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Cisco erreicht wieder historische Werte

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18. Dez. 2025 | 2 Minuten
Netzwerktechnik

Nach einem Vierteljahrhundert hat die Aktie von Cisco wieder das Kursniveau vom März 2000 erreicht. Ciscos jüngste Entwicklung erinnert an die Erfolge der Vergangenheit – auch im Hinblick auf mögliche Risiken. Sie fällt in eine Gegenwart, in der Rechenzentren für Künstliche Intelligenz enorme Investitionsbudgets binden und Netzwerktechnik zunehmend an Wichtigkeit gewinnt.

Ein Rekord mit langer Vorgeschichte

Zur Jahrtausendwende profitierte Cisco stark von Internetrevolution und war ein führender Anbieter von Netzwerktechnologie. In den späten 1990er-Jahren bauten Telekomkonzerne und Internetanbieter in hohem Tempo die Infrastruktur für das damals neue Internet aus. Cisco lieferte mit Routern und Switches die zentrale Verbindungstechnik, also gewissermassen die «Schaufeln» des Internet-Goldrausches.

Am 27. März 2000 erreichte Ciscos Börsenwert rund 555 Milliarden US-Dollar, womit das Unternehmen Microsoft kurzzeitig überholte und zum weltweit wertvollsten Konzern nach Marktkapitalisierung aufstieg (Los Angeles Times, 28.03.2000). An der Börse wurde Cisco in der Dotcom-Ära als führender Anbieter von Netzwerktechnologien angesehen. Diese hohe Erwartungshaltung führte jedoch zu einer Überbewertung – nach dem Platzen der Dotcom-Blase verlor die Cisco-Aktie einen erheblichen Teil ihres Marktwertes.

Hinzu kam, dass während der Dotcom-Blase ein grosser Teil der Bestellungen durch Verkäuferdarlehen finanziert wurden – womit die Verschuldung Ciscos in den 90er-Jahren stark anstieg. Solange jedoch Kapital reichlich verfügbar war, wirkte die Nachfrage nach Netzwerktechnik anhaltend hoch. Das befeuerte den Kurs, erhöhte aber zugleich die Fallhöhe, als die Investitionsbereitschaft nachliess und sich Überkapazitäten offenbarten (NZZ The Market, 10.12.2025).

Dieser Höhenflug war bekanntlich nicht von langer Dauer. Nach dem Platzen der Dotcom-Blase verlor Cisco bis Herbst 2002 rund 90 Prozent an Börsenwert. Dass der Kurs nun wieder am alten Hoch steht, bedeutet jedoch nicht direkt eine Rückkehr zur früheren Grösse. Die aktuelle Marktkapitalisierung liegt bei rund 308 Milliarden US-Dollar(Nasdaq, 15.12.2025), während das aktuell wertvollste Unternehmen, der KI-Branchenprimus NVIDIA, eine Marktkapitalisierung von über 4 Billionen US-Dollar aufweist (Nasdaq, 16.12.2025).

Kursentwicklung der Cisco Aktie seit dem Jahr 2000

Wie steht es aktuell um Ciscos Geschäftslage?

Operativ hat Cisco die Abhängigkeit vom traditionell starken Hardwaregeschäft reduziert. Unter CEO Chuck Robbins verlagerte sich der Schwerpunkt Richtung Software, Abonnement-Dienste und Cyber-Security. Laut dem Artikel aus der Finanz und Wirtschaft stieg der Umsatz von Cisco zum Auftakt des Geschäftsjahres 2025/26 um 8 Prozent auf 14.9 Milliarden US-Dollar und Cisco erhöhte die Jahresprognose auf 60.2 bis 61 Milliarden US-Dollar Umsatz (FuW, 13.11.2025). Cisco betont im Geschäftsbericht 2025, dass wiederkehrende Erlösströme inzwischen mehr als die Hälfte des Umsatzes ausmachen, womit die Planbarkeit steigt (Cisco Annual Report, 22.10.2025).

Umsatzverteilung von Cisco nach Produktkategorien im Fiskaljahr 2025

Ein zentraler Baustein dieser Strategie ist die Übernahme von «Splunk». Das Unternehmen ist auf die Auswertung grosser Datenmengen aus IT-Systemen spezialisiert und hilft Firmen, Netzwerke, Anwendungen und Sicherheitsvorfälle in Echtzeit zu überwachen. Durch die Integration von «Splunk» kann Cisco Netzwerkdaten, Sicherheitsfunktionen und Systemüberwachung enger verbinden und Kunden umfassendere Gesamtlösungen anbieten.

Der Vergleich mit 2000 ist zwar interessant, aber die Bewertung ist heute nüchterner. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis von Cisco beläuft sich aktuell auf rund 25 und die Dividendenrendite befindet sich bei rund 2 Prozent (Nasdaq, 15.12.2025). Zum Vergleich: Im März 2000, dem letzten Höhepunkt der Cisco-Aktie, betrug das Kurs-Gewinn-Verhältnis von Cisco beinahe 200 (The New York Times, 29.03.2014).

Für Cisco liegt das Risiko somit weniger in einer eigenen Überbewertung als in der Abhängigkeit vom Investitionsbudget weniger Grosskunden. Wenn Hyperscaler ihre KI-Ausgaben drosseln, trifft das mitunter auch die Infrastrukturkette. Gleichzeitig bleibt der Wettbewerbsdruck hoch: In der Welt der KI-Netzwerkinfrastruktur drängen Rivalen wie Hewlett-Packard, Arista und Extreme Networks in das lukrative Geschäftsfeld (sdx central, 11.12.2025). Das Comeback ist deshalb vor allem ein Zwischenstand. Es bleibt abzuwarten, ob die Nachfrage nach den Produkten und Dienstleistungen des Unternehmens langfristig stabil bleibt, insbesondere in einem wettbewerbsintensiven Marktumfeld.

Preisentwicklung der Cisco-Aktien im zeitraum der letzten fünf Jahre

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