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Impact Investing – Soziale, ökologische und finanzielle Rendite in einem

15. März 2019 | 7 Minuten

Weltweit achten immer mehr Anleger bei der Geldanlage auf Nachhaltigkeitsaspekte. Vielen reicht es jedoch nicht mehr aus, einfach Alkohol- und Tabakkonzerne, Waffenproduzenten oder besonders umweltschädlich produzierende Unternehmen zu meiden. Die Lösung heisst: Impact Investing. Mit dem sogenannten wirkungsorientierten Investieren können Anleger mit ihren Investments Unternehmen unterstützen, die es sich zum Ziel erklärt haben, soziale und ökologische Probleme zu lösen – und entgegen hartnäckiger Vorurteile müssen Investoren dabei keine Abstriche bei der Rendite machen.

Nachhaltiges Investieren ist vor allem für Jüngere wichtig

Das Thema Nachhaltigkeit gewinnt bei Anlegern immer mehr an Bedeutung. Es ist ein regelrechter Wachstumstrend entstanden. Der in London ansässige Vermögensverwalter Schroders hat 2018 im Zuge einer Studie 22’000 Anleger in 30 Ländern unter anderem zum Thema nachhaltiges Investieren befragt. 64 % der Umfrageteilnehmer gaben an, den Anteil nachhaltiger Investments in ihren Portfolios in den vergangenen fünf Jahren gesteigert zu haben. Nachhaltiges Investieren ist besonders für jüngere Anleger, die sogenannten Millenials, wichtig. Welchen Stellenwert nachhaltiges Investieren hat, zeigt ein Blick auf den norwegischen Staatsfonds: Das verwaltete Vermögen liegt bei rund 877 Mrd. Euro. Der Fonds ist an über 9’000 Unternehmen in mehr als 70 Ländern beteiligt. Angesichts der schieren Grösse kann er Politik betreiben und Unternehmensentscheidungen beeinflussen. Die Betreiber des Fonds haben sich deshalb dazu entschlossen, bei ihren Investments Nachhaltigkeitskriterien anzuwenden. Die Investmentrichtlinien orientieren sich an internationalen Standards. Dazu zählt zum Beispiel die Initiative UN Global Compact. Diese wurde zwischen der UNO und Konzernen geschlossen, um die Globalisierung sozialer und ökologischer zu gestalten. Impact Investing geht nun noch einen Schritt weiter.

Impact Investing: Probleme lösen und Geld verdienen?

Beim Impact Investing geht es neben einer sozialen und ökologischen Rendite ausdrücklich darum, auch eine finanzielle Rendite zu erzielen. Diese Ziele ergeben sich aus wichtigen in jahrelanger Arbeit erzielten Verständigungen innerhalb weltumspannender Organisationen wie der UNO, OECD oder G20. Im Jahr 2015 wurden im Rahmen der Festlegung der «UN-Agenda 2030» 17 Ziele für eine nachhaltige Entwicklung (UN Sustainable Development Goals, SDG) formuliert. Zu den Zielen gehören zum Beispiel die Beendigung der Armut in jeglicher Form, die Erhöhung der Bildungschancen, Gleichberechtigung der Geschlechter und eine bessere Wasserversorgung und Hygiene oder die Bekämpfung des Klimawandels und der Umweltschutz. Mithilfe dieser Ziele lassen sich verschiedene Impact-Kategorien oder -Themen formulieren. Diese Kategorien können Investoren dabei helfen, herauszufinden, ob die für sie interessanten Unternehmen oder Branchen fürs Impact Investing geeignet sind. Wir haben ein paar davon dargelegt:

Alternative Energiequellen

In der heutigen Zeit sind alternative Energiequellen ein sehr wichtiges Thema. Dabei geht es längst nicht mehr nur um Wind- und Sonnenenergie. In diese Kategorie fallen Unternehmen, die Produkte oder Dienstleistungen anbieten, welche die Entwicklung oder Lieferung von erneuerbaren Energien und alternativen Antrieben fördern. Ausserdem können Unternehmen in diese Kategorie fallen, die einen bestimmten Anteil ihrer Umsätze mit Kraftstoffen, Technologien oder der Bereitstellung von Infrastruktur für die Produktion und den Vertrieb von sauberen Hybridkraftstoffen, Wasserstoff, Brennstoffzellen und alternativen Kraftstoffen erzielen.

Die vergangenen Jahre haben eindrucksvoll gezeigt, dass die Menschheit händeringend auf der Suche nach alternativen Energiequellen ist. In Deutschland wurde bereits 2011 das Ende des Atomzeitalters eingeläutet, der Ausstieg aus der Stromerzeugung mithilfe von Kohle ist seit diesem Jahr auf dem Weg. Auch andere Länder haben einen Fahrplan aufgestellt, mit deren Hilfe sie das Zeitalter der fossilen Brennstoffe hinter sich lassen möchten.

Energieeffizienz

Natürlich reicht es nicht aus, die Energie aus regenerativen und ökologischen Quellen zu gewinnen. Auch der Energieeinsatz muss deutlich effizienter werden. Damit schlägt die Stunde für Unternehmen, die dabei helfen, die Effekte der Energiegewinnung auf die Natur zu minimieren, und es beispielsweise schaffen, den Energieverbrauch zu senken.

Dazu muss die Industrieproduktion immer effizienter vonstattengehen. Dies geschieht mit einem effizienteren Einsatz von Turbinen oder Motoren, aber auch mit einem höheren Automationsgrad, einer effizienteren Steuerung oder der zunehmenden Digitalisierung sowie der Optimierung von Systemen.

Eine nachhaltige Transportinfrastruktur, Effizienzgewinne im öffentlichen Nahverkehr und eine effizientere Verkehrsregelung gehören ebenso zu den Herausforderungen der Zukunft wie die Planung und der Bau umweltfreundlicher/ nachhaltiger Gebäude. Ein ganz eigenes Feld ist das sogenannte Green Building. Dabei geht es um die Planung, den Bau, die Sanierung, Nachrüstung oder den Kauf von Immobilien, die nach lokalen Kriterien (BNB & DGNB in Deutschland; MINERGIE & NNBS in der Schweiz) als «grün» zu bezeichnen sind.

Nachhaltige Wasserversorgung

Schon heute leben etwas mehr als 7.6 Milliarden Menschen auf diesem Planeten. Die Vereinten Nationen gehen davon aus, dass die Weltbevölkerung bis zum Jahr 2050 auf fast 10 Milliarden Menschen steigen wird. Einige Gegenden kämpfen bereits mit Dürren und Wasserknappheit. Entsprechend gross sollten die Investitionen in die weltweite Wasserinfrastruktur ausfallen. Produkte und Dienstleistungen zur Verringerung der Wasserknappheit oder Verbesserung der Wasserqualität, Beobachtung, Messung, Verbesserung der Wasserversorgung und Erhöhung der Versorgungssicherheit werden in vielen Gebieten dieser Erde dringend benötigt.

Umweltschutz

Inzwischen hat die Menschheit die Einzigartigkeit der Erde begriffen, weshalb dem Thema Umweltschutz eine entsprechend grosse Bedeutung zukommt. Es gilt, die Umweltverschmutzung zu verhindern oder zu senken, weniger Abfall zu produzieren und den Grad des Recyclings in so vielen Bereichen wie möglich zu erhöhen. Besondere Dringlichkeit hat die Abfallproblematik durch die öffentliche Diskussion zum Thema Plastik erhalten. Umso gefragter dürften in Zukunft Unternehmen sein, die den durch den Konsum verursachten Müll sammeln, nutzen, wiederverwerten oder recyceln. Auch Themen wie Umweltsanierung, Säuberung und die biologische Dekontamination dürften Politik und Wirtschaft in den kommenden Jahren weiterhin beschäftigen und Unternehmen in diesem Bereich gute Geschäfte bescheren.

Grundnahrungsmittel, Gesundheit, Hygiene, Bildung und Vergabe von Kleinstkrediten

Beim Thema Impact Investing spielen natürlich nicht nur ökologische, sondern auch soziale Aspekte eine wichtige Rolle. Der Zugang zu einfachsten Grundnahrungsmitteln muss gewährleistet werden. Unternehmen, die Produkte für die Bildung wie Lernsoftware, Bücher und andere Materialien herstellen, die Schüler/Studenten oder Lehrer benötigen, werden im Bereich Impact Investing ebenfalls mitberücksichtigt. Das gleiche gilt für Unternehmen, die eine verbesserte Hygiene erreichen möchten oder sich dem Kampf gegen schwere Krankheiten annehmen.

Mit nur einer Transaktion ins Thema Impact Investing investieren

Für langfristige Anleger könnten sich interessante und potenziell renditestarke Investmentideen innerhalb dieses zukunftsweisenden Investmentthemas ergeben. Vor diesem Hintergrund wurde der «MSCI World IMI Select Sustainable Impact Top 20»-Index lanciert, der zehn Segmente beinhaltet, die mit dem Thema Impact Investing in Verbindung stehen: Alternative Energie (1), Energieeffizienz (2), nachhaltiges Bauen (3), nachhaltige Wasserversorgung (4), Verschmutzungsprävention (5), Ernährung (6), Krankheitsbehandlungen (7), sanitäre Einrichtungen (8), KMU-Finanzierung (9) und Bildung (10). Pro Segment werden die zwei Unternehmen in den Index aufgenommen, die mehr als 50 % ihres Umsatzes in einem der Segmente erzielen. Unternehmen können sich natürlich mit verschiedenen Impact-Kategorien beschäftigen und gleichzeitig nach bestimmten Kriterien aus der Gruppe der nachhaltigen Investments wegfallen. Dies geschieht, wenn zum Beispiel bereits ein kleiner Umsatzanteil auf die Produktion oder den Verkauf von einigen als schädlich angesehenen Produkten wie Alkohol, Tabak, Waffen, Kohle, Öl oder Gas entfällt.

Im Laufe der Jahre haben sich in der Finanzanalyse anerkannte Methoden zur Beurteilung der Nachhaltigkeit von Unternehmen etabliert: Stichwort ESG-Kriterien, die besonders weit verbreitet sind. ESG steht für «Environmental, Social und Governance» – zu Deutsch: Umwelt, Soziales und gute Unternehmensführung. Die Einordnung von Unternehmen nach diesen ESG-Kriterien soll es Anlegern ermöglichen, die für sie in ökologischer, sozialer und ethischer Hinsicht besten Unternehmen für ihr Portfolio auszuwählen. Auch der Indexanbieter MSCI greift auf bestimmte ESG-Ratings zurück. Die MSCI-Skala ist in drei Teile eingeteilt:

Die Nachzügler (CCC und B), der Durchschnitt (BB, BBB, A) und die Spitzengruppe (AA, AAA). Darüber hinaus erlaubt das Konzept der «MSCI ESG Controversies» die Identifizierung von Unternehmen, die sich an Geschäften beteiligen, die gegen die Überzeugungen von Investoren sprechen, oder die sich an Firmen beteiligen, die sich nicht an internationale Normen und Prinzipien halten. Eine Farbskala (rot, orange, gelb und grün) für Flaggen (ESG-Controversy- Flaggen) misst, in wie viele kontroverse Tätigkeiten ein Unternehmen verwickelt ist und wie viele internationale Standards gebrochen wurden oder immer noch werden.

In den «MSCI World IMI Select Sustainable Impact Top 20»-Index schaffen es nur Unternehmen, die ein ESG-Rating von A oder höher vorweisen können und grüne oder gelbe ESG-Controversy-Flaggen besitzen. Der Anleger kann sich sicher sein: Nicht jedes Unternehmen schafft es in diesen Index, die Auswahl ist hart. Die betrachteten Aktien müssen darüber hinaus noch weitere bestimmte Anforderungen an die Marktkapitalisierung erfüllen. Dazu gehört eine am Streubesitz gemessene grössere Marktkapitalisierung als 500 Millionen US-Dollar. Hat es ein Titel durch die ESG- und Controversy-Filter geschafft und weist gleichzeitig die nötige Liquidität sowie Marktkapitalisierung aus, steht ein Qualitätstest bevor. Dieser analysiert jeden gewählten Titel anhand von drei Finanzkennzahlen (Fremdkapitalquote, Eigenkapitalrendite und Gewinnvariabilität) und bewertet diese mittels eines Ranglistensystems. Im Index selbst sind die Aktien gleichgewichtet. Unter anderem gehören dem «MSCI World IMI Select Sustainable Impact Top 20»- Index an:

Johnson Matthey: Johnson Matthey mit Sitz in London sorgt mit seinen Katalysatoren und verschiedenen Technologien für einen emissionsarmen bis emissionsfreien Betrieb von Motoren und Industrieanlagen. Jeder dritte neu zugelassene Pkw weltweit ist mit einem Katalysator von Johnson Matthey ausgerüstet. Ausserdem recycelt Johnson Matthey Edelmetalle wie Palladium und Platin.

Badger Meter: Wasserknappheit ist schon heute in vielen Gegenden der Welt ein grosses Problem. Entsprechend wichtig ist eine Verbesserung der Wasserinfrastruktur. Ein entscheidender Faktor dabei ist die genaue Messung für ein effizientes Wassermanagement. Badger Meter aus Milwaukee im US-Bundesstaat Wisconsin hat sich auf den Bereich Durchflussmesstechnologie spezialisiert und hilft dabei, so viel wie möglich von der lebenswichtigen Ressource Wasser zu erhalten.

Novo Nordisk: Die Weltbevölkerung wächst rasant an. Gleichzeitig schreitet der wirtschaftliche Aufstieg der Schwellenländer voran. Im Zuge dieses Aufstiegs breiten sich unweigerlich einige sogenannte Wohlstandskrankheiten wie Diabetes aus. Wenn es darum geht, den Patienten zur Seite zu stehen, kann man sich auf Novo Nordisk, den weltweiten Marktführer für Insulin, verlassen.

Der All-in-One-Impact-Index

Diese Unternehmen stehen repräsentativ für Impact Investing. Vor diesem Hintergrund wurde der «MSCI World IMI Select Sustainable Impact Top 20»-Index lanciert, der von der MSCI Inc. berechnet und veröffentlicht wird. MSCI verfügt über eine dreissigjährige Expertise in der ESG-Analyse und zählt mehr als doppelt so viele Kunden als andere Anbieter.

Anleger können mittels eines Partizipations-Zertifikats in den Index investieren. Sie partizipieren daraufhin nahezu eins zu eins an potenziellen Kursgewinnen, jedoch auch an möglichen Verlusten des «MSCI World IMI Select Sustainable Impact Top 20»-Index. Anleger investieren somit durch nur eine Transaktion in einen diversifizierten Index, der 20 Konzerne umfasst, die sich dem Thema Nachhaltigkeit und der Lösung einiger Herausforderungen der Menschheit widmen.

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