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Smart Farming und die Digitalisierung der Landwirtschaft

10. Mai 2021 | 3 Minuten

Die Landwirtschaft steht vor der grossen Herausforderung, eine wachsende Weltbevölkerung zu ernähren und dies bei abnehmenden Anbauflächen. Unter dem Begriff Smart Farming zusammengefasste moderne Technologien sollen Abhilfe schaffen, die Effizienz in der Landwirtschaft steigern und gleichzeitig für mehr Nachhaltigkeit sorgen.

Die Zukunft ist schon da

Viele Bereiche unseres Alltags werden digitalisiert. So auch die Landwirtschaft. Diese ist längst im 21. Jahr­hundert angekommen: Datenbrillen ermöglichen es, die Anzahl der Körner eines Maiskolbens zu zählen und den Grad des Schädlingsbefalls zu analysieren. Drohnen ver­messen Anbauflächen und versprühen Pflanzenschutz­mittel, während autonome Traktoren die Äcker pflügen. Moderne Melkroboter können wesentlich mehr als nur die Kühe zu melken. Sie reinigen den Euter und beugen somit Krankheiten vor. Gleichzeitig sammeln sie Unmengen von Daten zu dem Gesundheitszustand der Kühe. Mithilfe von Bodenproben und des Einsatzes der GPS­-Technik können Landwirte heutzutage exakte Karten ihrer Felder erstellen. Damit sehen sie, welche Bereiche bereits mit genügend Nährstoffen versorgt sind und welche zusätzlich gedüngt werden müssen. Dies sorgt für einen deutlich effizienteren Ressourceneinsatz und schont den Boden.

Solche Beispiele zeigen, dass die Landwirtschaft heut­zutage immer weniger mit der körperlich anstrengenden Arbeit von früher zu tun hat. Zumal autonom fahrende Agrarmaschinen Einzug in den Arbeitsalltag gehalten haben. Immer wichtiger werden zudem die angehäuften Datenmengen. Neben den Bodenproben und dem Gesundheitszustand der Tiere kommen diese unter anderem von den mit immer mehr Technik ausgestatteten Maschinen. Ihre Sensoren liefern wichtige Daten, genauso wie Satelliten oder Wetterstationen. Entwicklungen wie ein schnelleres mobiles Internet, das sich nun am Beginn der 5. Generation (5G) befindet, sorgen dafür, dass immer mehr Daten immer schneller verarbeitet werden können. Damit können Landwirte wichtige Entscheidungen daten­gestützt in Echtzeit treffen und nicht nur für mehr Effi­zienz und Nachhaltigkeit, sondern auch für höhere Ein­nahmen sorgen. Solche Entwicklungen fallen unter den Begriff Smart Farming oder Landwirtschaft 4.0.

Ernährung der wachsenden Weltbevölkerung

Während Landwirte heutzutage neue Technologien in der Landwirtschaft einsetzen, um ihre Arbeit zu vereinfachen, werden in Zukunft das Maschinelle Lernen und die Künst­liche Intelligenz (KI) immer wichtiger. Diese machen sich die stark wachsenden Datenmengen, Stichwort «Big Data», und Technologien, wie ein schnelleres mobiles Internet, zunutze. Durch gezielte Datenanalyse werden Roboter in die Lage versetzt, autonom Entscheidungen zu treffen. Auf diese Weise sollte der Einsatz von Arbeitskräften in der Landwirtschaft abnehmen. Die Effizienzgewinne wären enorm. Sie sind aber auch nötig. Die Weltbevölke­rung wächst. Mitte 2020 lebten etwa 7.8 Milliarden Men­schen auf diesem Planeten. Laut UNO­-Schätzungen soll die Weltbevölkerung bis 2050 auf knapp 10 Milliarden Menschen anwachsen. Diese Menschen müssen ernährt werden. Wie schwer dies wird, zeigt allein der Umstand, dass die Menschen in vielen Gegenden der Welt heute Hunger leiden müssen.

Zudem sorgen Entwicklungen wie der wirtschaftliche Aufstieg der Schwellenländer, der unter anderem einen erhöhten Fleischkonsum mit sich bringt, dafür, dass die Anforderungen an die Landwirtschaft, genügend Nah­rungsmittel bereitzustellen, grösser werden. Gleichzeitig nehmen Anbauflächen aufgrund des Klimawandels und der demografischen Entwicklung ab. Daher gilt es, aus den weniger werdenden Anbauflächen noch mehr heraus­zuholen. Dies soll mit dem Einsatz von moderner Technik gelingen. Auf diese Weise soll nicht nur der Ressourcen­einsatz deutlich effizienter erfolgen und den Landwirten eine höhere Profitabilität bescheren. Die enormen Daten­mengen und die zunehmende Vernetzung in der Land­wirtschaft erhöhen die Transparenz. Dies ist insbesondere in einer Zeit wichtig, in der Labels wie «Bio» und «nach­haltig» immer wichtiger werden und sich die Menschen bewusster ernähren. Angesichts der gesammelten Daten lassen sich Produktionsketten nun noch besser nach­verfolgen, so dass ein Kunde im Supermarkt tatsächlich erkennen kann, ob ein Produkt sein «Bio»­-Label verdient.

John Deere & Co.

Immer mehr Anleger und Unternehmen wollen von den Zukunftsaussichten im Bereich Smart Farming profitieren. Zumal dieser Bereich dazu beitragen soll, die Ernährung der wachsenden Weltbevölkerung sicherzustellen. Aus diesem Grund ist er auch für Regierungen von grosser Bedeutung und daher auch förderungswürdig. Dies kommt Unternehmen wie John Deere & Co. zugute. Der US­Konzern gehört zu den absoluten Branchengrössen im Bereich Landtechnik. Neben Traktoren, Mähdreschern, selbstfahrenden Feldhäckslern, Sähmaschinen oder Ballenpressen hat Deere auch allerhand Technologie für die Präzisionslandwirtschaft im Angebot.

Trimble Navigation hat sich auf die Herstellung von geodätischen Messinstrumenten spezialisiert. Diese helfen den Landwirten mithilfe von Satellitendaten bei der Positionsbestimmung und damit unter anderem bei einer effizienteren Düngung des Bodens. Andere Unternehmen wie Zoetis Inc. kümmern sich um Tierarzneimittel und Impfstoffe für Haus­ und Nutztiere. Schliesslich werden die Gesundheitsdaten der Tiere nicht nur gesammelt und aufbereitet. Krankheiten müssen bekämpft und Seuchen vorgebeugt werden. Bei diesen Unternehmen handelt es sich um Vertreter aus dem Smart Farming & FoodTech Index. In diesem sind derzeit insgesamt zehn Werte ent­halten, die sich mit modernen Technologien und Dienst­leistungen rund um die Landwirtschaft beschäftigen und vom Megatrend Smart Farming profitieren könnten.

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