurde im Februar eine Inflation von 7.9% gemessen. Gleichzeitig notieren die Zinsen an Tiefstständen. In einem solchen Szenario kann die Fed die Zinsen erhöhen, um der Inflation entgegenzuwirken. Mitte März verkündete die Fed dann die erste Leitzinserhöhung seit 2018, womit der Leitzins um 0.25% in einer Zinsspanne von 0.25-0.5% (bisher 0-0.25%) zu liegen kommt.
Europäische Zentralbank
Die EU ist für viele Länder, wie die USA oder China, ein wichtiger Handelspartner. Auf internationaler Ebene nimmt die Wirtschaftsleistung der EU eine wichtige Position ein. Wird die Wirtschaftsleistung am Bruttoinlandprodukt (BIP) von 2020 gemessen, steht die EU mit 15.3 Billionen US-Dollar zwischen den USA (21 Billionen) und China (14.7 Billionen) (Weltbank, 2021). Wichtige Exportsektoren sind unter anderem die Automobil-, Maschinen- und Pharmaindustrie. Importiert werden Computer- und Elektronikprodukte, Rohstoffe und chemische Produkte.
Der Euro ist die Gemeinschaftswährung der EU und wird in 19 von 27 EU-Mitgliedsstaaten als offizielle Währung anerkannt. Nach dem US-Dollar ist der Euro sowohl die zweitgrösste Leitwährung wie auch die zweithäufigste gehandelte Währung der Welt.
Die Eurozone ist auch für Investor:innen ein wichtiger Finanzplatz. Obschon das Ausmass der Unternehmensgrössen nicht mit den grossen Tech-Konzernen in den USA mitspielt, verfügt die Eurozone über eine Vielzahl an international bedeutenden Konzernen. So befinden sich wichtige Pharmakonzerne wie Bayer und Sanofi, Luxusgüterkonzerne wie LVMH, Hermès und Kering sowie Autohersteller wie Volkswagen, Mercedes und Stellantis unter den bekannten Vertretern.
Die europäische Zentralbank (EZB) hat Mitte März ihre aktuellen Geldpolitischen Beschlüsse bekanntgegeben. Zunächst wurde verkündet, dass die Anleihenkäufe schrittweise reduziert werden und die Käufe möglicherweise im dritten Quartal beendet werden, falls sich die mittelfristigen Aussichten nicht ändern. Ausserdem wird die EZB die Ankäufe durch das Pandemie-Notfallankaufprogramm Ende März einstellen. Die Leitzinsen bleiben unverändert, bei 0%. Die EZB hat die diesjährige Wachstumsprognose für die Eurozone von 4.2% auf 3.7% gekürzt. Im Februar wurde eine Inflation von 5.2% gemessen, jedoch prognostiziert die EZB einen Rückgang auf 2.1% für 2023.
Wechselkursrisiken und Absicherung für Anleger:innen
Für Anleger:innen, die geografisch diversifiziert sind, können Wechselkurse durchaus Einfluss auf die Wertentwicklung ihrer Anlagen haben. Anlagen, die in einer anderen Währung gehandelt werden, sind dem Wechselkursrisiko ausgesetzt. Grundsätzlich können Wechselkursrisiken durch «Hedging»-Aktivitäten abgesichert werden. Eine solche Absicherung findet oftmals bei Anlagefonds statt. Dabei kann ein Fonds, der Anlagen in Fremdwährungen hält, in einer beliebigen Währung, wie zum Beispiel in Schweizer Franken, gehandelt werden.
Auch für Anlagelösungen im Bereich der Strukturierten Produkte bietet sich eine interessante Lösung an, um Wechselkursrisiken abzusichern. Konkret besitzen solche Produkte eine Quanto-Struktur, welche einen Schutz vor Wechselkursschwankungen ermöglicht. Diese Option kann eingesetzt werden, wenn das Produkt und der Basiswert nicht in der gleichen Währung notieren. Diese Quanto-Struktur wird oftmals für die Produkttypen «Reverse Convertible» und «Barrier Reverse Convertible» eingesetzt. Einen Einfluss hat diese Struktur auf den Coupon und allenfalls auf die Rückzahlung bzw. Lieferung der Basiswerte. Der Coupon wird in der Produktwährung ausbezahlt. Erfolgt eine Rückzahlung zum Nennwert, wird der Nennwert ebenfalls in der Produktwährung zurückbezahlt. Erfolgt eine Lieferung der Basiswerte, wird die Anzahl Basiswerte bei der Schlussfixierung des Produkts festgelegt. Dabei wird der Wechselkurs zwischen der Währung des Basiswerts und der Produktwährung angewendet. Dieses Vorgehen ermöglicht die Absicherung vor Wechselkursrisiken, da der Wechselkurs am Laufzeitende des Produkts relevant ist.