In den Erhalt der Biodiversität investieren
Im November 2024 veröffentlichte die World Wildlife Federation (WWF) den aktuellen Living Planet Report. Darin macht das NGO auf alarmierende Zustände aufmerksam. Beispielsweise zeigt WWF auf, dass der globale Wildtierbestand seit 1970 um beinahe 70 Prozent abgenommen hat. Umstände, die primär auf wirtschaftliche Aktivitäten zurückgeführt werden können und dringenden Handelsbedarf signalisieren. Vontobel bietet mit den Tracker-Zertifikaten auf den Biodiversity Strategy Index eine Anlagemöglichkeit, die gezielt Unternehmen in den Fokus stellt, welche sich für Biodiversität einsetzen.
Natur vor grossen Problemen
Die biologische Vielfalt auf unserem Planeten nimmt trotz Erhaltungsbemühungen rapide ab, wie ein neuer Bericht des WWF zeigt. Die Evaluation wird anhand des Living Planet Index vorgenommen. Dieser zeigt, dass zwischen 1970 und 2020 in der freien Natur lebende Wirbeltiere im Durchschnitt um 73 Prozent zurückgegangen sind, wobei der stärkste Rückgang mit über 90 Prozent in Lateinamerika und der Karibik verzeichnet wurde. Dabei ist nicht ausschliesslich der Klimawandel die treibende Kraft hinter dieser unrühmlichen Entwicklung. Auch ökonomisch motivierte menschliche Eingriffe, wie grossflächige Rodungen in tropischen Gebieten oder Überfischung, tragen ihren Teil dazu bei, dass eine zunehmende Anzahl freilebender Tiere Mühe haben, genügend Lebensraum zu finden.
Auch für uns Menschen ist die biologische Vielfalt von grosser Bedeutung. Eine abnehmende Artenvielfalt der Flora und Fauna schwächt die Widerstandsfähigkeit globaler Ökosysteme und beeinträchtigt für uns essenzielle Funktionen wie die Verfügbarkeit von sauberem Wasser und Nahrung sowie die Absorption von Kohlenstoff, einem wichtigen Faktor im Kampf gegen den Klimawandel. Aus einer wirtschaftlichen Perspektive betrachtet zeigen Schätzungen des Beratungsunternehmens PwC, dass über 50 Prozent des globalen BIP zu einem mittleren bis hohen Grad von der Natur abhängt.
Wieso sind Regionen im Globalen Süden besonders stark betroffen?
Unternehmen in entwickelten Industrienationen importieren oft Primärgüter aus südlichen Ländern, welche oft über grosse Rohstoffvorräte verfügen und auf deren Export angewiesen sind, um im globalen Handelssystem wettbewerbsfähig zu bleiben. Da letztere oft nicht über die finanziellen Ressourcen für einen verantwortungsvollen Rohstoffabbau verfügen, führt die Extraktion der Rohstoffe beispielsweise zu negativen Auswirkungen auf lokale Ökosysteme wie Wasserverschmutzung, zunehmende Emissionen von Treibhausgasen oder der Zerstörung von natürlichen Lebensräumen.
Aus einer betriebswirtschaftlichen Perspektive können solche Vorgänge zu zunehmenden Risiken für Unternehmungen führen, deren Lieferketten von natürlichen Ressourcen in Ländern des Globalen Südens zusammenhängen. Um dies zu verhindern, sollten betroffene Unternehmen ökologische Risiken zunehmend als Geschäftsrisiken betrachten und in den Erhalt der Ökosysteme investieren, von deren Wohlergehen ihre Lieferketten abhängen. Dies legt nahe, dass sowohl Unternehmen als auch Regierungen und die Zivilgesellschaft zusammenarbeiten müssen, um einen weiteren Verlust der biologischen Vielfalt zu verhindern.
Können Investoren einen Einfluss haben?
Privatanleger, die mit ihrer Investitionstätigkeit einen positiven Einfluss haben möchten, müssen sich nicht ohnmächtig fühlen. Eine zunehmende Zahl von privaten aber auch institutionellen Investoren, die umweltbewusst Geld anlegen, können mit ihren Aktivitäten einen Beitrag zu einer ökologischeren Kapitalallokation leisten. Insbesondere institutionelle Investoren verfolgen zunehmend aus regulatorischen sowie ökonomischen Gründen Investitionen nach ESG-Prinzipien (Environmental, Social & Governance), die zu einem positiven Einfluss auf den Erhalt der Biodiversität beitragen können.
Der Vontobel Biodiversity Strategy Index
Mit den Tracker-Zertifikaten auf den Vontobel Biodiversity Strategy Index können Anleger gezielt in Unternehmungen aus unterschiedlichen Sektoren investieren, deren Geschäftstätigkeiten einen nachgewiesenen, positiven Einfluss auf die Bekämpfung des Rückgangs der Biodiversität haben. Dazu zählen beispielsweise Massnahmen zum Schutz der Natur, Initiativen zur Wiederherstellung beschädigter Naturgebiete und Bestrebungen zur Erhaltung und Wiederherstellung unserer natürlichen Umwelt.
Im Bereich des Naturschutzes konzentriert sich der Index auf Unternehmen, die einen bedeutenden Teil ihres Umsatzes durch Einnahmen in den Bereichen nachhaltige Landwirtschaft oder nachhaltige Wassernutzung erzielen. Im Hinblick auf die Wiederherstellung der Natur berücksichtigt der Index Unternehmen, die sich mit der Bekämpfung von Umweltverschmutzung, Recycling, Abfallmanagement oder Abfallvermeidung befassen.
Der Vontobel Biodiversity Strategy Index berücksichtigt all diese Aspekte. Um in den Index aufgenommen zu werden, müssen Unternehmen neben der thematischen Auswahl auch quantitative Kriterien erfüllen. Der Index setzt sich aus 30 Unternehmen zusammen und wird regelmässig neu ausbalanciert. Für die aktive Verwaltung des Index wird eine Gebühr von 1,25 Prozent pro Jahr erhoben.
