Krisen-Verlierer wieder im Aufschwung?
Die Corona-Krise hat einigen Unternehmen stark zugesetzt. Autoverkäufe sind massiv eingebrochen, Fluggesellschaften standen auf dem Boden und Luxusgüterhersteller mussten ihre Fabriken und Läden schliessen. Mit der Lockerung des «Lockdowns», der Wiederaufnahme der Produktion und Luftfahrt, sind erste Anzeichen einer Erholung dieser Sektoren zu erkennen.
Ein Blick auf den Stoxx Europe 600, der einen repräsentativen Querschnitt an europäischen Unternehmen abbildet, zeigt: Die Corona-Krise hat vielen Sektoren erheblich zugesetzt. Doch haben einige noch stärker gelitten als andere: Banken und Reiseunternehmen sind wohl die grössten Verlierer der Krise. Die einzigen Sektoren in Europa, welche bis anhin in diesem Jahr eine positive Performance verzeichnen können, sind Technologieunternehmen und der Gesundheitssektor.
Hebt Luftfahrt wieder ab?
Durch die Schliessung der Grenzen und folglich der Reisebeschränkungen standen ganze Flugzeugflotten auf dem Boden. Die Industrieproduktion – und so auch die Konstruktion von Flugzeugen – wurde grösstenteils stillgelegt. So mussten unter anderen Airbus und Boeing sowie Lufthansa, Delta Airlines und AirFrance-KLM während der Krise massive Umsatz- und Kurseinbrüche verzeichnen.
Doch scheint sich die Lage für die betroffenen Unternehmen langsam wieder zu erholen: Die Produktion konnte wiederaufgenommen werden und die Fluggesellschaften können den Betrieb langsam wieder hochfahren. Aber nicht nur das: diverse Regierungen greifen den Fluggesellschaften und Flugzeugbauern mit dringend benötigten Rettungspaketen unter die Arme. Können in der Folge auch die Aktienkurse der Flugzeugbauer und Airlines wieder abheben?
Barrier Reverse Convertible
Geben Autobauer wieder Gas?
Ähnlich wie den Fluggesellschaften erging es den Autobauern: Die Produktion musste eingestellt werden, die Umsätze sind erheblich eingebrochen und viele der Unternehmen haben einen Stellenabbau angekündigt. Es ist daher wenig verwunderlich, dass auch die Aktienkurse der Autobauer zu denjenigen gehören, die unter der Krise am stärksten nachgelassen haben.
Zuletzt finden sich jedoch auch wieder positive Nachrichten. Am deutschen Markt sorgen BMW, Daimler und Volkswagen mit erheblichen Kurszuwächsen für Aufsehen. Neben Staatsunterstützung, die den Autobauern zugesprochen wurde, beflügeln Gerüchte über Kooperationen oder gar Übernahmen die Kurse der deutschen Autobauer.
Barrier Reverse Convertible
Luxusgüter: kommt der Glanz zurück?
In vielen Ländern der Welt wurden während des Lockdowns Läden geschlossen, die keine lebensnotwendigen Gegenstände verkaufen. Luxusgüterläden waren von den Massnahmen stark betroffen; Umsätze sind während der Zeit bei den meisten unter ihnen massiv eingebrochen; Sparmassnahmen mussten ergriffen werden und die Produktion lag still. Während sich dies zum Beispiel bei Richemont oder Swatch auch in den Aktienkursen widerspiegelte – zeigt sich bei Hermes ein ganz anderes Bild: Die Aktie ist mit einer Performance von 13.27% (YTD) der Top-Performer im CAC40, dem französischen Leitindex.
Seit den schrittweisen Lockerungen können aber auch andere Luxusgüterunternehmen wieder etwas aufatmen, denn ein Hoffnungsschimmer, zunächst aus dem Reich der Mitte und später auch aus westlichen Ländern, macht sich breit. Die Kauflaune der Konsumenten steigt – und die Luxusgüterunternehmen konnten nach der Wiedereröffnung nach dem Lockdown ansehnliche Umsätze generieren.